Architektur
Traufseite Nord Westteil
Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden; Zweiter Band; Kreis Villingen (1890); Buchenberg ( Königsfeld im Schwarzwald / SWB) Evangelische Kirche: Sehr alter kleiner, ursprünglich romanischer Bau, im 14. Jh. und später überarbeitet. Chor, Schiff und Thurm mit Holzschindeln gedeckt. Der aus fünf Seiten des Achtecks geschlossene Chor hat ein siebentheiliges Gewölbe, dessen hohlprofilirte bezw. Abgeschrägte Rippen auf Eckkonsolen aufsitzen. Am Schlussstein Wappenschild mit einem Hirsch und einem ausgekragten Kreuz. Drei kleine gothische Fenster (14. Jh). Nebem dem Chor alte Sakristei, ein kleines Gratgewölbe mit ganz kleinen Fensterchen und einer Art alter Altarmensa. Kleiner Holzthurm mit Helm. Gothischer Taufstein, polygon, wol auch noch 14. Jh. Im Chor rechts alte Sacramentsnische, im Bogen derselben gothisches Rankenwerk. An der Sacristeithüre späthgotisches Eisenschloss. Alte Holzstühle mit roher Malerei. An der Westseite des Schiffs jetzt vermauerter ehemaliger Eingang: Auf je vier Quaderblöcken ruht ein schwerer gradliniger Türsturz, in dessen Felde zwei in Kreise geschriebene Kreuze getrennt und überdacht durch ein einfaches rohes Ornament. Die Ausladung der Kreuzbalken erinnert an die Stationskreuze des 10.-12. Jhs.Das Schiff hat ein rundbogiges Fenster und einen kleinen spitzbogigen Mauerschlitz; ersterer umschließt zwei Spitzbogen. Ueber dem Seitenportal des Chors das Datum 1591, welches offenbar einer viel jüngeren Restauration angehört. An derselben Stelle sieht man ein rundbogiges Fenster mit gekuppelten Bögen und kleinem runden Occulus darüber. Zum Kirchhof führt ein Rundbogenportalmit romanisierendem Simse (wol noch 13. Jh.). Derselbe war vermuthlich befestigt. Text vor Ort: Buchenberger Geschichtsverein: Höfe- und Mühlen; Wanderweg Königsfeld: Nikolaus Kirche Der Zeitpunkt der Errichtung der Buchenberger Nikolaus-Kirche liegt im Dunkel der Zeit. Vieles deutet aber darauf hin, dass sie nach Ende des Investiturstreits (1122) gebaut wurde. Als selbstständige Pfarrei wird Buchenberg erstmals 1275 in einem Zentbuch genannt. Wohl um diese Zeit wurde Buchenberg Lehen des Zisterzienserklosters Rottenmünster bei Rottweil. Die Reformation hielt in Buchenberg 1534 Einzug. Nach Streitigkeiten zwischen dem Herzog von Württemberg und der Äbtissin von Rottenmünster um das Besetzungsrecht der Buchenberger Kirche, wurde die Pfarrei von 1565-1583 nach Tennenbronn verlegt. Im 30-jährigen Krieg entfachte sich der Streit um die Pfarrei Buchenberg erneut. Der katholische Abt Gaiser vom Kloster St. Georgen vertrat tatkräftig die katholische Seite. In diesen Zeitwirren wurden viele Höfe, nicht aber die Buchenberger Kirche zerstört. Um 1591 wurden größere Veränderungen an der Kirche vorgenommen. Die Kirche wurde damals erhöht, der Chor angebaut, die Empore und die Fenster vergrößert. 1810 wurde die württembergische Gemeinde Buchenberg badisch. Dies brachte Veränderungen. Der um die Kirche liegende Friedhof wurde 1886 nach Osten, an den Waldrand über dem Glasbachtal verlegt. Eine neue Kirche wurde gebaut (1903). Heute ist die Buchenberger Nikolaus-Kirche ein kulturhistorisches Kleinod.
- Standort
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Sankt Nikolaus (Buchenberg, Königsfeld, Schwarzwald)
- Sammlung
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Kirchenburgen
- Bezug (was)
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Fenster
Portal
Wehrkirche
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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11 Jh
- (Beschreibung)
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Romanisch (Gotisch und Barock überarbeitet)
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:27 MEZ
Datenpartner
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Architektur
Entstanden
- 11 Jh