Bestand
Pfarrerbuch Friedrich Wilhelm Bauks (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Eine umfassende historisch-statistische Darstellung der nachreformatorischen Organisation der heutigen Evangelischen Kirche von Westfalen lag bisher nicht vor. Ebenso fehlte eine ausführliche biographische Zusammenstellung der in Westfalen tätig gewesenen evangelischen Geistlichen. Ein 1938 vom damaligen Evangelischen Konsistorium in Münster und vom Verein für Westfälische Kirchengeschichte geplantes Westfälisches Pfarrerbuch, das wesentlich anders als das hier vorliegende Werk aufgebaut werden sollte, blieb schon in den Anfängen stecken. Für den Bearbeiter des vorliegendes Werkes stand als Forschungsziel die größtmögliche Zuverlässigkeit der wiedergegebenen Daten und Tatsachen fest, die nur durch ausgedehnte Archivforschung erreicht werden konnte. Daher können sich Berichtigungen und Ergänzungen von Biographien nur anhand von Urkunden ergeben. Das Werk versucht, alle dem Bearbeiter bekanntgewordenen Inhaber eines geistlichen Amtes (Pfarrer, Prediger, Pastoren, Diakone, Vikare, Kapläne, Hausgeistliche u. ä.) im Bereich der heutigen Evangelischen Kirche von Westfalen zu erfassen. Zeitlich beginnt die Arbeit mit den reformatorisch wirksam gewesenen Geistlichen und endet mit den Pfarrern, die bis zum 1. März 1945 in einer Pfarrstelle fest angestellt waren. Seit dem Jahre 1945 hat sich die Organisation der westfälischen Kirche so stark verändert und erweitert, daß es angängig ist, alle seitdem berufenen Pfarrer in eine spätere Veröffentlichung zu verweisen. Bis dahin sei als einstweiliger Notbehelf auf das regelmäßig erscheinende "Verzeichnis der Kirchengemeinden ... der Evangelischen Kirche von Westfalen und ihrer Amtsträger", herausgegeben vom Landeskirchenamt, hingewiesen. So klar das Ende des bearbeiteten Zeitraums darstellbar ist, so unklar und undeutlich ist vielfach sein Anfang. Ob ein in den Akten als reformatorisch tätig genannter Geistlicher tatsächlich im konfessionsgeschichtlichen und dogmatischen Sinn reformatorisch wirkte, muß angesichts der für weite Teile Westfalens dürftigen Quellenlage in vielen Fällen offenbleiben. Abendmahl unter beiderlei Gestalt, Weglassen oder Verwenden bestimmter liturgischer Formen und Heirat der Geistlichen reichen als konfessionelles Unterscheidungsmerkmal meist nicht aus. Das ist der Grund, weshalb darauf verzichtet wurde, diejenigen Geistlichen aufzuführen, die bis zur Gegenreformation in Kirchengemeinden der Hochstifter Münster und Paderborn reformatorisch tätig waren. Hier bedarf es noch gemeinsamer Spezialstudien katholischer und evangelischer Forscher und der eingehenden Quellenbearbeitung. Das Pfarrerbuch soll möglichst bald ergänzt werden durch den zweiten Teil des Gesamtwerkes, der die Kirchenorganisation des evangelischen Westfalen von der Reformationszeit bis zum Jahre 1945 und die Kirchengemeinden darstellen wird. Er soll u. a. die chronologische Reihenfolge der in den Gemeinde-, Militär- und Sonderpfarrstellen sowie in kirchenleitenden Funktionen tätig gewesenen Geistlichen, die wichtigsten Daten zur Gemeindegeschichte, Angaben über die Mitgliederzahl und zur Höhe des Stelleneinkommens sowie die ortskirchengeschichtliche Literatur bringen. Dieser zweite Teil wird die Benutzbarkeit des Pfarrerbuches erhöhen. Der Bearbeiter erfuhr von so vielen Seiten Hilfe, Unterstützung und Anregung, daß er an dieser Stelle nur pauschal danken kann. Ausdrücklich genannt werden müssen, weil ohne ihre nie erlahmende Hilfe beim Suchen und Bereitstellen von Unterlagen die Arbeit kaum möglich gewesen wäre, Landeskirchenarchivrat Dr. Hans Steinberg in Bielefeld und Leitender Staatsarchivdirektor i. R. Professor Dr. Wilhelm Kohl in Münster. Pfarrer i. R. Walter Thiemann in Siegen (Pfarrerbuch-Nr. 6301) verzichtete auf die von ihm vorgesehene Herausgabe eines Siegerländer Pfarrerbuches und stellte uneigennützig sein Material für das vorliegende Werk zur Verfügung. Die Arbeit erfreute sich der dauernden Begleitung durch den derzeitigen Vorsitzenden des Vereins für Westfälische Kirchengeschichte, Professor D. Dr. Robert Stupperich in Münster, und seinen Vorgänger im Vereinsvorsitz, den verstorbenen Landeskirchenrat i. R. Professor Dr. Wilhelm Rahe, wie von Superintendent Wolfgang Werbeck in Bochum mit seiner ausgezeichneten Kenntnis der Kirchengeschichte des Industriegebiets. Für Vorbereitungsarbeiten am Manuskript waren vorübergehend tätig die Vikare, heutigen Pfarrer Walter Gröne in Drensteinfurt und Hans Fuhrmann in Bielefeld-Schröttinghausen, Frau stud. phil. Charlotte Cyrus, heute Oberstudienrätin in Münster-Hiltrup, und Frau Käthe Sommer in Bochum. Dr. agr. Richard Kückelhaus in Münster übernahm bereitwillig die schwierige Arbeit der Korrektur und die Anfertigung des Registers der Frauennamen. Ihnen allen, wie den Damen und Herren der genannten Archive, sei auch an dieser Stelle Dank gesagt. Landeskirchenamt und Verein für Westfälische Kirchengeschichte haben durch erhebliche Finanzierungszuschüsse die Drucklegung der Arbeit erleichtert. Dem Herausgebergremium der "Beiträge zur Westfälischen Kirchengeschichte" sei gedankt für die Aufnahme der Arbeit in die Schriftenreihe, dem Verlag für Mühe und Sorgfalt, die er auf Form und Ausstattung des Werkes verwendet hat. V egt wird das Ergebnis einer mehr als zwanzigjährigen Vorbereitungsarbeit. Es liegt in der Eigenart solcher Werke, daß sie trotz aller Mühe lückenhaft sind und nie fertig werden. Vom Bearbeiter und vom Landeskirchlichen Archiv in Bielefeld werden Ergänzungen für eine spätere Neuauflage gern entgegengenommen. Vielleicht können sie im Jahrbuch des Vereins für Westfälische Kirchengeschichte mitgeteilt werden. Möge das Werk den Weg in die Kirchengemeinden und kirchlichen Dienststellen und zu den Forschenden und Interessenten finden, um als Nachschlagewerk zu dienen und Anregung zu weiteren Forschungen zu geben. Münster, im August 1979 FW Bauks
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Bauks
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Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 08. Sammlungen
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06.03.2025, 6:28 PM CET
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