Plakat

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Julius Gipkens, ein gelernter Kaufmann aus Hannover, kam mit seinem Umzug nach Berlin um 1908 als Autodidakt zur Werbegrafik. Es entstanden zunächst grafische Arbeiten für das Kunstgewerbehaus Hohenzollern in der Leipziger Straße und Illustrationen für die Satirezeitschrift „Simplicissimus“. Später arbeitete er auch für Auftraggeber aus der Wirtschaft, beispielsweise das Transportunternehmen Hapag AG oder den Schuhersteller Leiser. Besondere Originalität verlieh Gipkens seinem sachlichen gebrauchsgrafischen Stil im Umgang mit Flächen, Farben und Ornament – etwa, wenn er farbige Muster mit edlem Schwarz kontrastierte. Bekannt wurde er jedoch vor allem mit Arbeiten für den Schokoladenhersteller Sarotti ab 1908. Das nach dem Ersten Weltkrieg von ihm entworfene Firmensignet wurde trotz des kontroversen Motivs noch bis 2004 verwendet. Die „Kunstanstalt Hollerbaum und Schmidt“, eine Berliner Druckerei und Werbeagentur, für die Julius Gipkens tätig war, erwies sich als wegweisend für den Umbruch zur Moderne in der Plakatgestaltung und Druckgrafik. Gegründet 1897 von Erich Gumprecht, etablierte sie eine neue Form der Werbung in Deutschland. Vom Entwurf bis zum fertigen Druckerzeugnis bot Hollerbaum und Schmidt erstmals alle reklamerelevanten Dienstleistungen gebündelt an. Erfolg brachte vor allem eine weitere Innovation: Die Kunstanstalt nahm moderne, junge Plakatkünstler*innen unter Vertrag, die exklusiv für sie arbeiteten und ihren Stil prägten. So entwickelte sich das Berliner Sachplakat – eine ornamentfreie Gestaltungsart, die auf Fernwirkung abzielte. Vor meist einfarbigem Hintergrund treten die Motive klar hervor und konzentrieren die Aussage des Plakats.Die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin besitzt rund 3600 Originalplakate aus den Jahren 1840 bis 1914. Davon sind über 50 Plakate von Julius Gipkens. Dieser herausragende Bestand, an dem sich die Vielfalt der Plakatkunst an den Übergängen von Historismus zu Jugendstil und Sachplakat ablesen lässt, konnte 2021 vollständig digitalisiert und online gestellt werden. Das Digitalisierungsprojekt wurde durch die Deutsche Digitale Bibliothek im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Programms NEUSTART KULTUR ermöglicht.(Text: Christina Dembny)

Standort
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
Sammlung
Plakat
Inventarnummer
2827400
Maße
Höhe x Breite: 57,6 x 86,7 cm
Inschrift/Beschriftung
GIPKENS (gedruckt, unten rechts)
Heureka / In Geschmack, Ergiebigkeit / und Aussehen einzig / dem Bohnenkaffee / vergleichbar
· HOLLERBAUM & SCHMIDT · BERLIN · N · 65 · (gedruckt, unten rechts)
HEUREKA / KAFFEE / ERSATZ / DEUTSCHE / KAFFEE IMPORT GESELLSCHAFT / WILLY SCHWAB & CO / HAMBURG CÖLN BERLIN

Klassifikation
Plakat (RIA:Sachbegriff)
Bezug (was)
Kaffee
Kaffeekanne
Tasse und Untertasse

Ereignis
Entwurf
(wer)
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
um 1912

Förderung
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Rechteinformation
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
10.04.0028, 07:53 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Plakat

Entstanden

  • um 1912

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