Bestand
Deutsches Nachrichtenbüro (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Die Geschichte des modernen Nachrichtendienstes beginnt in Berlin. Am
27.12.1848 gründete der Arzt und Herausgeber der "Nationalzeitung" und
der "Bank-Börsen- und Handelszeitung", Dr. med. Bernhard Wolff, ein
Telegraphenbüro. Es diente zunächst ausschließlich der Versorgung dieser
beiden Zeitungen mit kommerziellen Nachrichten, vor allem mit
Börsenberichten. In der Folge wurde der Dienst dieser Einrichtung auch
anderen Beziehern - Zeitungen und kaufmännischen Unternehmen - zugänglich
gemacht, das Nachrichtenbüro schließlich von den Zeitungen gelöst und
unter dem Namen "Telegraphisches Correspondenz-Bureau (B. Wolff)" (WTB)
verselbständigt.
Neben dem WTB entstanden im 19.
Jahrhundert in Deutschland noch zahlreiche andere Nachrichtendienste, von
denen das 1862 von Louis Hirsch in Berlin gegründete "Louis Hirsch's
Telegraphisches Bureau" das bedeutendste war. Auch dieses Unternehmen
beschaffte und verbreitete zunächst nur Wirtschafts-, später zusätzlich
politische Nachrichten. Kleinere Nachrichtenagenturen lösten sich in der
Zeit vor dem 1. Weltkrieg auf oder wurden vom WTB oder vom "Louis
Hirsch's Telegraphisches Bureau" übernommen (z. B. "Herold Telegraphen
Bureau", 1893). Im Jahre 1913 erfolgte die bedeutendste Erweiterung des
Hirsch-Büro durch Zusammenschluss mit folgenden Nachrichtendiensten unter
Führung der Hugenberg-Gruppe:
Telegraphen Union
GmbH; Deutscher Telegraph GmbH
Press Centrale,
Telegraphen Agentur
Depeschen Agentur Richard
Schenkel.
Das so erweiterte Unternehmen arbeitete
nun unter der neuen Firma "Telegraphen Union, Internationaler
Nachrichtendienst GmbH, Berlin" (TU).
Nach der
telegraphischen Verbindung zwischen England und dem Kontinent durch ein
Unterwasserkabel erhielt auch London sein erstes telegraphisches Büro. Es
wurde 1851 von Paul Julius Reuter gegründet. Dieses Büro wurde 14 Jahre
später in "Reuter's Telegramm Company" umbenannt. Zu diesen vier
europäischen Agenturen trat die 1848 gegründete "Associated Press of New
York", die Vorgängerin der "Associated Press of America", die aus einem
genossenschaftlichen Zusammenschluss von Zeitungsbesitzern entstanden
war. Zwei weitere große amerikanische Nachrichtenagenturen jener Zeit
waren die "United Press of America" und der aus der gemeinsamen
Nachrichtenbeschaffung des Hearst-Konzerns hervorgegangene "International
News Service". Enge Verflechtungen zwischen europäischen und
amerikanischen Nachrichtendiensten ließen gegenseitige
Abhängigkeitsverhältnisse entstehen. Um auftretende Streitigkeiten um die
verschiedenen Interessenssphären beizulegen, wurde am 1.2.1870 ein
förmlicher Vertrag, der mit einigen Veränderungen bis 1934 gültig blieb,
abgeschlossen. Er grenzte die Einflussbereiche der einzelnen Agenturen
ab. So fielen dem WTB Deutschland und Kolonien, die Skandinavischen
Staaten, Russland und Österreich zu, während Reuter Großbritannien und
Irland, das Britische Commonwealth, den Fernen Osten und die Niederlande
erhielt. Havas wurden Frankreich und Kolonien, Italien, Spanien, Portugal
und der Balkan überlassen, Nord-, Mittel- und Südamerika teilte er sich
mit der "Associated Press of America".
Im Hinblick
auf die Entstehung des "Deutschen Nachrichtenbüros" (DNB) kann man sich
darauf beschränken, die weitere Entwicklung des WTB und der TU zu
verfolgen, da das DNB aus einer Fusion dieser beiden Dienste
hervorgegangen ist.
Wolffs Telegraphisches
Büro
Um einer Fusionierung mit dem englischen
Reuter-Unternehmen aus dem Wege zu gehen, schlug Dr. B. Wolff der
preußischen Regierung vor, seine Agentur zunächst in eine
Kommanditgesellschaft auf Aktien (1), später, 1875, in eine
Aktiengesellschaft umzuwandeln. Diese Maßnahme wurde von der preußischen
Regierung begrüßt, da man dadurch der Gefahr einer Überfremdung der
Nachrichtengebung begegnen konnte. In einem Antwortschreiben an Wolff
unterstützte der damalige preußische König Wilhelm I. diesen Plan: "Ihrem
mir vorgelegtem Plan, durch eine Aktiengesellschaft Ihrem telegraphischen
Institute eine Ausdehnung zu geben wie eine englische Aktiengesellschaft
(2) zu tun im Begriff steht, kann ich nur meinen ganzen Beifall zollen...
Es erscheint mir sehr wichtig und notwendig, dass in Preußen ein
dergleichen Institut kreiert werde, um dem englischen entgegentreten zu
können. Wilhelm." (3)
Im Jahre 1865 wurde das WTB
an eine durch vier Berliner Banken gegründete Gesellschaft, die
"Continental-Telegraphen-Compagnie" verkauft; den alten Namen "Wolffs
Telegraphisches Bureau" (WTB) behielt man jedoch bei. Dadurch geriet das
WTB mehr und mehr in die Einflusssphäre der preußischen Regierung und der
späteren Reichsregierung und unterlag während des 1. Weltkrieges der
Zensur. "1919 und 1920 befand sich das W.T.B., namentlich infolge seiner
Valutaschulden, die es nach seiner Behauptung durch Kriegsaufträge der
Reichsregierung kontrahiert hatte, wiederholt in finanziellen
Schwierigkeiten. Zur Vermeidung eines Konkurses sprang das Reich mit
größeren Beiträgen (ca. 400.000 RM jährlich (4)) ein." (5) Bei dieser
Gelegenheit machte das WTB dem Auswärtigen Amt durch Schreiben vom 30.
Juli 1920 u.a. folgende Zugeständnisse:
1) der
Presseabteilung wichtige Meldungen vor ihrer Veröffentlichung telefonisch
mitzuteilen
2) Einfluss auf die Gestaltung der
Redaktionen für den Auslandsdienst zu gewähren
3)
Anzahl, Einstellungs- und Kündigungsbedingungen der Redakteure im
Auslandsdienst zu bestimmen sowie die Besetzung der Chefredakteurstelle
vorzuschlagen
4) Einblick in die Geschäftsbücher
zu gewähren etc.
1871 verpflichtete sich die
deutsche Reichsregierung sogar, amtliche Nachrichten nur über dieses
Unternehmen zu verbreiten. "Wolff's Telegraphisches Büro erklärt sich
bereit, auch weiterhin die von den amtlichen Stellen (Reichsministerien,
Staatsministerien und diesen untergeordnete Behörden) zugehende
Mitteilungen, soweit sie in kurzer Form gehalten und rein nachrichtlichen
Charakter sind, ohne jede Entschädigung zu verbreiten." (6)
Zwar versuchte man neben dem WTB-Dienst, dessen
offizieller Charakter bekannt war, auch einen journalistischen
unabhängigen Nachrichtendienst zu verbreiten, dessen Inhalte keinerlei
halbamtlichen Einflüssen unterlag, doch wurde dieser nicht recht wirksam.
Durch Angliederung weiterer Nachrichtenbüros konnte das Netz an
Berichterstattern und Filialen auf internationaler Ebene ausgedehnt
werden, doch wurde ein Großteil ausländischer Nachrichten von den dort
etablierten Unternehmen bezogen. Das WTB konnte sich in Deutschland auf
ca. 2100 Bezieher stützen, davon waren etwa 2000 Zeitungen. Ein Jahr
später war diese Zahl infolge ruinösen Konkurrenzkampfes unter den
Agenturen auf 1300 Kunden geschrumpft. An den Funkdienst waren ca. 350
Zeitungen und andere Abnehmer angeschlossen. Der Dienst verarbeitete
täglich rund 30.000 Worte und verbreitete 12.500 Auslandsmeldungen.
(7)
Die Aufgaben des WTB lassen sich
folgendermaßen zusammenfassen:
1. Gewerbsmäßige
Anschaffung, Lieferung und Verbreitung politischer, finanzieller und
merkantiler Telegramme
2. Ankauf und Verwertung
von Entdeckungen und Erfindungen auf dem Gebiete der Telegraphie
3. Anlegung neuer und Ankauf oder Pachtung jetzt oder
künftig vorhandener Telegraphenlinien und telegraphischer Korrespondenz
Büros und Institute
4. Übernahme von Agenturen für
in- und ausländische Telegraphenverwaltungen
5.
Übernahme und Betrieb von Unternehmungen, welche Veröffentlichungen
irgendwelcher Art zum Gegenstand haben. (8)
Schließlich wurde beim WTB die Finanzlage so schlecht, dass sich der
Hauptaktionär, das Bankhaus Delbrück-Schickler, entschloss, seine seit
der Gründerzeit gehaltenen Aktien an die Reichsregierung abzutreten.
Bereits zur Zeit der Kabinette Brüning, von Papen und von Schleicher
waren 60 % der WTB-Aktien in Regierungshand. Damit war der Grundstein für
die Fusion einer der wichtigsten Nachrichtenträger in Deutschland mit der
"Telegraphen Union, Internationaler Nachrichtendienst GmbH" (TU) zu einer
"Staatsagentur" bereits gelegt.
Telegraphen Union,
Internationale Nachrichtendienst GmbH, Berlin (TU)
Im Gegensatz zum WTB gelang es der TU, ohne Unterstützungsmaßnahmen
der Regierung auszukommen, und sie vermochte somit unabhängige und
unparteiliche Nachrichten zu verbreiten. Außerdem ermöglichte eine
breitere Grundlage für die Beschaffung und Verbreitung des
Nachrichtenmaterials der TU, mit dem WTB in Wettbewerb zu treten. Durch
die hohe Anzahl journalistisch hochqualifizierter Kräfte gelang es dem
Pressemagnaten Alfred Hugenberg mit der TU, das wegen seiner
halbamtlichen Berichterstattung schwerfälliger arbeitende Wolff-Büro zu
überflügeln und dessen wirtschaftliches Fundament zu untergraben.
(9)
Die TU hatte im Jahre 1931 einen festen
Abonnentenkreis von 1600 Beziehern. An den Funkdienst der TU waren etwa
350 Zeitungen angeschlossen. Das Büro verarbeitete ca. 30.000 Worte
täglich, die Zahl seiner Auslandsmeldungen betrug 1500. (10)
Geschäftsführer der TU war Otto Mejer (11), die
stellvertretenden Geschäftsführer Max Frh. Besserer von Thalfingen und
Dr. Erwin Reetz. Konflikte der TU mit der Reichsregierung wegen
Publikation nicht zur Veröffentlichung bestimmter Meldungen blieben nicht
aus. "Der Rückruf der TU-Fassung der Führerrede bei dem Amtswalterappell
in Nürnberg ist seitens der maßgebenden Reichsstelle deshalb erfolgt,
weil diese TU-Fassung entgegen einer vom Führer selbst veranlassten
Anordnung der Reichspressestelle der NSDAP unkontrolliert verbreitet
werde, während WTB und SCB loyalerweise den zum Zeitpunkt dieser
Vorbereitung dieser Rede der Anordnung entsprechend zurückgestellt
hatten. Die maßgebende Reichsstelle sah sich veranlasst, ausdrücklich
mitzuteilen, dass jede Zeitung mit den schärfsten Maßnahmen zu rechnen
habe, die die nichtamtliche Fassung der TU zum Abdruck bringe."
(12)
"Neuordnung des deutschen Nachrichtenwesens.
Berlin, 28. November. Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung in der
deutschen Presse haben sich die Inhaber der Continental
Telegraphen-Compagnie Wolff's Telegraphisches Büro Aktiengesellschaft und
die Gesellschafter der Telegraphen-Union International Nachrichtendienst
mit beschränkter Haftung dahin verständigt, dass die in Deutschland
herausgegebenen Dienste der beiden Gesellschaften zusammengelegt werden.
Zu diesem Zwecke wird eine neue Gesellschaft gebildet, die sich Deutsches
Nachrichten-Büro Gesellschaft mit beschränkter Haftung nennt ... Diese
Gesellschaft wird ihre Arbeit noch vor Ablauf dieses Jahres aufnehmen."
(13)
Für die Zusammenlegung dieser beiden
Telegraphenbüros nach der nationalsozialistischen Machtergreifung gab es
verschiedene Gründe:
1. Da Nachrichtensammlung,
-auswahl und -fassung stark meinungsbildende Funktion haben, war es
Goebbels Ziel, dieses Instrument der Machtausübung allein in seiner Hand
zu wissen und zu gebrauchen. Bereits in seiner Rede vom 15.3.1933
beschrieb er programmatisch sein Ziel folgendermaßen: "Die wichtigste
Aufgabe wird darin bestehen, alle propagandistischen Unternehmen des
Reiches und der Länder in einer zentralen Hand zu vereinigen... Das Volk
soll anfangen, einheitlich zu denken, einheitlich zu reagieren und sich
der Regierung mit ganzer Sympathie zur Verfügung zu stellen... Die
Regierung wird der Presse nicht nur Informationen, sie wird ihr auch
Instruktionen geben ... Wir haben darüber zu wachen, dass das Volk nicht
verletzt wird, und dass das Volk über den wirklichen Stand der Dinge
hinreichend informiert bleibt." (14)
2. Alle
außenpolitischen Interessen Hitlers sollten durch eine einheitliche
Nachrichtenverbreitung auf dem Weltnachrichtenmarkt besser vertreten
werden, als durch zwei miteinander konkurrierende Unternehmen.
3. Nur ein Einheitsbüro mit Monopolcharakter besaß die
wirtschaftliche Tragfähigkeit, sein Korrespondentennetz international zu
erweitern. Diese Expansionspolitik war nötig, um deutsche Ereignisse von
Deutschen dargestellt in die Auslandspresse einzubringen und gleichzeitig
bei der Berichterstattung ausländischer Ereignisse von fremden Agenturen
unabhängig zu sein.
Der Gesellschaftsvertrag (15)
über diesen Zusammenschluss wurde laut beglaubigter Abschrift Nr. 109 des
Notariats-Registers 1933, Berlin, am 5.12.1933 verhandelt und am
folgenden Tag unterzeichnet. (16) Am 29.12.1933 teilten die vereinigten
Nachrichtenbüros der Reichsregierung mit, "dass das Deutsche
Nachrichtenbüro seine Tätigkeit am 31. Dezember 1933 aufnimmt".
(17)
Die Gesellschafter des neu gegründeten
Unternehmens (DNB) waren:
1. Hugo Brückmann,
München, Verleger und Vorsitzender des Aufsichtsrates
2. Wilhelm Weiss, Berlin, Hptm. a.D. und Delegierter des
Aufsichtsrats im Vorstand
3. Rolf Rienhard,
Berlin, Rechtsanwalt
4. Paul Hamel, Berlin,
Bankier
5. Dr. Max Winkler, Berlin, Dir. und
Geschäftsführer der Cautio-Treuhand GmbH
6. Otto
Mejer, Berlin, Geschäftsführer der Herold
7. Dr.
Erwin Reetz, Berlin, Depeschen Bureau-Gesellschaft mbH.
Bei diesem Zusammenschluss der beiden Nachrichtenbüros gelangten
sämtliche Anteile der Gesellschaft in Reichsbesitz, damit war das DNB
"Regierungsorgan" geworden. Aus Tarnungsgründen bediente sich das Reich
beim Kauf der "Cautio"-Treuhandgesellschaft und ihres Geschäftsführers
Dr. Max Winkler, später der Telos GmbH. (18) Mit diesen
"Holding-Gesellschaften" kaufte und kontrollierte das Reich,
formalrechtlich und nach außen nur als privatwirtschaftliche Investition
erkennbar, eine Reihe von Film-, Verlags- und anderer
Mediengesellschaften. Laut Darstellung der "Cautio"-Beteiligungen nach
dem Stand vom 1.8.1940 betrug das Stammkapital der DNB-GmbH zwei
Millionen Reichsmark, als Beteiligung der "Cautio"-Treuhandgesellschaft
sind diese zwei Millionen Reichsmark ausgewiesen (800.000 RM Aktien des
WTB, 1.200.000 RM Gesellschaftsanteile der TU). (19) Es ist also
berechtigt, wenn Hugo Brückmann in einem Schreiben an den ehemaligen
Berliner Bürgermeister Dr. Winkler das DNB als "eine rein staatliche
Stelle" (20) bezeichnet.
"Damit die Unabhängigkeit
des Deutschen Nachrichtenbüros von der Reichsregierung auch weiterhin
nach außen hin gewahrt erscheint," (21) lehnte Winkler auch die
Mitwirkung des Reichsfinanzministers im Aufsichtsrat des DNB ab. Obwohl
der Haushalt des DNB als Teiletat des Propagandaministeriums, von dem es
hauptsächlich über das Bankhaus Sponholz + Co. laufende Zahlungen
erhielt, anzusehen ist, trat auch diese finanzielle Abhängigkeit von der
Reichsregierung offiziell nicht in Erscheinung.
Ebenfalls aus Tarnungsgründen war dem neuen Nachrichtenbüro das
Führen eines Dienstsiegels untersagt. Die Gewinn- und Verlustrechnung
unterlag sowohl der Kontrolle des Reichstreuhänders der "Telos" GmbH, als
auch der des Propagandaministeriums. Auch die ungewöhnlich hohe
Verschuldung des DNB ist ein sicheres Zeichen für den nicht
privatwirtschaftlichen Charakter des Unternehmens.
Die Fusion des WTB mit der TU und die damit verbundene Verlagerung
der Kapitalmajorität auf das Reich hatte bald Auswirkungen auf die
internationalen Vertragsabschlüsse des neuen Unternehmens. Aus einem
Protokoll der Aufsichtsratssitzung vom 7.11.1933 geht hervor, dass man
schon im Dezember 1933 Fühlung mit den Agenturen Reuter und Havas
aufnehmen wollte, um bestehende Kartellverträge zu lockern oder die
Zusammenarbeit gegebenenfalls durch Kündigung einzustellen. (22) Trotzdem
verzichtete man, vor allem aus Kostengründen, nie auf den
Informationsaustausch mit fremden Agenturen, an die man durch
Ringverträge gebunden war. (23) Das DNB stellte diesen Agenturen Büros in
seinen eigenen Räumen zur Verfügung und brachte seinerseits seine
Vertretungen im Ausland in deren Räume unter. (24) Durch Spannungen
zwischen Reuter und der "Associated Press of America" begünstigt, gelang
es dem DNB, zusammen mit den Amerikanern, Arbeitsmöglichkeiten in allen
Ländern der Erde zu erhalten. So konnte das DNB sich zeitweise als
Lieferant von ausländischen Nachrichten an die Spitze der europäischen
Staaten (England und Frankreich ausgenommen) setzen.
Das neu entstandene DNB gehörte zum nachgeordneten Bereich des
Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Es unterstand der
Abteilung IV, "Presseabteilung der Reichsregierung" und damit dem
"Pressechef der Reichsregierung", durch den "die Freigabe des
Nachrichtenmaterials durch die Agenturen für die Deutsche Presse bzw. die
Sperrung für die Publikation erfolgte". (25)
Dieses Amt bekleidete zuerst Staatssekretär Walter Funk, später
Staatssekretär Dr. Otto Dietrich. Dietrich war als Reichsleiter
gleichzeitig "Reichspressechef der NSDAP" und leitete als solche bereits
die 1931 gegründete "Reichspressestelle der NSDAP". Mit der Vereinigung
der staatlichen Funktion und der Parteiaufgabe in der Person Dietrichs
war die Organisation der öffentlichen Meinungsbildung und damit die
Beherrschung der Nachrichten- und Pressepolitik in Deutschland
gewährleistet. Da die Abteilung IV des Propagandaministeriums mit 45
Außenstelle in den Provinzen durch Fernschreiber in Verbindung stand,
empfingen wenig später alle Hauptschriftleiter einer Provinzzeitung die
von Berlin durchgegebenen Meldungen, deren Berichte wurden wiederum von
den Reichspropagandaämtern zusätzlich kontrolliert.
Wie intensiv das Propagandaministerium sein Einspruchsrecht in
Personal- und Organisationsfragen oder das DNB als Sprachrohr benutzte,
ist aus einem Schreiben an die Obersten Reichsbehörden vom 11.3.1936 zu
erkennen: "Es besteht Veranlassung darauf hinzuweisen, dass über Reisen
und Teilnahme des Führers an Veranstaltungen keinerlei Nachrichten an die
Presse oder sonstwie ausgegeben werden dürfen. Solche Bekanntmachungen
erfolgen ausschließlich durch die Presseabteilung der Reichsregierung
über das DNB oder die Pressestelle der NSDAP über die NSK,..." (26)
Für das Sammeln von Nachrichten, die gröbste Auswahl und
die Formulierung der ersten Fassung bediente das Propagandaministerium
sich des DNB als einer Nachrichtenzentrale.
Um
auch anderweitig die Übereinstimmung der Nachrichten und Personalpolitik
des Unternehmens mit der Reichsregierung zu garantieren, berief man einen
Schwager des Reichsleiters Dr. Dietrich an die Verwaltungsspitze. Im
Aufsichtsrat saßen ferner eine Reihe Vertrauensleute und Freunde des
"Reichsleiters für die Presse der NSDAP", Amann, der für die Lenkung der
parteiamtlichen und parteieigenen Verlage zuständig war. Darunter auch
der schon erwähnte Dr. Winkler, der federführend im Auftrag von Goebbels
und Amann die Fusion der TU und des WTB betrieben hatte.
Eine weitere Kontrollinstanz war das
Reichssicherheitshauptamt. (27)
Aufgabe des DNB
war die Sammlung und entgeltliche Verbreitung von Nachrichtenmaterial
jeglicher Art. Hauptabnehmer war die Presse, darüber hinaus bediente das
DNB Banken, Geschäftskreise, die Regierung und das Auswärtige Amt, das
namentlich in den letzten Kriegsjahren in starkem Maße auf diese
Informationen angewiesen war (28) mit Nachrichtenrohmaterial bzw. mit
Sonderdiensten auf Einzelgebieten. Da aber das Auswärtige Amt dem DNB
ebenfalls den Handlungsspielraum bei der Veröffentlichung einengte, indem
es jede amtliche Verantwortung ablehnte oder nur verzögernd gab, bezogen
DNB - Auslandsabonnenten Berichte über Ereignisse in Deutschland früher
von Reuter, UP, Tass etc.. "Auf diese Weise verliert der Auslandsdienst
des DNB, der sowieso schon keinen Handelswert darstellt, immer mehr an
Interesse, so dass auf die Dauer nichts anderes übrigbleibt, als den
Bezug des Dienstes künstlich zu stützen, da er einem natürlichen
Nachrichtenbedürfnis nicht mehr entspricht und gerecht wird." (29)
Die Aufgaben des DNB (30) lassen sich in fünf Punkten
präzisieren:
1. Die Deutsche Presse in Deutschland
mit Deutschlandnachrichten zu versorgen,
2. die
Deutsche Presse mit Auslandsnachrichten zu versorgen,
3. die ausländische Presse mit Nachrichten über Deutschland zu
beliefern,
4. die ausländische Presse via
Deutschland mit Auslandsnachrichten zu beliefern,
5. einen Informationsdienst für die deutschen Amts- und
Parteistellen zu unterhalten. (31)
Um diesen
Aufgaben zu genügen, wurde in der Berliner Zentrale des DNB der
ununterbrochene Strom von eingehenden Meldungen aus aller Welt in Tag-
und Nachtarbeit bearbeitet.
Zur Berichterstattung
bediente sich das Nachrichtenbüro 42 Zweigstellen, die wiederum
Untervertretungen und Sammelagenturen eingerichtet hatten. Diese
Zweigstellen waren mit der Berliner Zentrale durch direkten Draht
verbunden. Das gesamte Büro beschäftigte im Jahre 1936 ca. 1500
Angestellte, Schriftleiter und fest verpflichtete Mitarbeiter (32). Es
unterhielt 50 Büros und Vertretungen im Ausland mit über 100 ständigen
und mehreren Hundert gelegentlichen Korrespondenten. Die Leistungen des
DNB wurden für jede Interessengruppe zu verschiedenen Diensten
zusammengefasst, die je nach Umfang und Art der Information zu
differenzierten Preisen angeboten wurden. (33)
Der
"allgemeine politische DNB-Dienst" für Deutsche Zeitungen lieferte vor
dem Krieg täglich ca. 25.000 Worte Text. Davon wurden ca. 13.000 Worte
durch den "Pressefunk des DNB" verbreitet, der Rest durch Botendienst,
Eilbriefe, Telegraph und Fernschreiber. Ein besonderer Dienstzweig war
der Vertrieb eines Pressefernschreibgeräts, des sog.
"Siemens-Hell-Schreibers" an die Zeitungsverlage. Es lieferte den Text in
Klarschrift auf Papierstreifen, erreichte eine Schreibgeschwindigkeit von
300 Zeichen in der Minute, überstieg also die Sprechgeschwindigkeit um
ein Drittel. (34)
Die Meldungen, die das DNB an
seinen Interessentenkreis lieferte, waren je nach Charakter bzw.
Vertraulichkeitsgrad des Inhalts auf verschiedenfarbigem Papier
ausgeworfen. (35) Zeitungen wurden mit dem sog. "Grünen Dienst" (36), der
nur allgemeines unbedenkliches Material enthielt und wörtlich
veröffentlicht werden konnte, beliefert.
Zur
Unterrichtung von Journalisten diente die sog. "blaue" (37) Ausgabe des
Nachrichtenmaterials mit weiteren Hintergrundinformationen, die sie für
ihre Tätigkeit benötigen. Diesen sog. "Blauen Dienst" sind zum Beispiel
Abdrucke von Reden ausländischer Staatsmänner sowie Wehrmachtsberichte
der Feindstaaten zuzuordnen. Eine andere Quelle (38) ordnet diese "blaue"
Ausgabe nur zur persönlichen Kenntnisnahme einem festgelegten Kreis
"hoher Würdenträger von Partei und Staat" zu.
So
schreibt Goebbels am 18.3.1936 an den ORR R. Burmeister im
Reichsfinanzministerium: "Das Deutsche Nachrichtenbüro lässt das von
seinen Korrespondenten eingehende Nachrichtenrohmaterial... direkt den
mit der Außenpolitik beauftragten Dienststellen auf blauem Papier
zugehen... Sie sind streng vertraulich, stellen keinen allgemeinen
Informationsdienst dar und dürfen an niemand weitergereicht werden. ...
zur Verhinderung der sich aus einer solchen lückenhaften Information
ergebenden Gefahr einer falschen Meinungsbildung sehe ich mich auf
ausdrücklichen Befehl des Führers veranlasst, den Kreis der Bezieher der
"Blauen Telegramme" auf einige wenige mit der Außenpolitik befasste
Stellen einschränken zu lassen. Es mussten daher leider auch Sie von der
Bezieherliste der "Blauen Telegramme" gestrichen werden." (39)
Zum "Roten Dienst" gehörte Nachrichtenmaterial, das auf
Veranlassung von Goebbels aus der "Blauen" Ausgabe entfernt und nur noch
einer kleinen Gruppe von Empfängern zugänglich gemacht wurde.
Das "weiße" Material (40) wurde nur unter strengster
Geheimhaltung einigen wenigen Vertrauenspersonen in den höchsten
Funktionen des NS-Regimes eröffnet. "Gelbe" (41) Nachrichten hatten die
Auflage, nicht wörtlich veröffentlicht zu werden; Mitteilungen, deren
Empfänger nur Schriftleitungen waren, wurden "rosa" eingefärbt.
Ein Hauptinstrument für die Informierung und
Instruierung der Presse durch Goebbels war die sog. "Pressekonferenz der
Reichsregierung", die täglich um die Mittagsstunde im
Propagandaministerium stattfand (42) und unter dem ständigen Vorsitz des
"Stellvertretenden Pressechefs der Reichsregierung" (43) stand. In diesen
"Tagesparolen" wurde bis ins Detail geregelt, welche Fragen aus Politik,
Wirtschaft und Kultur wie zu behandeln waren. Im letzten Kriegsjahr
erlaubte Goebbels den Chefs der Nachrichtenbüros sogar, an von ihm selbst
geleiteten "Ministerkonferenzen" teilzunehmen. Auch aus dem
Führerhauptquartier, wo sich ständig ein Beauftragter des DNB aufhielt,
kamen nur von Dietrich kontrollierte und gebilligte Informationen ins
Berliner Geschäftshaus.
Trotz aller Kontrollen und
Abhängigkeiten war das DNB keine reine Propaganda- oder Parteieinrichtung
- mit einer solchen hätte die Zusammenarbeit der ausländischen Agenturen,
die z.T. ebenfalls nahe Verbindungen zu ihrer Regierung hatten, anders
ausgesehen. Für Propagandazwecke im Inland dienten die "NS-Gaudienste",
das erwähnte "NSK" und der Reischach-Dienst; für Propaganda im Ausland
bestand die Auslandsorganisation der NSDAP.
Anmerkungen
(1) Dovifat, E., "Handbuch der
Weltpresse", Berlin 1931, S. 153. (2) Reuter. (3) Schwendler, W., "Die
Nachricht im Weltverkehr", Berlin 1922, S. 18.
(4)
Koszyk, K., "Deutsche Presse im 19. Jahrhundert", Teil III, Berlin 1966,
S. 128.
(5) R 43 I/2527, Bl. 91.
(6) R 43 I/2526, Bl. 133.
(7) Vgl. "Handbuch
der Weltpresse", S. 153.
(8) Hagenstrom, D.,
"Wirtschaftsberichterstattung in Deutschland", Rechts- und
Staatswissenschaftliche Dissertation, Graz 1957, S. 2.
(9) Vgl. Hohne, H., "Das Geschäft mit der Nachricht", in "Die Zeit",
Nr. 47, 26. Jg., 19.11.1971.
(10) "Handbuch der
Weltpresse", S. 154, a.a.O.
(11) Kl. Erw. 302,
1-2; Restnachlass Otto Mejer.
(12) Rundschreiben
des Süddeutschen Correspondenzbüros GmbH.
(13) R
43 I/2528, Bl. 19 W.T.B. No. 3049 vom 28.11.1933.
(14) Verlag Archiv und Kartei, "Presse in Fesseln", Berlin 1947, S.
220-221.
(15) Kl. Erw. 302-1, Bl. 84-88.
(16) Kl. Erw. 302-1, Bl. 84-88.
(17) R 43 I/2528, Bl. 20.
(18) Nachlass Paul
Leverkuehn 31.
(19) R 2/4963, Bl. 115.
(20) Kl. Erw. 301-1, Bl. 61.
(21)
R 2/4955, Bl. 9 Schreiben Dr. Greiners aus dem Reichsministerium für
Volksaufklärung und Propaganda an Reichsminister der Finanzen,
3.1.1941.
(22) Vgl. Kl. Erw. 302-1, Bl. 15.
(23) Vgl. "Presse in Fesseln", S. 276, a.a.O.
(24) Vgl. Nachlass Paul Leverkuehn 31.
(25) Abel, K. D., "Eine Studie zur Publizistik in der
nationalsozialistischen Zeit", Berlin 1968, S. 55
(26) R 43 II/467.
(27) Boelcke, W. A.,
"Pressemitteilung und Pressearchiv des Auswärtigen Amtes 1871 - 1945" in
"Archivmitteilungen" 9/1959, S. 47.
(28)
"Presseabteilung und Pressearchiv des Auswärtigen Amtes 1871 - 1945", S.
47, a.a.O.
(29) Vgl. R 55/279, 739, Bericht des
Min. R. Dr. Braunweiler vom 1.4.1941.
(30) Neben
dem marktbeherrschenden DNB, das mehr auf den staatlichen Bereich
beschränkt war, existierten freilich noch andere Nachrichtenbüros wie z.
B. "Transocean" (ebenfalls vom Propagandaministerium kontrolliert),
"Europapress", "Dienst aus Deutschland", "Eildienst", "Reischach-Dienst",
"Matern-Korrespondenz" und die "Nationalsozialistische Korrespondenz"
(NSK), die die Presse mit Nachrichten über die "NS-Bewegung" und die
Anschauungen der NSDAP zu unterrichten hatte.
(31)
Vgl. R 55/279, 739.
(32) "Presse in Fesseln", S.
226, a.a.O.
(33) Vgl. Anlage mit den verschiedenen
Diensten des DNB und den dafür verantwortlichen Hauptschriftleitern
(1937, 1944).
(34) Vgl. "Presse in Fesseln", S.
229, a.a.O.
(35) Vgl. Pressemitteilung und
Pressearchiv des Auswärtigen Amtes 1871 - 1945, S. 437, a.a.O.
(36) Vgl. ZSg 116, Nr. 346 - 564.
(37) Vgl. "Eine Studie zur Publizistik in der
nationalsozialistischen Zeit", S. 57, a.a.O.
(38)
Vgl. Nr. 35.
(39) R 2/4954, Bl. 69, 70.
(40) ZSg 116, Nr. 1-348.
(41) ZSg
116, Nr. 1698-1702.
(42) Vgl. die Bd. Nr. 26, 27
des Bestandes R 34 (Geheimakten).
(43) Vgl.
"Presse in Fesseln", S. 223, a.a.O.
Bestandsbeschreibung:
Bestandsgeschichte
Nachdem das schon vorher stark
zerstörte Hauptgebäude des DNB in der Berliner Charlottenstraße 15 B am
3. Februar 1945 durch einen Luftangriff vollständig vernichtet worden
war, versuchte das Restpersonal seine Arbeit noch im Bunker Buckow-West,
fortzusetzen.
Am 20.4.1945 wurde es in den
Wilhelmstraßenbunker überführt, wo die überlebenden 38 Bediensteten in
der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai von ihrer Arbeit freigestellt und
das Deutsche Nachrichtenbüro aufgelöst wurde. (1) Dieses
verschiedenartige, täglich erscheinende Nachrichtenmaterial ist im neuen
Pressearchiv (2) noch bis in die Apriltage des Jahres 1945
überliefert.(3) Die technische Ausrüstung des DNB in Deutschland wie auch
im Ausland fiel zum größten Teil den Alliierten in die Hände, was ihnen
den schnellen Aufbau eines Nachrichtensystems im besetzten Deutschland
ermöglichte. Bei der Zerstörung des Geschäftshauses des DNB in Berlin
durch den Luftangriff vom 3.2.1945 verbrannte auch fast die gesamte
Aktenüberlieferung. Lediglich Reste konnten nach Kriegsende aus den
Kellern des ehemaligen Geschäftshauses geborgen werden.
Der Bestand wurde im Mai 1945 vom damaligen Senator für
Finanzen-Sondermögens- und Bauverwaltung an das Geheime Staatsarchiv
übergeben. Hier verblieben die Akten 24 Jahre, wurden durch eine
Findkartei grob erschlossen und benutzbar gemacht und am 1.12.1969 als
"Repositur 302" im Zuge eines Archivalienaustausches an das Bundesarchiv
übergeben.
Anmerkungen:
(1)
Vgl. Nachlass Paul Leverkuehn 31.
(2) des
AA.
(3) Pressemitteilung und Pressearchiv des AA
1871-1945, S. 47 a.a.O.
Archivische
Bearbeitung
Der Bestand erhielt die Signatur R 34,
sein damaliger Umfang betrug 129 Pakete. Der Bestand wurde 1979 von
Archivinspektoranwärter Herget (bis Nr. 300) und 1981 von
Archivinspektoranwärter Ganser (301 - Ende) verzeichnet. Die
Findbucheinleitung erarbeitete Herr Herget. Im Zuge der Überarbeitung des
Bestandes wurden aus dem sogenannten NS-Archiv drei Akten und ca. 1,0 lfm
unerschlossenes Schriftgut verzeichnet und in den Bestand
eingearbeitet.
Für die Online-Fassung wurden
Verzeichnungen nur geringfügig geändert.
Zitierweise
BArch, R 34/......
Erschließungszustand:
Online-Findbuch (2005).
Zitierweise: BArch R
34/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch R 34
- Umfang
-
637 Aufbewahrungseinheiten
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Kultus, Wissenschaft, Propaganda
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: N 1146 Nachlass Paul Leverkuehn [Online-Findbuch]
R 103 Reichsverband der Deutschen Presse [Online-Findbuch]
ZSg. 116, "Pressedienstsammlung Deutsches Nachrichtenbüro GmbH", und die Sammlungen zur Pressepolitik des Dritten Reiches, ZSg. 101, 102, 109 und 115 (Bundesarchiov Koblenz) Weitere wichtige Unterlagen zur Geschichte des DNB befinden sich in den Kleinen Erwerbungen 302, 1-2 ("Papiere von Otto Mejer, Direktor des Deutschen Nachrichtenbüros") und den Kl. Erw. 603 ("Berichte über das DNB für Rowno")
R 55 Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (online)
Literatur: Inventar archivalischer Quellen des NS-Staates, hrsg. von Heinz Boberach, München 1991/1995, Teil 1, S. 318, Teil 2, S. 228.
Abel, K. D., "Eine Studie zur Publizistik in der nationalsozialistischen Zeit", Berlin, 1968.
Guratzsch, D., "Macht durch Organisation", Die Grundlegung des Hugenbergschen Presseimperiums, Düsseldorf, 1974.
Hagemann, J., "Die Presselenkung im Dritten Reich", Bonn, 1970.
Hagenstrom, D., "Wirtschaftsberichterstattung in Deutschland", Rechts- und Staatswissenschaftliche Dissertation, Graz, 1957.
Koszyk, K., "Deutsche Presse im 19. Jahrhundert", Teil II und III, Berlin, 1966.
Schwendler, W., "Die Nachricht im Weltverkehr", Berlin, 1922.
Verlag Archiv und Kartei, "Presse in Fesseln", Berlin, 1947.
Boelcke, W. H., "Presseabteilung und Pressearchiv des Auswärtigen Amtes 1871 - 1945", in "Archivmitteilungen" 9/1959, S. 43 - 38.
Höhne, H., "Das Geschäft mit der Nachricht" in "Die Zeit", Nr. 47, 26. Jg., 19.11.1971.
Dovifat, E., "Handbuch der Deutschen Tagespresse", Berlin, 1937 und 1944.
Dovifat, E., "Handbuch der Weltpresse", Berlin, 1931.
Uzulis, André, "Nachrichtenagenturen im Nationalsozialismus", Frankfurt a.M. 1995.
- Provenienz
-
Deutsches Nachrichtenbüro (DNB), 1933-1945
- Bestandslaufzeit
-
1923-1945 (1946-1948)
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Besondere Benutzungsbedingungen: Bundesarchivgesetz
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Deutsches Nachrichtenbüro (DNB), 1933-1945
Entstanden
- 1923-1945 (1946-1948)