Bestand
3. Luftverteidigungsdivision (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Vorprovenienz: 3. Fliegerdivision des 2. und
Teilen des 3. Aeroklubs
Aufstellung
Am 26.Sept.1956 wurde mit den Befehl 134 und
135/56 des Ministers für Nationale Verteidigung aus dem 2.
Aeroklub Drewitz und Teilen des 3. Aeroklubs Bautzen die 3.
Fliegerdivision aufgestellt. Mit der Aufstellung der 3.
Fliegerdivision begann die Umschulung des fliegenden Personals
auf die neuen Flugzeuge vom Typ MiG-15. 28 Flugzeugführer des
leitendes fliegenden Personals wurden hierfür zwischen Mai und
August 1956 von sowjetischen Intrukteuren umgeschult und in die
Flugzeuge eingewiesen. Im Januar 1957 begann die Umschulung von
47 Flugzeugführern durch die zuvor umgeschulten Angehörigen des
leitenden fliegenden Personals.
Umbenennungen
Im Dezember 1961 wurde
das Fliegertechnische Bataillon 6 in Fliegertechnisches
Bataillon 2 umbenannt.
Auf Befehl des
MfNV wurde die 3. Jagdfliegerdivision mit Wirkung vom 1.
Dezember 1961 in 3. Luftverteidigungs-Division umbenannt.
Entsprechend der Dislozierung war die 3. LVD insbesondere für
die Absicherung des nördlichen Teils der DDR zuständig. Die
Division unterstand dem Stellvertreter des Ministers und Chef
der LSK/LV.
Aufbau
Zusammensetzung der 3. Jagdfliegerdivision am dem
18.10.1961:
- Stab 3.
Jagdflieger-Division
-
Jagdfliegergeschwader 2 mit Zieldarstellungskette JAk 11
- Jagdfliegergeschwader 8
- Jagdfliegergeschwader 9 Zieldarstellungsstaffel IL
28
- Fliegertechnisches Bataillon 6
- Fliegertechnisches Bataillon 7
- Fliegertechnisches Bataillon 9
Zusammensetzung nach der Umbenennung vom 1.
Dezember 1961:
- Stab 3.
Luftverteidigungs-Division
- Flakregiment
17
- Jagdfliegergeschwader 2
- Jagdfliegergeschwader 9
- Zieldarstellungskette Jak-11
-
Fliegertechnisches Bataillon 2
-
Fliegertechnisches Bataillon 9
Standortverlegungen
Im Januar 1960
wurde das Jagdfliegergeschwader 3 von Preschen nach Marxwalde
verlegt und nahm dort den Dienst gemeinsam mit dem
Fliegertechnischen Bataillon 7 auf. Das Jagdfliegergeschwader 9
wurde im Mai 1961 nach Peenemünde verlegt und neu
aufgestellt.
Vom 11. September bis zum 4.
Oktober wurde der Stab der 3. Jagdfliegerdivision mit der
Nachrichtenkompanie, dem chemischen Zug und Teilen der
Nachrichtenwerkstatt/Lager mit Ausnahme der Divisionswerkstatt
auf Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung nach
Trollenhagen verlegt. Mit Wirkung vom 17. Oktober 1961 wurde das
Jagdfliegergeschwader 2 und das Fliegertechnische Bataillon 6 in
den Bestand der 3. Jagdflieger-Division übernommen. Das
Jagdfliegergeschwader 7 und das Fliegertechnische-Bataillon 2
wurden am 18. Oktober 1961 an die 1. Jagdflieger-Division
übergeben.
Im November 1961 wurde das
Jagdfliegergeschwader 8 und das Fliegertechnische Bataillon 7 an
die 1. Jagdfliegerdivision übergeben. Ebenfalls im November
wurde das Flakregiment 17 in den Bestand der 3.
Jagdfliegerdivision übernommen.
Auszeichnungen
Verleihung der
Truppenfahne an die 3. Flieger-Division am 26.9.1957
Verleihung der Truppenfahne an das
Fliegergeschwader 8 am 7.10.1958
Verleihung der Truppenfahne an das Fliegertechnische
Bataillon 9 am 1.3.1962
Auflösung
Auf der Grundlage des Bef. 6/90 MfNV mit
Wirkung vom 15.2.1990 wurde die Arbeit der Politabteilung und
aller anderer Politorgane eingestellt. Die 3.
Luftverteidigungs-Division wurde am 3.10.1990 von der Bundeswehr
übernommen, bis 15.1.1990 wurde lt. Bef. 26/90 des Ministers für
Abrüstung und Verteidigung die Tätigkeit der Offiziere SBA
eingestellt.
Inhaltliche
Charakterisierung: Von der 3. LVD wurde ein großer und
aussagekräftiger Bestand, der die Jahre von 1955 bis 1990
umfaßt, überliefert. Der Bestand gewährleistet einen Überblick
über den Aufbau, Arbeitsweise und Entwicklung einer
Luftverteidigungsdivision. Die Befehle und Anordnungen des
Kommandeurs sowie des Stabschef sind beinah vollständig
vorhanden. Umfangreiche Akten betreffen insbesondere den Bereich
der Gefechtsbereitschaft einschließlich der Übungen und des
Zusammenwirkens mit anderen Einheiten und der sowjetischen
Luftverteidigung in Diensthabenden System (DHS). Umfangreiches
Material gibt Auskunft über alle Planungen, einschließlich der
Haushaltsplanung sowie über die Auswertung und Aufgabenstellung
für die jeweiligen Ausbildungsjahre. Eine gute Zusammenfassung
aller Entwicklungsphasen gewährleisten die vollständig
vorhandenen Chroniken von 1956 bis 1990.
Erschließungszustand:
Kartei; Retrokonversionsfindbuch
Vorarchivische Ordnung:
Die Aktenbildung erfolgte bereits beim Registraturbildner auf
der Grundlage des Einheitsaktenplanes K 01/3/001, der für alle
Dienststellen der NVA verbindlich war. Die Akten wurden über das
Verwaltungsarchiv der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung an das
Militärarchiv in Potsdam übergeben. Von dort gelangten sie in
das Bundesarchiv-Militärar- chiv Freiburg. Der Bestand ist erst
teilweise erschlossen. Die Akten tragen z.T. noch die
Potsdam-Signaturen VA-02/... bzw. die Signaturen des
Verwaltungsarchivs VA-02-...(AZN)
Zitierweise: BArch DVL
7/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch DVL 7
- Umfang
-
1152 Aufbewahrungseinheiten; 30,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Luftstreitkräfte/Luftverteidigung
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Literatur: Wilfried Kopenhagen: Die andere deutsche Luftwaffe, 1994.
- Provenienz
-
3. Luftverteidigungsdivision (3. LVD), 1955-1990
- Bestandslaufzeit
-
1955-1990
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- 3. Luftverteidigungsdivision (3. LVD), 1955-1990
Entstanden
- 1955-1990