Bestand

Groteguth, Hermann; Hoetmar (Bestand)

Form und Inhalt: Vorwort
zum Bestand N 23 Groteguth
Biographie Hermann Groteguth
Hermann Groteguth (geb. 1. Februar 1909, Hoetmar; gefallen am 9. Oktober 1944 auf der Insel Walcheren, Niederlande) war das dritte von sieben Kindern der Eheleute Johann Heinrich Groteguth (1877-1916, gefallen in Verdun) und Maria Christina Vennewald (1882-1954).
Nach dem Besuch der Volksschule in Hoetmar, des Ludgerianums in Münster und dem Erwerb des Abiturs am Staatlichen Gymnasium in Warendorf, absolvierte Groteguth 1931 bis 1933 eine Banklehre bei der Sparkasse Warendorf. Vom 1. Mai 1933 bis 30. Juni 1935 war er als Bankangestellter bei der Sparkasse Warendorf, vom 1. Juli 1935 bis 30. Juli 1936 bei der Sparkasse Münster tätig und nahm vom August bis Dezember 1936 an einem Lehrgang für den gehobenen Dienst an der Rheinisch-Westfälischen Sparkassenschule teil, den er mit der 2. Fachprüfung abschloss. Hieran schlossen sich Beschäftigungen bei der Sparkasse Hilden (1. Januar bis 15. Juli 1937) und als Innenrevisor bei den Sparkassen Saarburg (1. Juli 1937 bis 31. Dezember 1938) und Warburg (1. Januar 1938 bis 1944) an, wo er am 1. April 1939 verbeamtet wurde.
Während der Berufsausbildung und -tätigkeit war Groteguth vom 20. April 1931 bis 28. Februar 1932 für zwei Semester als Stud. rer.pol. an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und 1931/32 und 1935/36 jeweils an der Westfälischen Verwaltungsakademie in Münster eingeschrieben. Am 15. Mai 1944 nahm er eine Fernimmatrikulation an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Philosophisch-naturwissenschaftliche Fakultät, Fach "Alte Sprachen" vor.
Groteguth war bis zum 31. Dezember 1941 uk-gestellt. Laut Mitteilung der Deutschen Dienststelle (früher Wehrmachtsauskunftstelle) v. 6. Juli 2004 trat er am 25. Juli 1942 vom Wehrbezirkskommando Paderborn seinen Dienst bei der 2. Kompanie des Infanterie-Ersatz-Bataillons 77 an. Nach Aufenthalten in den Feldlazaretten Orel (27. Dezember 1942 bis 15. Januar 1943) und Unetscha (am 17. Januar 1943) war er spätestens ab dem 15. Februar 1943 bei der Genesendenkompanie Grenadier-Ersatz-Bataillon 77 Mülheim/Ruhr. Vom 1. März bis 1. April 1944 wird er als Zugang vom Wehrbezirkskommando Paderborn bei der Grenadierkompanie zur besonderen Verwendung des Grenadier-Ersatz-Bataillons 18 und spätestens ab dem 16. Mai 1944 als Zugang der 2. Kompanie Sicherungs-Bataillon Wuppertal-Elberfeld bei der 8. Kompanie Grenadier-Regiment 1019, deren Sicherungsbataillone aus Magenkranken gebildet worden waren, in Vlissingen und Walcheren registriert. Groteguth fiel laut der Nachlasserin in Walcheren am 9. Oktober 1944. Der Deutschen Dienststelle sind Sterbeort und -datum nicht bekannt; sie verfügt lediglich über die Information, dass eine 1946 beglaubige Abschrift eines Schreibens der Sanitäts-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 6 an die NSDAP-Ortsgruppe Warburg den Tod Groteguths 1944 mitteilt. Der Kriegssterbefall wurde am 10. September 1946 beim Standesamt Warburg unter der Nr. 166/1946 beurkundet.
Aus der am am 24. April 1939 in Münster (standesamtl.)/26. Juli 1939 in Hoetmar (kirchlich) geschlossenen Ehe mit Hedwig Groteguth geb. Mangels (geb. 16. Oktober 1913 in Hassbergen/Osnabrück, lebt in Münster) gingen ein Junge und ein Mädchen hervor.
Groteguth hatte offensichtlich ab etwa 1935 Materialien zur Geschichte Westfalens und Hoetmars selbst zusammengestellt. Möglicherweise wurde er dabei von seiner Frau Hedwig unterstützt, die während seines Fronteinsatzes im 2. Weltkrieg Archivalienexzerpte herstellen sollte. Aus einem Brief geht hervor, dass er auch an der Front seine Studien vorantrieb. Eine wissenschaftliche Aufbereitung in Aufsätzen oder einem Gesamtwerk gelang ihm nicht mehr.
Bestand
Der aus 18 Verzeichnungseinheiten bestehende Bestand wurde am 18.11.2003 durch Frau Margarethe Hallermann im Auftrag von Frau Dr. Annette Hallermann, Steinbreite 22, 44265 Dortmund, übergeben. Annette Hallermann geb. Groteguth ist eine Tochter des Hermann Groteguth. 1971 waren einige Dokumente von der Stadt Freckenhorst fotokopiert worden. Im Bestand der Bibliothek (Kreis- und ortsgeschichtliche Arbeiten), Nr. 301, 306 und 307 befinden sich ebenfalls Kopien verschiedener Materialsammlungen; entsprechende Hinweise sind im Findbuch vermerkt.
Neben wenigen historischen Dokumenten enthält der Bestand vor allen Dingen Materialsammlungen zur Geschichte und Volkskunde Westfalens im Allgemeinen und Hoetmars im Besonderen, die überwiegend von Groteguth zusammengestellt worden waren. Einige Dokumente sind nach seinem Tod ergänzt worden.
Aus konservatorischen Gründen wurden dem Bestand diverse Fotos, Postkarten und Postkartenausschnitte mit Hoetmarer Motiven entnommen und der Fotosammlung S 5/Hoetmar zugeführt. Entnahmevermerke sind eingefügt.
In die Bibliothek überführt wurden zwei Bücher:
Bernhard Frank, Die Flurnamen der Gemarkung Wewelsburg (Schriften der Volkskundlichen Kommission, Heft 6), Münster 1943 (Sign. Hd 124);
Wilhelm Busch, Die Gefüge der westfälischen Landwirtschaft (Veröff. des Provinzialinstituts für westfälische Landes- und Volkskunde, Reihe 1, Heft 2), Münster 1939 (Sign. Gh 178a)
Warendorf, Juli 2004
Dr. Jochen Rath

Bestandssignatur
N 023 N 023 Groteguth, Hermann; Hoetmar

Kontext
Kreisarchiv Warendorf (Archivtektonik)

Bestandslaufzeit
1801-1955

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Letzte Aktualisierung
06.03.2025, 18:28 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1801-1955

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