Tektonik

Rüdt von Collenberg

Überlieferungsgeschichte

Die aus der Gegend um Amorbach und Rüdenau stammende niederadelige Familie Rüdt ist erstmals im 13. Jh. in Diensten des Klosters Amorbach bezeugt. Als Vertreter seiner Vögte, der Edelherren von Dürn, waren sie in dieser Zeit mit der Verwaltung der Amorbacher Grundherrschaft in Bödigheim (bei Buchen) und benachbarten Orten betraut, bis sie seit Mitte des 16. Jahrhunderts dort die alleinigen Grundherren waren. Um die Wende des 13. zum 14. Jahrhundert teilte sich die Familie in vier Linien, die beiden älteren zu Bödigheim, die beiden jüngeren auf Burg Collenberg bei Miltenberg. Im Streit mit dem Erzstift Mainz um die Lehennachfolge in der Herrschaft Collenberg legte sich die Familie Ende des 17. Jh. den noch heute gültigen Namen Rüdt von Collenberg zu. Als bedeutendes Mitglied des ritterschaftlichen Adels im östlichen Odenwald und Bauland war sie mit vielen einflussreichen Familien in diesem Raum, aber auch in Franken, im Kraichgau und am Mittelrhein verschwägert.Über Elise von Harprecht, Gemahlin Wolfgang Friedrichs Rüdt von Collenberg (1757-1825), kamen einige Nachlassteile ihres Onkels, des außerordentlichen niederländischen Gesandten Admiral Heinrich August von Kinkel (1747-1821) und ihres Großvaters, Admiral August von Kinkel, K.K. Hofkommissar und Generaladministrator der im 7jährigen Krieg besetzten preußisch-westfälischen Provinz Cleve, in das Rüdtsche Familienarchiv.
Im Lauf der Jahrhunderte dehnten die Rüdt ihre Herrschaft aus mit wechselnden Besitzrechten im Raum zwischen Jagst, Neckar, Itter, Main und Tauber. Zu deren Kern gehörten neben Bödigheim die Dörfer Waldhausen, Eberstadt, Sindolsheim, die Hälfte von Eubigheim, Hainstadt und Waldstetten (zu einem Viertel), später auch die Untere Burg zu Königheim an der Tauber sowie, gemeinsam mit den von Adelsheim, Sennfeld.

Inhalt und Bewertung

Die ältere, bis zur Mitte des 19. Jh. reichende Überlieferung dokumentiert einerseits die Geschichte der Familie und ihrer Angehörigen, andererseits die Verwaltung ihrer Grundherrschaft. Die jüngeren, aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts überlieferten Akten der Forst- und Rentämter Bödigheim und Sennfeld zeigen frühe Formen der genossenschaftlichen Betriebsführung, zu der die Familie in dieser Zeit übergegangen war.
1. Urkunden: Erbschaften, Ernennungen, Güter, Heiraten, Stiftungen, Streitigkeiten, Schulden, Witwenversorgung der Rüdt von Collenberg, von Berlichingen, u.a. verwandter und verschwägerter Familien.- Wappen der Rüdt; Abgaben, Kaufgeschäfte, Kirchen, Schlösser, Lehen, Verpfändungen, Forst, Verträge mit den Untertanen v.a. in Bödigheim, Buchen, Eberstadt, Eubigheim, Hainstadt, Hasloch, Hollerbach, Homburg v.d. Höhe, Homburg a. Main, Königheim, Sindolsheim, Steinbach, Waldhausen.-Inventar der Bödigheimer Kirchenausstattung.
2. Akten: Familie Rüdt von Collenberg und mit dieser verschwägerte Familien (v.a. Personalia, Korrespondenz, Erbschaften, Lehen).- Nachlassteile des Admirals Heinrich August von Kinkel.- Verwaltung v.a. der Güter in Bödigheim, Eubigheim, Königheim, Mudau, Sennfeld, Waldhausen.-Rüdt von Collenberg'sche Schloßgesellschaft, Landwirtschaftliche Güter- und Waldbetriebsgesellschaft
3. Amtsbücher: Rechnungen mit Beilagen und Protokolle der Forst- und Rentämter Bödigheim und Sennfeld
442 Urkunden, ca. 4439 Akten, ca. 760 Amtsbücher, 1 Stammbaum

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Familien- und Herrschaftsarchive >> Adel

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03.04.2025, 11:03 AM CEST

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