Bestand
Pfarrer Dr. Hermann Korth (Bestand)
Form und Inhalt: Der gebürtige Aachener
Hermann Korth (geb. 1915) besuchte nach einigen Theologiesemestern 1936-1939
die Offiziersschule und gehörte im Krieg der Luftwaffe an. Nach der Entlassung
aus der Kriegsgefangenschaft 1946 schloss er seine theologische Ausbildung ab.
Pfarrstationen waren Gemünd 1953-1957, Aachen 1957-1969 und Stolberg 1969-1980.
Korth publizierte zu verschiedenen Themen der Aachener Kirchengeschichte.
Inhalt: Predigten und Andachten; Korrespondenz 1950-1980, u.a. mit
Professor Ernst Wolf (Göttingen) 1959-1965; Vortragsmanuskripte und Referate;
Quellentranskriptionen; Beiträge für den "WEG"; Beschwerde von
Bundestagspräsident Ehlers über einen Artikel Korths 1952; Sammlung zu dem
Aachener DC-Pfarrer Dr. Friedrich Grünagel, auch Korrespondenz 1933-1979.
Ergänzende Archivbestände: Pers. 51 K 267.
Dr.
Hermann Korth wurde am 07.03.1915 als Sohn des Postinspektors Adelin Korth und
Anna-Josefine geb. Plehn in Aachen geboren. Seine Eltern entstammten dem vom
reformierten Lehr- und Frömmigkeitstypus bestimmten Elsass und Lothringen
[Straßburg u.Saarburg]. Getauft wurde er am 05.04.1915 und konfirmiert
Palmsonntag 1929 von Pfarrer Staudte in der Christuskirche. Hermann Korth
gehörte mit seinen Eltern der bekennenden Gemeinde in Aachen an. Auch schon vor
dem Kirchenkampf stand er mitarbeitend im Leben der Aachener Gemeinde. Von 1930
an bis zum Auseinanderbruch der dortigen Gemeinde betätigte er sich im
Kirchenchor sowie Orchester Burtscheid und war auch dort zwei Jahre Helfer im
Kindergottesdienst.
Er besuchte die Volksschule und das
Realgymnasium in Aachen und legte am 28.2.1934 die Reifeprüfung ab. Nach
Ableistung des Arbeitsdienstes begann Korth im Herbst 1934 mit dem Studium der
Theologie. Er blieb drei Semester und ein Zwischensemester an der Kirchlichen
Hochschule in Bethel bei Bielefeld und setzte dann das Studium an der
Universität Erlangen fort. Nach einem Semester wurde er zum Wehrdienst
eingezogen und war Soldat - später Offizier- bis zum Ende des Krieges, in
dessen Verlauf er zwei Mal verwundet wurde. Bei Kriegsende geriet Korth in
Italien in Gefangenschaft und studierte ein Semester an der Lagerhochschule
Bellaria. Im April 1946 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Er
kehrte für ein Semester an die kirchliche Hochschule Bethel zurück und
beschloss sein Studium mit drei Semestern an der Universität Göttingen, wo er
1949 auch promovierte.
Dr. Korth hat somit 4 Semester an deutschen
staatl. Hochschulen studiert. Nach Ablegung der 1. Theol. Prüfung am
5./6.04.1949 und der 2. Theol. Prüfung am 3./4.10.1951 ist er im Kirchenkreis
Aachen und in Österreich (Graz und Salzburg) als Hilfsprediger tätig gewesen.
Ordiniert wurde er am 18.11.1951 in der Johannes-Notkirche von Superintendent
Eichholz. Seine Anstellung zum Pfarrer in Gemünd wurde, trotz der neun Jahren
Verzögerung in der Ausbildung durch Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft,
genehmigt und von den Erfordernissen, eines mindestens dreijährigen theol.
Studiums an deutschen staatlichen Hochschulen, abgesehen. Aus seiner am
10.12.1952 geschlossenen Ehe mit Annemarie Josefine Seidel, geb. 16.7.1929 in
Klaggefurt, ging eine Tochter hervor. Spätere Pfarrstationen waren Aachen
1957-1969 und Stolberg 1969-1980.
Dr. Korth war ein begabter,
vielseitig interessierter und ein belesener Mann. Seine Leidenschaft galt dem
Predigen, der Malerei und der Musik. Zudem betätigte er sich durch Schreiben
von Artikeln, Vorträgen, Buchbesprechungen und publizierte zu verschiedenen
Themen der Aachener Kirchengeschichte.
Neben seinem Einsatz in der
Kirchengemeinde war er auch, Synodalassessor, Vorsitzender im Presbyterium und
Mitglied im Verein für Rheinische Kirchengeschichte. Hier wurden viele Beiträge
von ihm veröffentlicht. Hermann Korth verstarb am 23.12.2007 in Stolberg.
Nach Eintritt in den Ruhestand wurden die Dokumente von Dr.
Hermann Korth als “Vorlass” an das Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland
übergeben. Eine Eintragung in der Akzessionsliste ist nicht vorhanden. Bei der
vorläufigen Bestandaufnahme wurden lediglich Inhalt, Umfang, Laufzeit,
Bestandsnamen und Lagerort grob in der Akzessionsdatenbank erfasst. Der
Nachlass wurde, bis zur endgültigen Bearbeitung 2010, in alten Archivkartons
und unsortiertem Zustand im Magazin untergebracht. Der Großteil des Bestandes
befindet sich in einem guten Zustand und wurde vom Nachlassgeber in älteren
Mappen nach Sachbetreffen abgelegt. Innerhalb dieser Mappen war meist keine
Chronologie vorzufinden. Die Archivalien wurden enteisent und überwiegend in
Einschlagmappen und Hefter umgebettet.
Der Nachlass
umfasst u.a. Dokumente der Korrespondenz, Predigten, Vorträge und Rezensionen,
Manuskripte und Notizen für Veröffentlichungen, Zeitungsausschnittsammlung,
eine Zusammenstellung historischer Unterlagen, sowie auch Fotos Aachener
Kirchen und Pfarrer. Nach Sichtung und Bewertung des gesamten Bestandes wurden
Schriften und Publikationen in die Archivbibliothek überführt, sofern sie nicht
vorhanden waren. Dubletten und Tripletten wurden gänzlich kassiert. Die
Korrespondenz wurde nach Korrespondenzpartnern in eine alphabetische sowie
chronologische Reihenfolge gebracht.
Seine Predigten schrieb Hermann
Korth nicht nur in Predigtheften, sondern auch auf Rückseiten von Kontoauszügen
und losen Blättern. Um dem Benutzer eine gezielte Recherche zu ermöglichen,
wurden die 57 Predigtmappen und die Loseblattsammlung nach Bibeltextstellen
sortiert, in eine chronologische Reihenfolge gebracht und detailliert im
Enthältvermerk aufgelistet.
Da der Bestand ein Vorlass ist, wird
hier sehr deutlich, dass es sich bei den Unterlagen um eine gezielte Vorauswahl
Korths handelt. Der Bestand umfasst überwiegend Unterlagen, die sein Engagement
und Interesse zur Aachener Kirchengeschichte wiederspiegeln. Der Schwerpunkt
der Überlieferung liegt bei den Publikationen, Beiträgen für viele
Zeitschriften u.a. “Der Weg”, Reden und Vorträgen, sowie auch Rezensionen.
Hierzu findet man Anfragen und Werkmanuskripte.
Er korrespondierte
mit dem DC-Pfarrer Friedrich Grünagel und legte eine Sammlung zu seiner Person
an. Dokumente die im Zusammenhang zu seiner dienstlichen Tätigkeit stehen,
sowie auch private Unterlagen sind begrenzt bzw. lückenhaft vorhanden.
- Grundsätzliche Erwägungen über Wesen und Notwendigkeit des
christlichen Gottesdienstes/ Hermann Korth.; (1956). - S. 1-12 (SI a 001)
- Die Hauskirchenordnung (von 1578) der lutherischen Gemeinde zu Aachen :
Beitrag zur Frühgeschichte des Protestantismus in der Stadt Aachen / Hermann
Korth.ZH 073)
- Ansprache über Jes. 46,4 / Hermann
Korth. s.l. : 1967. - Preis: Jes 46,04.. - S. 13-17 (GK 98 001)
-Die
Mitwirkung der Mitarbeiter an der Leitung der Gemeinde / Hermann Korth.S I a
001)
- Amt oder Dienst? / Hermann Korth.ZH 073)
-
Gemeinde Aachen im Dritten Reich : Sitzungsprotokolle der kirchlichen
Körperschaften von 1933 bis 1943 / hrsg. von Hermann Korth. Köln :
Rheinland-Verl., 1980. - 252 S.ISBN 3-7927-0499-4 (OA 1 059)
- Die
Protokolle der reformierten und lutherischen Consistorialkirche Stolberg und
der Kreissynode Aachen (von 1804-1844) / hrsg. von Hermann Korth. Grundlsee
(Salzkammergut), [ca. 1981-83]. Maschinenschr. Ms. (S I a 001)
[1].
Die Protokolle der reformierten und lutherischen Consistorialkirche Stolberg :
von 1804 - 1833. [ca. 1983]. - VIII, 205, 31 Bl.
[2]. Die Protokolle
der Synodalverhandlungen des Kirchenkreises Aachen : von 1818 - 1844. [ca.
1981]. - VI, 183 Bl.
- Bestandssignatur
-
7NL 094 Pfarrer Dr. Hermann Korth
- Umfang
-
1 lfd. Meter, lfd. Nummern: 81
- Kontext
-
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik)
- Provenienz
-
Pfarrer Dr. Herrmann Korth
- Bestandslaufzeit
-
1888-1981
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
06.03.2025, 18:28 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Pfarrer Dr. Herrmann Korth
Entstanden
- 1888-1981