Malerei
Lot und seine Töchter vor dem brennenden Sodom
Vor den Städten Sodom und Gomorrha, die sich als Brandlandschaft zu Seiten eines Flusses aus der Vogelschau darbieten, ist im linken Vordergrund die Verführung Lots durch seine Töchter dargestellt (1. Mose 19, 30 ff.). Lots Weib, zur Salzsäule erstarrt, ist undeutlich auf einem Weg oberhalb des Flußufers zu sehen; am Ufer, auf der Brücke und in zahlreichen Booten sind fliehende Einwohner der von Gott bestraften Städte zu erkennen. Stechow schrieb das Gemälde Schoubroeck zu und datierte es in das erste Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts. Auf ähnliche, jedoch thematisch abweichende Kompositionen Schoubroecks in Braunschweig (Kat. 1969, S. 129, Nr. 71), Kassel (Kat. 1958, S. 141, Nr. 58) und Wien (Kat. 1973, S. 159) hatte bereits E. Plietzsch aufmerksam gemacht, ohne das Göttinger Bild zu nennen (Die Frankenthaler Maler. Leipzig 1910, S. 81). Verwandt sind ferner seine themengleichen Gemälde ehem. in der Dresdener Galerie, Nr. 918 (Kriegsverlust) und auf der 1660. Auktion des Dorotheums, Wien, 4./5. 11 1992, Nr. 304 (Kupfer, 17 x 23 cm). - Gegenüber dem Göttinger Bild nur geringfügig veränderte Fassungen im Martin von Wagner-Museum, Würzburg (Kat. 1986, Nr. 456) und am 13.12.1929 auf der Auktion Hartveld, Amsterdam (Holz, 34 x 46 cm). Gemeinsames Vorbild der letztgenannten Gemälde sowie des unsrigen ist Jan Bruegels d. Ä. Untergang von Sodom in der Alten Pinakothek (vgl. K. Ertz, Jan Bruegel d.Ä. Die Gemälde. Köln 1979, Nr. 27 und Abb. 136. -
- Material/Technik
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Holz (Laut Knut Nicolaus Eichenholz); Ölmalerei
- Maße
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Höhe: 35 cm (ohne Rahmen)
Breite: 50,5 cm (ohne Rahmen)
Höhe: 43,5 cm (mit Rahmen)
Tiefe: 0,5 cm (ohne Rahmen)
Breite: 58,5 cm (mit Rahmen)
Tiefe: 3 cm (mit Rahmen)
- Inschrift/Beschriftung
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Marke: Stern und SB (Rest eines Siegels )
Aufschrift: Balen (rückseitig)
- Standort
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Georg-August-Universität Göttingen / Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität
- Inventarnummer
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GG 078
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Veröffentlicht in: „Die niederländischen Gemälde : mit einem Verz. der Bilder anderer Schulen“. Kunstsammlung der Univ., Göttingen, 1987. (Kat.Nr. 80)
Veröffentlicht in: J. D. Fiorillo, „Beschreibung der Gemählde-Sammlung der Universität zu Göttingen“. Dieterich, Göttingen, 1805. (S. 56, Nr. 49 (P. Bruegel Junior).)
Literatur in Zusammenhang: Volker Hoffmann/Konrad Hoppe Martin von Wagner-Museum der Universität Würzburg, Katalog der Gemälde. Würzburg 1986, S. 174 f.
Literatur in Zusammenhang: Wolfgang Stechow, Katalog der Gemäldesammlung der Universität Göttingen. Göttingen 1926, Nr. 161 (Schoubroeck).
Literatur in Zusammenhang: Emil Waldmann, Provisorischer Führer durch die Gemälde-Sammlung der Universität Göttingen.Göttingen 1905, Nr. 22 (Jan Bruegel).
Literatur in Zusammenhang: Verzeichnis einer Gemählde Sammlung von berühmten mehrenteils Niederländischen Meistern, welche dem Königlichen und Chur Braunschweigischen Rath Johann Wilhelm Zschorn in Celle zugehöret (Manuskript, begonnen 1789), Nr. 196 (vom sogenannten Höllen-Breugel, staffiert von Heinrich van Baalen).
Literatur in Zusammenhang: Die Erfindung der Stadt. Von Babylon zur Global City. Ausstellung Erlangen, Stadtmuseum 2002, Nr. 4.2.1.
Literatur in Zusammenhang: Niederländische Gemälde aus der Kunstsammlung der Universität Göttingen. Bearbeitet von Gerd Unverfehrt. Ausstellung Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig 1983, Nr. 41.
Literatur in Zusammenhang: Katalog der Gemälde (Manuskript, begonnen 1887 durch K. Lange), Nr. 134.
Literatur in Zusammenhang: Gustav Parthey, Deutscher Bildersaal, Bd. 1, S. 190, Nr. 1. Kunstsammlung der Universität Göttingen.
- Bezug (was)
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Lot und seine Töchter (Genesis 19:30-38)
- Klassifikation
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painting (Oberbegriffsdatei)
- Ereignis
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Entstehung
- (wann)
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ca. 1570 - ca. 1609 (Lebensdaten des Künstlers)
- Letzte Aktualisierung
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01.02.2023, 10:32 MEZ
Datenpartner
Kunstsammlung der Universität Göttingen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Malerei
Beteiligte
Entstanden
- ca. 1570 - ca. 1609 (Lebensdaten des Künstlers)