Baudenkmal

Bremerhaven, Geestendorf, Klußmannstraße 3

Von den ehemals zahlreichen Hochseefischereiunternehmen, die den erfolgreichen Aufstieg des Fischereihafens einst entscheidend mitbestimmt hatten, ist heute nur noch die 1896 gegründete Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft "Nordsee" in Bremerhaven präsent. Obwohl das Bremer Unternehmen seinen Hauptsitz lange Zeit im oldenburgischen Nordenham hatte, betrieb es schon 1909 eine große Zweigniederlassung am Geestemünder Fischereihafen und ließ einen großen Teil der Dampfer dort anlaufen und abfertigen. Die von einer Gruppe Bremer Reeder auf Initiative von Adolf Vinnen gegründete "Nordsee" war von Beginn an nicht nur eine Fangflotte, sondern auch eine Absatzorganisation. Sie leistete Pionierarbeit beim Aufbau von Verkaufsgeschäften im Landesinneren, um dort die notwendigen Absatzmärkte erschließen. Das erste Fischspezialgeschäft in der Art, wie wir es heute kennen, entstand 1901 in Bremen. Die Dampffischerei "Nordsee" gehörte schon seit ihrer Gründung, durch Übernahmen bestehender Geschäfte in Geestemünde und den Aufbau eines eigenen kleinen Fischereihafens mit Versandbahnhof in Nordenham, zu den großen Reedereien an der Wesermündung. Seit 1928 wuchs die Gesellschaft jedoch zu einem Konzern heran: Erst wurde 1928 die Cuxhavener Hochseefischerei AG mit nicht weniger als 74 Schiffen übernommen, ein Jahr später dann mit der Hochseefischerei Bremerhaven AG fusioniert. Wiederum nur ein Jahr danach wurden auch die Hansa Hochseefischerei AG, die Altonaer Hochseefischerei AG und die Wietling AG von der "Nordsee" übernommen. Der Hochseefischerei-Konzern verfügte zum Jahresbeginn 1932 über 171 Fischdampfer, das war die Hälfte der deutschen Fangflotte. Für die "Nordsee" hatte es sich zunehmend als unwirtschaftlich erwiesen, die in Nordenham beheimateten Dampfer, welche zum allergrößten Teil ihren Fang im Fischereihafen Wesermünde landeten, hier nicht ausrüsten zu können. Also suchte das Unternehmen nach einer Möglichkeit, seinen Hauptsitz in das damalige Wesermünde zu verlegen. Die neuen Kajenflächen im Fischereihafen II reichten jedoch für dieses Vorhaben nicht aus. Erst das Angebot, Flächen im alten, 1857-1862 erbauten Handelshafen in Erbpacht zu erhalten, führten 1931 zum Abschluss eines Vertrages und schließlich 1933 zur Verlegung der Nordsee-Hauptverwaltung von Bremen und der Reedereiabteilung von Nordenham an den neuen Standort.

Landesamt für Denkmalpflege Bremen

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Bezeichnung
Speicher A des Handelshafens & Nordsee-Hauptverwaltung
Land
Bremen
Ort
Bremerhaven, Geestendorf
Straße und Hausnummer
Klußmannstraße 3

Ereignis
Herstellung
(wann)
1857-1862
Ereignis
Umbau
(wann)
1934
Ereignis
Wiederaufbau
(wann)
1947
Beteiligte
Vogel, Emil [Entwurf]

Rechteinformation
Landesamt für Denkmalpflege Bremen
Letzte Aktualisierung
28.01.2022, 14:07 MEZ

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Objekttyp

  • Verwaltungsgebäude

Beteiligte

  • Vogel, Emil [Entwurf]

Entstanden

  • 1857-1862
  • 1934
  • 1947

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