Bestand

Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Vorgänger:

Die 1952 gegründete Schule der Verwaltung der Volkspolizei-Luft (VP-Luft) war der Vorgänger der Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (OHS der LSK/LV). 1953 umbenannt in Schule der Verwaltung der Aeroklubs und vom 08. Sept. 1956 bis Dez. 1958 in Fliegertechnische Schule der LSK. Nach der Gründung der NVA 1956 erfolgte die Heranbildung von Offizieren für die Dienststellung Zug- oder Kompanieführer der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (LSK/LV) im Rahmen einer dreijährigen Studiums an zunächst fünf Offiziersschulen lt. Bef. 6/56 MfNV:

- Jagdfliegerschule, Bautzen

- Fliegertechnische Schule, Kamenz

- Flakartillerieschule, Geltow

- Funkmeßschule, Oranienburg

- Transportfliegerschule, Dessau

1958 wurden die Funkmeßschule und die Fliegertechnische Schule zur Technischen Schule der LSK/LV Kamenz vereinigt. 1958 erhielt die Offiziersschule den Status einer militärischen Fachschule. In Folge einiger Umstrukturierungen wurde die Transportfliegerschule aufgelöst. die Flakartillerieschule und die Funkmeßschule zur Funkmeß-Flakartillerieschule zusammengeführt sowie die Jagdfliegerdchule in die Technische Schule eingegeliedert, welche als Fliegertechnische Schule die Ausbildung fortsetzte. Auf Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung vom 17.6.1963 wurde die Offiziers- und Unteroffiziersausbildung an der neu gegründeten Offiziersschule der LSK/LV, Kamenz zentralisiert.

Gründung:

Am 01. Sept. 1965 nahm die OHS in Kamenz die Ingenieur-Ausbildung der Offiziersschüler auf und erhielt am 14. Jan. 1971 den Status einer militärischen Hochschule mit der Bezeichnung: OHS der LSK/LV. Am 25.02.1971 wurde die Offiziershochschule der LSK/LV "Franz Mehring" offiziell gegründet. Ihr Lehrauftrag war,

"klassenbewußte sozialistische Offizierspersönlichkeiten heranzubilden, die als Vorgesetzte, Ausbilder, Erzieher und Militärspezialisten bereit und fähig sin, einen ständigen Zuwachs an Kampfkraft und Gefechtsbereitschaft in den Truppenteilen und Einheiten der LSK/LV zu sichern und deren Zusammenwirken mit den sozialistischen Bruderarmeen im Diensthabenden System der kollektiven Luftverteidigung jederzeit und unter allen Bedingungen zu gewährleisten."

(aus: Wörterbuch zur deutschen Militärgeschichte. - Berlin: Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 1985. -(Schriften des Miltärgeschichtlichen Institus der DDR), S. 731.)

Hochschulentwicklung

Die Hochschule gliederte sich in Sektionen. Dieser Aufbau blieb bis 1986 unverändert:

1. Sektion: Gesellschaftswissenschaften

2. Sektion: Allgemeine Grundlagen

3. Sektion: Führungsorgane

4. Sektion: Fliegeringenieurdienst

5. Sektion: Funktechnische Truppen

6. Sektion: Fla-Raketentruppen

7. Sektion: Fliegerische Ausbildung (Jagd- und Transportflieger, Hubschrauberführer)

Der Wissenschaftliche Rat konstituirte sicham 22.1.1972. Am 18.5.1982 erhielt die Offiziershochschule für LSK/LV vom Minister für Hoch- und Fachschulwesen das Diplomrecht.

Aus- und Weiterbildung

In einem zunächst dreijährigen Hochschulstudium wurden ab 1971 Offiziere des Ingenieurdienstes ausgebildet. Die Unteroffiziersausbildung wurde 1974 an die Unteroffiziersschule Bad Düben verlagert. Das Offiziersstudium war in 10 Profilen (mit 47 Dienstverwendungen möglich:

- Flugzeugführer

- Offizier des Fliegeringenieurdienstes für Zelle und Triebwerk

- Offizier des Fliegeringenieurdienstes für Elektrospezialausrüstung

- Offizier des Fliegeringenieurdienstes für Funk-Meßausrüstung

- Offizier des Fliegeringenieurdienstes für Bewaffnung

- Offiziere der Fla-Raketentruppen für Elektronische Anlagen

- Offiziere der Fla-Raketentruppen für Elektromechanische Anlagen

- Offiziere der Funktechnischen Truppen

- Offiziere der Funktechnischen Truppen/Automatisierte Führungs- und Leitsysteme

- Offizier für Führungsorgane

Wie auch an anderen militärischen Hochschulen lag der Anteil der marxistisch-leninistischen Ausbildung in ingenieurwissenschaftlichen Proflen bei rund 20%, im Profil Politoffizier bei rund 50%. Mit dem Studienjahr 1984/85 wurde das Ausbildungssystem an das der UdSSR angeglichen, das vierjährige Diplomstudium für Offiziere in den Profilen Flugzeugführer. Fliegeringenieurdienst, Fla-Rakatentruppen und Funktechnische Truppen wurde eingeführt. Die Ausbildung zum Jagd- und Transportflieger sowie zum Hubschrauberführer wurde 1986 herausgelöst und an der neugegründeten Offiziershochschule LSK/LV für Militärflieger "Otto Lilienthal", Bautzen weitergeführt (siehe DVL 4-18).

Auflösung

Bis 1986 gehörten zum Bestand der OHS der LSK/LV das Fliegerausbildungsgeschwader 15 (FAG-15) in Rothenburg und das FAG-25 in Bautzen mit den dazugehörigen sicherstellenden Truppenteilen. Diese Einheiten wurden im November 1986 ausgegliedert und der OHS der LSK/LV für Militärflieger unterstellt. Am 11. Aug. 1990 erfolgte die letzte Ernennung von Offizieren an der OHS der LSK/LV. Mit Ablauf des 31. Juli 1991 wurde die OHS der LSK/LV für Militärflieger geschlossen.

Politabteilung Offiziershochschule DVP 59-1:

1.12.1963 als Offiziersschule aus Fliegertechn. Schule und Funkmeß-Flukart Funkmeß-Flukart. Schule (Befehl 45/63 MfNV) ab 24.1.1971 Offiziersschule

Die Politorgane waren der Politischen Verwaltung der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (DVP 58) rechenschaftspflichtig. Als Stellvertreter der Kommandeure ihrer Dienststellen waren sie diesen ebenfalls unterstellt. Daraus folgte, daß sie sowohl militärische Funktionen ausübten und gleichzeitig leitende Funktionäre der SED in ihrer Dienststelle waren.

Im folgenden werden die Politorgane des Kommandos und der nachgeordneten Schulen und Truppenteile beschrieben:

DVP 59-1 Politabteilung der Offiziershochschule der LSK/LV

DVP 59-2 Politabteilung des Nachrichtenregimentes 14

DVP 59-3 Politabteilung des Transportfliegergeschwaders 44

DVP 59-4 Politabteilung Transporthubschraubergeschwaders 34

DVP 59-5 STKPA des Fliegertechnischen Bataillons 14

DVP 59-6 STKPA des Fliegertechnischen Bataillons 34

DVP 59-7 STKPA der Verbindungsfliegerstaffel 14

DVP 59-8 Politabteilung des Kommandos der LSK/LV

DVP 59-9 Politabteilung der Militärtechnischen Schule

DVP 59-10 Politabteilung der Offiziershochschule für Militärflieger.

Inhaltliche Charakterisierung: Der Bestand enthält: Einen umfangreichen Überblick bieten 682 Akteneinheiten über Aufbau und Arbeitsweise dieser militärischen Lehreinrichtung. Berichte und Kontrolldokumente zu den Aus-bildungsjahren, umfangreiche Ausbildungsunterlagen und Programme sind im Bestand vorhan-den. Bedeutend sind die Nachweise über Prüfungen der Sektionen und der Diplomverfahrensun-terlagen. Inbegriffen sind auch die Unterlagen für die ausländischen Militärkader. Befehle und Anordnungen sind nahezu vollständig mit den wissenschaftlichen Dokumentationen vorhanden. Die Chroniken liegen für die Jahre 1956 bis 1987 vor.

Politabteilung Offiziershochschule DVP 59-1:

Die Politabteilung der Offiziershochschule hat zwischen 1963 und 1984 Informationsberichte überliefert. Von der Militärtechnischen Schule sind von 1973 bis 1987 neben Berichten zur politischen Arbeit, einige Delegiertenkonferenzen sowie Unterlagen der Parteiaktivberatungen vorhanden. Die anderen Dienststellen sind nur mit einzelnen Akten vertreten.

Erschließungszustand: Online-Findbuch

Vorarchivische Ordnung: Die Aktenordnung erfolgte bereits beim Registraturbildner auf der Grundlage des Einheits-Aktenplanes K 01/3/001, der für alle Dienststellen der NVA verbindlich war. Die Akten wurden über das Verwaltungsarchiv der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung an das Militärarchiv in Potsdam übergeben. Von dort gelangten sie in das Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg.

Politabteilung Offiziershochschule DVP 59-1:

Die Bestände sind sehr lückenhaft. Nur von der Politabteilung der Offiziershochschule sind 44 Akten und von der Militärtechnischen Schule 29 Akten überliefert. Sie sind im Verwaltungsarchiv der LSK/LV registriert und von dort an das Militärarchiv Potsdam übergeben worden. Bis zum Jahr 1976 wurden die Akten verzeichnet. Eine endgültige Bearbeitung steht noch aus. Die Unterlagen tragen noch die Potsdam-Signatur VA-P-02/ bzw. die Signatur des Verwaltungsarchivs P...

Zitierweise: BArch DVL 4-15/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch DVL 4-15
Umfang
598 Aufbewahrungseinheiten; 0,0 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Luftstreitkräfte/Luftverteidigung
Verwandte Bestände und Literatur
Amtliche Druckschriften: Dienstvorschriften des Kommandos der LSK/LV - Katalog (K158/3/001)

Zeitschriften siehe DVL 3

Literatur: Burkhardt, Anke: Militär- und Polizeihochschulen in der DDR. Wissenschaftliche Dokumentation (Arbeitsberichte 2´00). Hrsg, von HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle. Wittenberg 2000, S.39-43.

Kopenhagen, Wilfried: Die andere Deutsche Luftwaffe, Stuttgart 1994

Provenienz
Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (OHS LSK/LV), 1960-1993
Bestandslaufzeit
1960-1993

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Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (OHS LSK/LV), 1960-1993

Entstanden

  • 1960-1993

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