Bestand

Pfarrarchiv Weißenborn-Rambach (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Geschichte der Kirchengemeinde

Gelegen in einem "tiefen Talkessel zwischen Heldrastein und Graburg, 15 km von Eschwege" liegen die beiden Dörfer Weißenborn und Rambach, deren gemeinsame Geschichte über Jahrhunderte hin nahezu identisch verlief.
Rambach ist bereits seit 1290 urkundlich greifbar, aber erst im Jahre 1365 werden im Zuge des Verkaufs von mehreren Dörfern aus dem Besitz der von Völkershausen an den Landgrafen Otto von Hessen die beiden Ortschaften zusammen erwähnt ("Rampeche" und "Wißenborne"). 1493 wurden per Dekret des Landgrafen, Weißenborn und Rambach dem Cent Wanfried zugeordnet.
In einem Text aus dem Steuerkataster von 1834 wird der Ort Weißenborn folgendermaßen beschrieben: "Manufacturen und Fabriken sind dahier nicht vorhanden; und über die handwerklichen sowohl als merkantilistischen Verhältnisse ist bei dem Dorf dessen Einwohner größtenteils Ackerbau betreiben, nichts zu sagen. Landwirtschaftliche Nebengewerbe mit Natur-Producten werden hier nicht betrieben, weil die hiesigen Ortsbewohner durch die nahegelegene Königlich Preußische und Großherzoglich-Sächsische Landesgrenze sehr eingeschränkt sind."
Ein selbiges "Grenzschicksal" mussten Weißenborn und Rambach wieder mit der Errichtung der Deutschen Demokratischen Republik 1949, bis zu deren Auflösung 1990 erdulden.

Beide Orte besitzen eine Dorfkirche mit gotischem Kern. Das Gotteshaus in Rambach entspricht heute noch dem Aussehen von 1799, als die Kirche grundlegend umgebaut wurde. In Weißenborn wurde 1913 ein Umbau der Kirche vorgenommen, in dessen Zuge auch das Obergeschoss des Turmes errichtet werden konnte.
In der "Wanfrieder Salb" von 1574 verleiht der hessische Landgraf die Pfarrei Weißenborn, jedoch bereits zehn Jahre später wird Weißenborn als Filialgemeinde von Rambach. bezeichnet. Obwohl Weißenborn schon seit damaliger Zeit mehr Einwohner besitzt als Rambach, hat sich die Struktur des Kirchspiels bis heute erhalten.
In den Jahren 1730 bis 1747 gehörte die Vikariatsgemeinde Völkershausen kurzzeitig zum Kirchspiel Rambach.
Das Kirchspiel Rambach gehörte früher zur Klasse Eschwege und heute zum Dekanat Eschwege.


Pfarrerliste

1561 - 1604 Johannes Hosbach
vermutlich 1604 - 1636 Georg Faber
vermutlich 1636 - 1654 Conradus Zincke
1655 - 1685 Christian Hübner
1685 - 1721 Johannes Pfuschius
1721 - 1748 Georg Christoph Müller
1765 - 1787 Johann Ludwig Krause
1787 - 1814 Emanuel Georg Christian Streibelein
1814 - 1830 Jakob Boucsein
1830 - 1844 George Franz Eckhard
1844 - 1852 Philipp Schuchard
1852 - 1862 Carl Georg Heinrich August Wende
25.11.1862 - 26.12.1868 Christian Friedrich Hossbach
25.5.1869 - 31.1.1874 Heinrich Wilhelm Gerhold
1.7.1874 - 1876 T. W. Bödicker
1876 - 30.4.1904 Karl Voigt
1.7.1904 - 31.7.1904 Samuel Raith
1.8.1904 - 30.11.1910 Karl Eisenberg
1.5.1911 - 31.10.1913 Franz Witzel
1.11.1913 - 15.10.1916 Helwig Schmidt
1.6.1917 - 31.12.1927 Albert Zieske
In den Jahren zwischen 1927 und 1933 herrschte eine längere Vakanz. Das Kirchspiel wurde meist von Völkershausen mit betreut.
1.4.1933 - 15.10.1933 Otto Wittekindt
16.10.1933 - 30.9.1952 Wilfried Lotz
1.10.1954 - 31.3.1957 Herwig Reichert
1.10.1959 - 30.4.1964 Dietrich Scheer
1.4.1968 - 1973 Rüdiger Müller-Heydenreich
1.10.1975 - 1994 Wolfgang Perels
1.5.1994 - 2004 Ernst-Dieter Blumenstein
seit 1.5.2004 Rüdiger Pütz

Bestandssignatur
Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Weißenborn-Rambach v. O.

Kontext
Landeskirchliches Archiv Kassel (Archivtektonik) >> Kirchengemeinden, Gesamtverbände >> Kirchspiele und Kirchengemeinden (Pfarrarchive)

Weitere Objektseiten
Letzte Aktualisierung
06.03.2023, 11:52 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck. Landeskirchliches Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Ähnliche Objekte (12)