Skulptur
Bildnis einer jungen Römerin
Beschreibung Veröffentlichung: Das zart bewegte Gesicht von porzellanartiger Glätte kontrastiert deutlich zu der rauen Oberfläche der Haarpartien. Auf diesem Gegensatz beruht ein wesentlicher Reiz des qualitativ hervorragenden Kopfes, von dem nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob er ehemals zu einer Statue oder Büste gehört hat. Die charakteristische Frisur mit Mittelscheitel, den Haarwellen an den Seiten und dem strahlenförmigen Dutt bzw. Knoten auf dem Hinterkopf hat die Interpretation auf Bruttia Crispina gelenkt, die etwa siebzehnjährig 178 n. Chr. mit Commodus, dem späteren Kaiser, vermählt wurde. Schon im Winter 182/3 n. Chr. wurde sie mit einer Verschwörung gegen Commodus in Verbindung gebracht, nach Capri verbannt und 187 n. Chr. hingerichtet. Die Entscheidung der Frage, ob hier das Bildnis einer Angehörigen des Kaiserhauses oder nicht doch eher ein Privatporträt erhalten ist, wird dadurch erschwert, dass einerseits nur recht wenige freiplastische Bildnisse der Crispina allgemein als authentisch akzeptiert worden sind und andererseits die Übernahme kaiserlicher Frisuren durch Privatpersonen weit verbreitet war.
- Material/Technik
-
Marmor (weiß, wohl italisch); gemeißelt
- Maße
-
Gesamt: Höhe: 28 cm; Breite: 19 cm; Tiefe: 21,5 cm
- Standort
-
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
- Inventarnummer
-
1980.257
- Sammlung
-
Antike
- Bezug (was)
-
Ikonographie: Porträt
Ikonographie: Kopf, Gesicht
- Bezug (wer)
-
, Bruttia Crispina
- Klassifikation
-
Skulpturen (Sachgruppe)
Dreidimensionale Bildwerke (Sachgruppe)
Mittlere Kaiserzeit (Stil)
Commodus (Stil)
Septimius Severus (Stil)
Römische Antike (Stil)
- Ereignis
-
Herstellung
- (wann)
-
um 190 n. Chr.
- Förderung
-
Geschenk von Herbert Joost (Hamburg) (Creditline)
- Letzte Aktualisierung
-
28.03.2025, 07:53 MEZ
Datenpartner
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Skulptur
Entstanden
- um 190 n. Chr.