Bestand
Jugendministerkonferenz/Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugendbehörden (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Die heutige Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) entwickelte
sich - zunächst ausschließlich als Jugendministerkonferenz - aus
gelegentlichen Konferenzen der zuständigen Minister und Senatoren der
Länder und des Bundes. Ihre Institutionalisierung erfolgte in der
ersten Hälfte der 60er Jahre. Dieser Prozess wurde durch die
Errichtung einer Geschäftsstelle der Arbeitsmeinschaft der Obersten
Landesjugendbehörden (AGOLJB) gefördert.
Primäre Aufgaben waren: Grundfragen der Sozialplanung, die
Harmonisierung der Aufgabenabgrenzung zwischen Bund, Ländern und
Gemeinden, Fragen der sozialen und sozialpädagogischen Ausbildung, der
Bericht der Bundesregierung über die Lage der Jugend
(Bundesjugendplan), Jugendhilfe, Jugendpflege, Jugendfürsorge und
Jugendschutz. Sie förderte in Zusammenarbeit mit den zuständigen
Einrichtungen internationale Jugendbegegnungen sowie kulturelle und
künstlerische Aktivitäten der Jugend. Die AGOLJB richtete die
jährlichen Jugendministerkonferenzen aus. Nach einem Beschluss der JMK
vom 21. Juni 1991 erfolgte der Wechsel der Geschäftsstelle im drei-
bis vierjährigen Rhythmus; der Vorsitz der Jugendministerkonferenz
wechselte jährlich.
Nach einem Beschluss der
Jugendministerkonferenz aus dem Jahr 2006 wurde diese um das
Politikfeld Familie erweitert und entsprechend umbenannt. Die Jugend-
und Familienministerkonferenz ist heute das Fachgremium der für die
Kinder-, Jugend- und Familienpolitik zuständigen Ministerinnen und
Minister, Senatorinnen und Senatoren der Länder. Gemäß § 82
Sozialgesetzbuch (SGB) VIII ist es Aufgabe der Länder, die
Weiterentwicklung der Jugendhilfe anzuregen und zu fördern. Die JFMK
berät und beschließt deshalb über wichtige und grundsätzliche
Angelegenheiten der Kinder- und Jugendpolitik. Gemeinsam werden
rechtliche, fachliche und politische Fragen - z. B. zur Jugendarbeit,
Kindertagesbetreuung, Hilfe zur Erziehung und zum Jugendschutz - aber
auch zu artverwandten Rechtsgebieten wie Familienrecht oder zum
internationalen Recht abgestimmt und entsprechende Beschlüsse gefasst.
Vorbereitet werden diese in der Arbeitsgemeinschaft der Obersten
Landesjugend- und Familienbehörden (AGJF) durch Vertreterinnen und
Vertreter der Ministerien. Der Vorsitz der JFMK einschließlich der
Geschäftsstelle wechselt jährlich von Land zu Land in alphabetischer
Reihenfolge.
Bearbeitungshinweis: Nachdem die
AGOLJB im April 1996 beschlossen hatte, das künftig anfallende
Schriftgut bei dem jeweiligen Vorsitzland zu belassen, konnte der
Bestand B 371 als geschlossen betrachtet werden. Dies war Anlass, im
Jahre 2002 die bereits 1997 bewerteten Unterlagen zu klassifizieren
und in einem Findbuch zugänglich zu machen.
Bestandsbeschreibung: Der
Bestand umfasst Unterlagen aus einem Zeitraum von 1950 bis 1994. Im
Jahr 1996 hat die AGOLJB beschlossen, das künftig anfallende
Schriftgut bei dem jeweils vorsitzführenden Land zu belassen. Eine
weitere Übernahme von Akten in das Bundesarchiv ist daher nicht
absehbar.
Inhaltliche Charakterisierung:
Der Bestand enthält Unterlagen zu folgenden Bereichen:
Geschäftsführung, Sitzungen der AGOLJB, Jugendministerkonferenzen,
Kommissionen und Ausschüsse, Beratung von Gesetzen und Verordnungen,
Jugendhilfe, Zusammenarbeit der Fachministerkonferenzen,
Zusammenarbeit in der EU. Der zeitliche Schwerpunkt der Überlieferung
leigt auf dem Zeitraum nach der Wiedervereinigung. Unterlagen aus
früheren Jahren dürften in den Arbeits- und Sozialministerien der
jeweiligen Vorsitzländer verblieben sein.
Vorarchivische Ordnung: 1996 bot
das Vorsitzland Sachsen erstmals Unterlagen der
Jugendministerkonferenz (JMK) und der AG der Obersten
Landesjugendbehörden an. Der Zugang im Umfang von 230 Ringordnern
erfolgte im Dezember 1996. Er kam ohne Abgabeverzeichnis. Es lag ein
Aktenplan der Geschäftsführenden Stelle bei, nach der die Unterlagen
grob sortiert waren. Es handelte sich überwiegend um
Sitzungsunterlagen und Sachakten. Inhaltlicher Schwerpunkt war die
Jugendhilfe. Auffallend war der zeitliche Schwerpunkt ab 1990.
Vermutlich sind viele Unterlagen aus der Zeit vor 1990 bei den
jeweiligen Länder-Geschäftsstellen in den Arbeits-Sozial-und
Jugendministerien verblieben.
Nachdem es Ende
2012 bereits eine Anfrage des Hessischen Sozialministeriums zur
Archivierung von Unterlagen der JMK gegeben hatte, wendet sich das
Land Sachsen, das ab 1. Januar 2016 den Vorsitz übernimmt, im Dezember
2015 an das Bundearchiv mit der Frage, ob Interesse an einer
"Unterbringung" von Unterlagen besteht. Es steht zu vermuten, dass
dieser Anfrage wieder ein falsches Verständnis von den Aufgaben des
Bundesarchivs im Sinne einer Altregistratur zugrunde liegt und es
nicht zu einer Übernahme potentiell archivwürdiger Unterlagen
kommt.
Umfang, Erläuterung: 288 AE
(Stand: 11/2015)
Zitierweise: BArch B
371/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch B 371
- Extent
-
288 Aufbewahrungseinheiten; 16,0 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Jugend, Familie, Senioren, Gesundheit
- Provenance
-
Jugendministerkonferenz / Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugendbehörden (JMK / AGOLJB), 1967-
- Date of creation of holding
-
1967-1994
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Jugendministerkonferenz / Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugendbehörden (JMK / AGOLJB), 1967-
Time of origin
- 1967-1994