Gliederung
Politbüro des ZK der SED (Arbeits- und Reinschriftenprotokolle - Mikrofiche-Edition)
Das Politbüro (PB) wurde auf Beschluss des Parteivorstandes der SED vom 24.1.1949 ins Leben gerufen. Sein Vorgänger war das Zentralsekretariat. Das PB des Parteivorstandes (PV) bzw. des Zentralkomitees der SED (ab Juli 1950) war das höchste Machtorgan in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR. Seine Beschlüsse waren bindend und von ausschlaggebender Bedeutung für die Entwicklung des gesellschaftlichen Systems der DDR. Sie betrafen u. a. die Tätigkeit der SED, des Staatsapparates, der Blockparteien, gesellschaftlicher Organisationen, kommunalpolitischer Institutionen, die Außen-, Frauen-, Gesundheits-, Kirchen-, Sicherheits-, Sozial-, Sport-, West-, Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik wie auch Personalentscheidungen. Das PB tagte in der Regel einmal pro Woche dienstags, letztmalig am 3.12.1989. Die Nummerierung der Protokolle des ersten PB beginnt mit Nr. 1 und ist durchgehend bis zum Protokoll Nr. 100. Die Protokolle des zweiten PB nach dem III. Parteitag der SED beginnen erneut mit der Nr. 1. Ab dem 5. August 1952 wird in die Nummerierung das laufende Kalenderjahr eingeschlossen - Nr. 124/52 bis Nr. 154/52. Ab 1955 bis 1960 werden die Protokolle jährlich ab Nr. 1/... durchgehend mit Einbeziehung der beiden Endziffern des laufenden Sitzungsjahres gezählt. Für die Anfertigung der Sitzungsprotokolle des Politbüros zeichnete der/die jeweilige Leiter/in des Büros des Politbüros. Sie diktierten als Protokollführer nach jeder Sitzung der zuständigen Sekretärin im Protokollbüro ein Original-Protokoll, das sogenannte Reinschriftenprotokoll. Die Anlagen zu den Beschlüssen wurden nach den ursprünglichen Vorlagen angefertigt und hinzugefügt. Der Generalsekretär zeichnete das Protokoll ab. Der Durchschlag des Original-Protokolls diente als Ausgangsdokument für das jeweilige Arbeitsprotokoll, das mit handschriftlichen Ergänzungen versehen wurde, so u. a. mit den Angaben zur Verteilung der Beschlussauszüge. Das Arbeitsprotokoll, die Einladung, die Tagesordnung und die Vorlagen kamen in eine gesonderte Mappe. Sie wurden im Internen Parteiarchiv aufbewahrt, das ebenfalls zum Büro des PB gehörte und auf Beschluss des Sekretariats des ZK vom 19. August 1959 eingerichtet worden war. Eine interne Arbeitsordnung für die Sekretärinnen im Protokollbüro, ab 1987 Beschlussbüro genannt, regelte in den achtziger Jahren die Anfertigung, Ablage sowie die Übergabe der Protokolle und Beschlussauszüge an das Interne Parteiarchiv. Die Generalsekretäre bzw. Ersten Sekretäre des ZK der SED waren: - Walter Ulbricht, 1950 – 1971, Erster Sekretär - Erich Honecker, 1971, Erster Sekretär, 1976 bis 1989 Generalsekretär - Egon Krenz, Oktober bis Dezember 1989 Generalsekretär 1949 - 1989, Digitalisate der Reinschriftenprotokolle
- Kontext
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Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
- Bestand
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BArch DY 30 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
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- Letzte Aktualisierung
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30.01.2024, 14:30 MEZ
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