Bestand
Reichsluftschutzbund (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Der
Aufgabenbereich des am 29. April 1933 gegründeten und dem
Reichsluftfahrtministerium unterstehenden Reichsluftschutzbundes
(RLB) beschränkte sich im Wesentlichen auf die Organisation des
Luftschutz-Selbstschutzes. Er gliederte sich in 16 Landesgruppen
und diese wiederum in Bezirks- und Ortsgruppen bis hin zu
Revieren. Seine Leitung oblag einem Präsidium, dessen Vertreter
vom Reichsminister der Luftfahrt (RdL) und Oberbefehlshaber der
Luftwaffe (ObdL) ernannt und abberufen wurden. Der RLB war für
die Errichtung und Überwachung von Luftschutzräumen und
-bunkern, die Schulung der Luftschutzwarte, die den
Luftschutz-Gemeinschaften in den Häuserblocks vorstanden, und
die Aufklärung der Bevölkerung zuständig. Zu diesem Zwecke wurde
vom RLB eine große Anzahl von Lehr- und Werbefilmen produziert
und die Bevölkerung mit Plakaten, öffentlichen Vorführungen und
Lehrgängen u.a. über Verdunkelungsmaßnahmen, die Gasabwehr und
den Gebrauch der Volksgasmaske informiert. Zentrale Stelle der
gesamten Ausbildung des RLB war die am 23. Mai 1939 durch Göring
eröffnete Reichsluftschutzschule in Berlin-Wannsee. Der RLB
übernahm gemeinsam mit der Nationalsozialistischen
Volkswohlfahrt (NSV) auch die Verteilung der
Volksgasmasken.
Nach Einführung der
Luftschutzpflicht 1935 war der einzelne Bürger zu Dienst- und
Sachleistungen für den Luftschutz verpflichtet. Bis 1939 wuchs
der RLB auf über 13,5 Millionen Mitglieder an, und mehr als 650
000 ehrenamtliche Amtsträger waren in 72000 Dienststellen tätig.
Sein Auf- und Ausbau wurde durch eine aufwändige Propaganda
unter dem Motto "Luftschutz tut not" unterstützt und richtete
sich in verstärktem Maße an Frauen. Im Jahre 1943 waren in ihm
bereits rund 22 Millionen Mitglieder und Hilfskräfte
organisiert. Mit den ab 1942 zunehmenden Luftangriffen und der
notwendigen Ausweitung des Luftschutzes hatte der RLB auch den
Bereich des sogenannten Erweiterten Selbstschutzes übernommen,
der für die öffentlichen Einrichtungen und Betriebe, die über
keinen eigenen Werkluftschutzdienst verfügten, verantwortlich
war. Mit Führererlass vom 25. Juli 1944 wurde der RLB in das
Verhältnis eines durch die NSDAP betreuten Verbandes überführt
und sein Präsidium dem Leiter der Partei-Kanzlei unterstellt. In
luftschutztechnischen Fragen war weiterhin der Reichsminister
der Luftfahrt weisungsbefugt.
Inhaltliche
Charakterisierung: Der Bestand enthält neben einigen wenigen
Luftschutzberichten aus den Jahren 1939 bis 1943 auch
Rundschreiben des Präsidiums des Reichsluftschutzbundes. Daneben
sind nur Aktensplitter einzelner Landes- und Ortsgruppen
enthalten. Besonders hervorzuheben sind hierbei die Unterlagen
der Landesgruppe VII Südbayern-Tirol mit einer umfassenden
Sammlung an Zeitungsberichten (5 AE).
Erschließungszustand:
Findbuch, Online-Findbuch 2005
Vorarchivische Ordnung:
Die überlieferten Schriftgutsplitter stammen aus Rückführungen
aus den USA und Großbritannien an die Dokumentenzentrale des
Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie 1968 an das
Militärarchiv Freiburg abgegeben wurden.
Umfang, Erläuterung: 29
AE
Zitierweise: BArch RL
41/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RL 41
- Umfang
-
88 Aufbewahrungseinheiten; 0,9 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Luftwaffe >> Weitere nachgeordnete Einrichtungen
- Bestandslaufzeit
-
1933-1945
- Provenienz
-
Reichsluftschutzbund, 1936-1945
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Reichsluftschutzbund, 1936-1945
Entstanden
- 1933-1945