Bestand

A Rep. 341 Amtsgericht Berlin (Mitte) (Bestand)

Vorwort: A Rep. 341 - Amtsgericht Berlin-Mitte

Zum Zeitpunkt seiner Bildung im Oktober hiess die erste offizielle Bezeichnung Amtsgericht Berlin I.
Im Jahr 1906 erhielt es die Bezeichnung Amtsgericht Berlin-Mitte. Es war das größte Amtsgericht der Stadt. Zivilprozesse wurden in bis zu 78 Abteilungen, Vormundschafts- und Nachlasssachen in bis zu 15 Abteilungen verhandelt; für Grundbuchsachen waren neun und für Strafsachen 30 Abteilungen zuständig (1902). Von 1900 bis 1933 führte das Amtsgericht Berlin-Mitte u. a. das zentrale Handels-, Genossenschafts-, Binnenschiffs-, Muster- und das Börsenregister. Die Neuorganisation des Berliner Gerichtswesens 1933 hatte auch hier Auswirkungen: Das Gericht wurde umbenannt in "Amtsgericht Berlin". Unter anderem war es nun das einzige Schöffengericht (Strafsachen) im neu gebildeten Landgerichtsbezirk Berlin.

Untergebracht war das Gericht es zunächst 1879 in der alten Stadtvogtei am Molkenmarkt, der Hausvogtei und anderen Gebäuden der Stadt.
Die Geschäftsräume der Strafabteilungen befanden sich im Gebäude des Neuen Kriminalgerichts in der Turmstraße 89-93 (Moabit). 1882 siedelten die Strafabteilungen in das neu errichtete Kriminalgerichtsgebäude in der Rathenower Straße 83 Ecke Alt-Moabit 11 über.
Einige Zivilabteilungen wie z. B. die der Zwangsvollstreckungssachen verlegten ihren Sitz in die Möckernstraße 129-130 Ecke Kleinbeerenstraße 13-19 (Kreuzberg).
Die übrigen Abteilungen, u.a. Zivilabteilungen und die Verwaltung / Geschäftsstellen bezogen 1904 den repräsentativen Bau (Justizpalast) in der Neuen Friedrichstraße 12-17 (Mitte; später Littenstraße 12-17).
Als während des Zweiten Weltkriegs das Gebäude an der Neuen Friedrichstraße durch Bombentreffer stark beschädigt wurde, war der Geschäftsbetrieb nur noch eingeschränkt möglich.

Die Überlieferung des Amtsgerichts Berlin (Mitte) hat kriegsbedingte Lücken. Dies gilt vor allem für die Generalakten des Gerichts. Ein Teil der Straf- und Grundakten gelangte Mitte der 1950er Jahre durch eine Abgabe des Amtsgerichts Tiergarten in das Landesarchiv Berlin. Der größte Teil des Schriftgutes wurde 1992 vom Amtsgericht Mitte übernommen. Handelsregisterakten befinden sich in den Beständen A Rep. 342-02 bzw. B Rep. 042 Amtsgericht Charlottenburg.

Grundbuchunterlagen wurden im Jahre 2013 in den Geschäftsbereich der Justiz zurückgeführt.

Enthält:
Sammelakten.- Hinterlegungen.- Namensänderungen.- Todeserklärungen.- Fürsorgeerziehung.- Stiftungssachen.- Beurkundungen.- Generalakten.
Nicht erschlossen: 71,55 [lfm]

Laufzeit:
(1818 -) 1879 - 1945 (- 1953)

Benutzung:
Zugangsliste, Datenbank
Benutzungsbeschränkung

Verweise:

LAB A Rep. 342-02 Amtsgericht Charlottenburg - Handelsregister

Literatur:
Hackländer, Phillip: Im Namen des Deutschen Volkes. Der allgemein-zivilrechtliche Prozessalltag im Dritten Reich am Beispiel der Amtsgerichte Berlin und Spandau, Berlin 2001.

Reference number of holding
A Rep. 341

Context
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> A Bestände vor 1945 >> A 5 Justizverwaltung >> A 5.1 Gerichte und Staatsanwaltschaften
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Date of creation of holding
1910 - 1945

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28.02.2025, 2:13 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1910 - 1945

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