Bestand
Oberste Heeresleitung / Großer Generalstab und Kommandobehörden des Deutschen Heeres.- Karten (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: 1 Aufgaben und Organisation des Großen
Generalstabes
1.1.1 Stellung und Aufgaben
des Großen Generalstabs innerhalb der Preußischen Armee (1)
Der Begriff Generalstab wurde erstmals in der
A.K.O. vom 20. Juli 1817 über den Normaletat des Generalstabs und
ab 1821 auch in den gedruckten Ranglisten verwendet.
Der Große Generalstab gehörte neben dem Geheimen
Militärkabinett und dem Kriegsministerium zu den Spitzenbehörden
der Preußischen Armee. Der zunächst noch beim Kriegsministerium
ange-siedelte Generalstab konnte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts
schließlich von seiner Abhängigkeit vom Kriegsministerium lösen.
1821 wurde er selbstständig. Mit Kabinettsordre vom 24. Mai 1883
wurde der Generalstab zu einer Immediatbehörde und wurde
unmittelbar dem Monarchen zugeordnet; faktisch hatte er diese
Stellung schon seit den Einigungskriegen.
Die Aufgaben des Kriegsministeriums und des Großen
Generalstabs überschnitten sich zum Teil, was hin und wieder zu
Konflikten führte. Nach Artikel 63 der Verfassung des Deutschen
Reiches vom 16. April 1871 bildete die gesamte Landmacht des
Reiches ein einheitliches Heer, das in Krieg und Frieden unter dem
Befehl des Kaisers stand. Im Frieden hatte der Chef des Großen
Generalstabes praktisch keine Befehlsgewalt und kein
Inspektionsrecht. Er fungierte lediglich als Chef und
Disziplinarvorgesetzter des Großen Generalstabs. Die höchste
Kommandogewalt lag zwar faktisch beim Kaiser, praktisch nahm diese
jedoch der Chef des Generalstabes der Armee war. Im Kriege erteilte
der Chef des Generalstabes nach den Mobilmachungsbestimmungen im
Namen des Kaisers operative Befehle und war für die Leitung und
Ausführung der militärischen Operationen wie auch der übrigen
Dienstzweige mitverantwortlich. Durch die Schulung von Führern und
die Fürsorge für die kriegsmäßige Truppenausbildung hatte er einen
bestimmenden Einfluss auf die Gestaltung der Armee. Zu seiner
Tätigkeit gehörte auch die Pflege der kriegswissenschaftlichen
Bildung, besonders das Studium und die Bearbeitung der
Kriegsgeschichte, das Sammeln von Nachrichten und statistischem
Material über fremde Heere und die verschiedenen Kriegsschauplätze,
Kartenlegung, Untersuchung und Beschreibung des eigenen
Landes.
In der Friedenszeit gab es keine
weitreichenden Veränderungen in der Organisation des Großen
Generalstabs lediglich einige Erweiterungen durch den zunehmenden
Umfang der General-stabsaufgaben.
1.2. Die
Chefs des Generalstabs der Armee in Preußen (seit der offiziellen
Einführung der dienstlichen Bezeichnung) (2)
11.1.1821 - 21.1.1829 Generalleutnant Freiherr von Wülffing
gen. Weiss
29.11.1829 - 13.5.1848 General
der Infanterie Wilhelm von Krauseneck
13.5.1848 - 7.10.1857 General der Kavallerie Karl von
Reyher
29.10.1857 - 10.8.1888
Generalfeldmarschall Helmuth Graf von Moltke
10.8.1888 - 7.2.1891 General der Kavallerie Alfred Graf von
Waldersee
7.2.1891 - 1.1.1906 General der
Kavallerie Alfred Graf von Schlieffen
1.1.1906 - 14.9.1914 Generaloberst Helmuth von Moltke der
Jüngere
14.9.1914 - 29.8.1916 General der
Infanterie Erich von Falkenhayn
29.8.1916 -
3.7. 1919 Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von
Hindenburg
3.7.1919 - 30.9.1919
Generalleutnant Wilhelm Groener
Zwischen
1914 und 1918 wurden insgesamt vier Oberste Heeresleitungen (OHLs)
gebildet (3)
1. OHL: Generaloberst Helmuth
von Moltke, Chef des Generalstabes des Feldheeres vom 2. August -
14. September 1914
2. OHL: General der
Infanterie Erich von Falkenhayn, Chef des Generalstabes des
Feldheeres vom 14. September (offiziell ab 3. September 1914) - 29.
August 1916
3. OHL: Generalfeldmarschall
Paul von Beneckendorff und von Hindenburg, Chef des Generalstabes
des Feldheeres vom 29. August 1916 - 9. November 1918,
Oberbefehlshaber des Feldheeres vom 9. November 1918 - 3. Juli
1919, ihm wurde der General der Infanterie Erich Ludendorff als
Erster Generalquartiermeister zur Seite gestellt
4. OHL: Generalleutnant Wilhelm Groener übernahm nach dem
Rücktritt von Hindenburgs am 25. Juni 1919 die OHL nun unter der
Bezeichnung „Kommandostelle Kolberg" bis zur Auflösung am 30.
September 1919
1.3 Die organisatorische
Entwicklung des Großen Generalstabs (4)
1.3.1 Organisation des Großen Generalstabs 1814-1919
1.3.1.1 Die Errichtung eines
Generalstabsdepartments im Kriegsministerium
Am 22. August 1814 schlug Boyen die Errichtung eines
besonderen Generalstabsdepartments vor, in dem künftig die
Plankammer sowie die Offiziere des Generalstabes und der Adjutantur
angemessen eingesetzt werden sollten. Das 2. Department wurde
Generalstabsdepartement. Sein jeweiliger Direktor war zugleich Chef
des Großen Generalstabes. In Folge des Feldzuges von 1815 konnte
der neu gegründete Große Generalstab seine Tätigkeit erst 1816
aufnehmen. Chef des Großen Generalstabes wurde von Grolman. Er
erließ eine vorläufige Instruktion nach der sich der Generalstab
folgendermaßen gliederte: Drei Abteilungen: Das Östliche
Kriegstheater, das Mittlere Kriegstheater, das Westliche
Kriegstheater. Eine Abteilung für Kriegsgeschichte und die
Aufnahmeabteilung.
1817 wurde bei der
Kriegsgeschichtlichen Abteilung ein Kriegsarchiv errichtet, welches
in erster Linie eine Aktensammelstelle für Akten der Feldzüge
darstellte. Gleichzeitig wurde eine Bibliothek eingerichtet. Die
Aufnahmeabteilung zerfiel in den astronomisch-trigonometrischen
Teil und in das Aufnahme- und Zeichenbüro. Die Plankammer bestand
aus der alten und neuen Plankammer. Die alte Plankammer in Potsdam
war für die historischen Unterlagen zuständig, die neue in Berlin
für die Unterlagen der Abteilungen.
Organisation am 17. Juli 1817
Abteilung
Östliches Kriegstheater
Abteilung Mittleres
Kriegstheater
Abteilung Westliches
Kriegstheater
Kriegsgeschichtliche Abteilung
mit Kriegsarchiv und Bibliothek
Abteilung
für Aufnahmen
Plankammer
Lithografisches Institut
1.3.1.2 Die
Loslösung des Generalstabes vom Kriegsministerium
1819 wurde Oberst Rühle von Lilienstern zum Nachfolger
Grolmans als Chef des Großen Generalstabes bestimmt. Der Ranghöhere
von Müffling kehrte in den Generalstabsdienst zurück. Um diese
Situation aufzulösen wurde Müffling Chef des Generalstabes der
Armee des Berliner Generalstabs und der Truppengeneralstäbe. Rühle
wurde Chef des Großen Generalstabes, also der in Berlin im 2.
Departement befindlichen Generalstabsoffiziere. Der Generalstab in
seiner Gesamtheit war zwar nun eine selbstständige Behörde, war
jedoch immer dem Kriegsministerium zugeordnet. Formal stand der
Chef des Generalstabs der Armee nicht unter dem Kriegsminister,
während der Chef des Großen Generalstabes sowohl Untergebener des
Kriegsministeriums als auch des Chef des Generalstabs der Armee
war. 1824 wurde das 2. Department aufgelöst. Ein Jahr später führte
der Generalstab der Armee die Geschäfte. Rühle wurde
Verbindungsoffizier zum Kriegsministerium. Eine Besonderheit ist
die seit 1821 eingeführte direkte Berichterstattung der
Generalstabsoffiziere an den Chef des Generalstabes ohne
Beteiligung des Kriegsministers. Mit Boyen veränderte sich die
Stellung des Generalstabes. So wurden die Generalstabsoffiziere nun
im Generalstab befördert.
1.3.1.3 Der
Einfluss von Clausewitz
Clausewitz'
Veröffentlichung „Vom Kriege" erschienen 1832/34 posthum hat auf
das Denken und Planen des Generalstabes nur in fachlicher Hinsicht
Einfluss gehabt. Clausewitz ging es um die Wesens- und Kernfragen
des Krieges. Er erkannte die politischen Rahmenbedingungen für die
Kriegführung unter Napoleon und betrachtete seit dieser Zeit Krieg,
Kriegführung und Politik als eine Gesamtheit. Er beschäftigte sich
mit Fragen wie dem Verhältnis von Krieg und Politik, Strategie und
Taktik, Bedeutung der moralischen Größen, dem „Vernichtungskrieg"
und dem „absoluten Krieg" zu den „natürlichen Verhältnissen" des
Krieges, das Clausewitz zu einer spezifischen Bewertung des
„Enderfolges" bewog.
1.3.1.4 Der Generalstab
unter Moltke auf dem Weg zur Alleinzuständigkeit
Bei der Mobilmachung gegen Österreich trat der Generalstab
praktisch nicht in Erscheinung, die Mobilmachung lag beim
Kriegsministerium. Erst die Feldzüge 1866 liefen nach dem Plan des
Generalstabes ab, was als erste Phase für eine Alleinzuständigkeit
gewertet werden kann. Dies war der Verdienst des neuen
Generalstabschefs von Moltke. Unter Moltke erfuhr der Generalstab
eine zahlenmäßige Vergrößerung auf 88 Offiziere und 21 Offiziere
des Nebenetats.
Die Gliederung des Großen
Generalstabs seit 1867
I. Hauptetat (88.
Offiziere)
1. Abteilung: Armeen der
ostwärtigen Nachbarn
2. Abteilung: Deutsche
Armeen, Eisenbahnangelegenheiten
3.
Abteilung: Armeen der westlichen Nachbarn
II. Nebenetat (wissenschaftliche Tätigkeiten, 21
Offiziere)
Kriegsgeschichtliche
Abteilung
Geographisch-statistische
Abteilung
Topographische Abteilung
Landestriangulation
Plankammer
1.3.1.5 Der Generalstab
unter Waldersee
Die Gliederung des Großen
Generalstabes seit 1. April 1889
Der
Generalquartiermeister wurde zunächst wieder abgeschafft, jedoch
wurden zum 1. April 1889 drei Oberquartiermeister (O.Q.)
eingerichtet.
Zentralbüro (ab 1890
Zentralabteilung)
Oberquartiermeister (O.
Q.) I seit 1. April 1889:
2. Abteilung Ordre
de Bataille (Schlachtordnungen) und Aufmarsch des deutschen
Heeres
Eisenbahnabteilung
Eisenbahnsektion
Die Eisenbahnsektion
war für den Dienstbetrieb und die Ausbildung des dem Chef des
Generalstabes der Armee unterstellten Eisenbahn-Regiments und der
Luftschiffer-Abteilung zuständig.
Eisenbahn-Regiment
Oberquartiermeister
(O.Q.) II
4. Abteilung - Neubildung für die
Angelegenheiten fremder Festungen und die Aufstellung der
Angriffsentwürfe, mit AKO vom 19. Dez. 1889 kam die Abteilung für
fremde Festungen vom Ingenieur-Komitee hinzu
Geographisch-statistische Abteilung (seit 1894 eine
selbstständige Abteilung)
Deutsche Sektion
(Angelegenheiten der Kriegsakademie und die Übungsreisen des
Generalstabes)
Oberquartiermeister (O.Q.)
III
1. Abteilung (Rußland, die
skandinavischen Staaten, Österreich, Balkan etc.)
3. Abteilung (Frankreich, England, Belgien, Niederlande,
Schweiz, Italien)
Abteilung für
Kriegsgeschichte
Landesaufnahme
Die Stellung des Generalquartiermeisters wurde
abgeschafft.
1.3.1.6 Gliederung des Großen
Generalstabes der Armee seit 1908
Zentralabteilung
6. Abteilung
(Manöver)
Oberquartiermeister (O.Q.) I
2. Abteilung (Aufmarsch)
Technische Sektion (Luftstreitkräfte)
4. Abteilung (Fremde Festungen des westlichen
Kriegstheaters)
7. Abteilung (Fremde
Festungen des östlichen Kriegstheaters)
Eisenbahnabteilung
Oberquartiermeister
(O. Q.) II
3. Abteilung (Fremde Heere im
Westen)
9. Abteilung (Deutsche
Kolonien)
Oberquartiermeister (O. Q.)
III
5. Abteilung (Übungsreisen des
Generalstabes)
8. Abteilung (Angelegenheiten
der Kriegsakademie)
Oberquartiermeister IV
(O.Q.) (seit 1. April 1894 neu hinzugekommen)
1. Abteilung (Fremde Heere im Osten)
10. Abteilung (Fremde Heere im Osten)
Oberquartiermeister V
Kriegsgeschichtliche Abteilung I und II
Landesaufnahme
1.3.1.7 Gliederung des
Großen Generalstabes vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914
Der Chef des Großen Generalstabes
Zentralabteilung (Personal, Organisation,
Verwaltung) mit Sektion III b (Nachrichtenwesen)
6. Abteilung (Manöver)
Kriegsgeschichtliche Abteilung II (ältere
Kriegsgeschichte)
Oberquartiermeister (O.Q.)
I.
2. (deutsche Abteilung) -Aufmarsch- und
Operationsabteilung
Eisenbahnabteilung
Sektion 1a (zur Neubearbeitung der
Militär-Transportordnung)
4. Abteilung
(fremde Festungen)
Oberquartiermeister
(O.Q.) II
3. Abteilung (Frankreich mit
Marokko, England mit Ägypten, Afghanistan)
9. Abteilung (Italien, Belgien, Schweiz, Holland, Spanien,
Portugal, Amerika, deutsche Kolonien)
Oberquartiermeister (O.Q.) III
5.
Abteilung (Operationsstudien)
8. Abteilung
(Kriegsakademie und Generalstabsdienst)
Oberquartiermeister (O.Q.) IV
1.
Abteilung (Russland, Nordische Staaten, Ostasien, Persien,
Türkei)
10. Abteilung (Österreich-Ungarn und
Balkanstaaten)
Oberquartiermeister (O.Q.)
V
Kriegsgeschichtliche Abteilung I (neuere
Kriege)
Kriegsarchiv
Kartenarchiv
Chef der Landesaufnahme
und Oberquartiermeister
Trigonometrische
Abteilung
Topographische Abteilung
Kartographische Abteilung
Photogrammetische Abteilung
Kolonialsektion
1.3.1.8 Der Chef des
Generalstabes des Feldheeres 1914 bis 1918
Generalstab des Feldheeres und Oberste Heeresleitung (OHL) des
Deutschen Heeres
Mit der Mobilmachung am 2.
August 1914 wurde der Chef des preußischen Generalstabes der Armee
zum "Chef des Generalstabes des Feldheeres", zugleich wurde die OHL
gebildet, die im Großen Hauptquartier angesiedelt war. Der Chef des
Generalstabes des Feldheeres verkörperte somit die OHL und wurde
vom Begriff her immer mit ihr gleichgesetzt.
Am 5. August 1914 wurde der stellvertretende Generalstab der
Armee in Berlin mobilgemacht. Letzerer blieb bis zum 31. Januar
1919 bestehen. Mit der Demobilisierung nahm der Große Generalstab
mit Ausnahme der bei der OHL verbleibenden Stellen seine Tätigkeit
am 1. Februar 1919 wieder auf. (10) Auf Grund des Versailler
Vertrages wurde im Juli 1919 die Auflösung des Großen Generalstabes
beschlossen und eingeleitet. Am 4. Juli 1919 übernahm Generalmajor
von Seeckt die Geschäfte des Chefs des Generalstabes. Die
Bezeichnung der Dienststelle war nun "General von Seeckt". Am 30.
September 1919 wurde der Große Generalstab schließlich endgültig
(mit der Errichtung eines Abwicklungsamtes aus einem Teil der
Zentralabteilung) aufgelöst.
1.
Generalstabsabteilungen
Zentralabteilung
Sie war zuständig für
Empfang und Zuleitung des Schriftwechsels an die zuständigen
Stellen, in Zusammenarbeit mit dem Militärkabinett für
Personalsachen und die Verwaltung.
Leiter
der Abteilung war Oberst von Fabeck, seit 26. März 1916 wurde die
Abteilung durch Oberst Tieschowitz von Tieschowa geführt.
Operationsabteilung
Die
Abteilung mit der engsten Verbindung zum Generalstabschef. Sie war
auch das Büro für seine persönlichen Schreiben. Ihr oblag es, die
Voraussetzungen für alle operativen Maßnahmen der Armee zu
schaffen: Kriegsgliederung und Organisation des gesamten Heeres zu
überwachen und Verbesserungen vorzuschlagen sowie Ausbildung,
Bewaffnung und Einsatzfähigkeit der Verbände. Dem Chef der
Operationsabteilung oblagen die Beratung des Generalstabschefs, die
Bearbeitung der operativen Pläne des Generalstabschefs und die
Ausfertigung seiner Befehle.
Während des
Krieges wurde die Abteilung umfangreich erweitert.
Chefs:
Generalmajor
Tappen
Oberstleutnant Wetzell (seit 31. Aug.
1916)
Operations-Abteilung B
Unter der Operationsabteilung wurde zum 18. August
1916 noch eine Unterabteilung eingerichtet, die für die
mazedonische und türkische Front zuständig war.
Operations-Abteilung II
Am 23.
September 1916 wurde die Stelle des Feldmunitionschefs aufgelöst.
Die Aufgaben des Munitions- und Geräteersatzes übernahm die
Munitionssektion in die Operationsabteilung. Anschließend wurde die
Munitionssektion mit der kriegswirtschaftlichen zur
Operationsabteilung II vereinigt.
Chef:
Oberst Bauer
Nachrichtenabteilung, seit dem 20. Mai 1917 Abteilung Fremde
Heere
Sie war zuständig für die Verfolgung
der militärischen Operationen im Ausland v.a. für die Kriegsführung
der Feindstaaten indem sie Informationen zu deren Organisation und
Kräfteverteilung sammelte.
Abteilung III
b
Ihre Aufgabe bestand in der Übermittlung
von Nachrichten über den Gegner. Dies geschah durch bei den Armeen
und an geeigneten Punkten der Heimat eingesetzten
Nachrichten-Offizieren. Zudem gab es freiwillige oder bezahlte
Agenten im neutralen und im feindlichen Auslande und die Geheime
Feldpolizei in den besetzten Gebieten. Nachrichtenmaterial
lieferten darüber hinaus die Grenzpolizeistellen und die
Feldpolizei, die auch zur Durchführung der Spionage diente. Die
Stellen des Nachrichtendienstes und der Spionageabwehr im
Heimatgebiet kommunizierten mit der Abteilung III b des
stellvertretenden Generalstabes, die wiederum der Abteilung III b
im Großen Hauptquartier unterstellt war. Die Richtlinien für den
vaterländischen Unterricht wurden genauso von der Abteilung
erlassen wie der eingerichtete Pressedienst, der die öffentliche
Meinung steuern sollte.
Politische
Abteilung, seit 10. Februar 1916 Militärpolitische Abteilung
Sie war für die militärpolitischen Angelegenheiten
aller Staaten zuständig, bearbeitete Rechtsfragen und gab die
Informationen an die Militärattachés weiter und war die
schriftführende Stelle in Friedensfragen.
2.
Der Generalquartiermeister und ihm nachgeordnete Stellen
Der Generalquartiermeister nahm alle Aufgaben zur
Entlastung des Chefs des Generalquartiermeisters war, die sich
unmittelbar auf die Operationen bezogen.
Dazu gehörte das gesamte Nachschub-, Etappen- und
Eisenbahnwesen, Feldpost und Rechtspflege, Feldsanitäts- und
Veterinärwesen.
Generalquartiermeister:
Generalleutnant
von Stein seit 14. Sept. 1914
Generalleutnant Hahndorff seit 16. Jan. 1916
Nachgeordnete Stellen
Generalintendant
des Feldheeres
Ihm oblag die Bereitstellung
der Heeresverpflegung. Zudem bildete er die Spitze der Feld- und
Truppenintendanturen.
Mit Übergang zum
Stellungskrieg kam die Überwachung der Ernährung im besetzten
Gebiet hinzu. Hier sind die Bodenbestellung und die dafür
notwendige Beschaffung des landwirtschaftlichen Maschinenmaterials
und die Nutzbarmachung des Ernteüberschusses für das Feldheer zu
nennen. Später kam die industrielle Nutzung der besetzten Gebiete
hinzu. Für den Westen wurde noch eine neue Wirtschaftsabteilung mit
Wirkung zum 5. September 1916 eingerichtet.
Die Wirtschaftsabteilung wurde mit Wirkung zum 1. Jan. 1917
verselbstständigt und erweitert und in Beauftragter des
Generalquartiermeisters für den westlichen Kriegsschauplatz (B.d.G.
West) eingerichtet. In seiner Verantwortlichkeit lag die
Verwaltung, Bewirtschaftung und Nutzbarmachung der besetzten
Gebiete im Westen.
Zudem waren ihm
unterstellt:
- Generalwechselamt
- Kunstsachverständiger für Denkmalpflege
- Kriegsgefangenen -und
Zivilarbeiterbataillone
- elektrotechnische
Werkstätte West
- Artillerie- und
Traingerät-Instandsetzungs-Werkstätten
-
Beute- und Sammelwesen (bis zur Unterstellung unter einen
besonderen Beauftragten)
Zu Beginn waren
auch folgende Stellen dem Generalquartiermeister unterstellt:
- Chef des Feldmunitionswesens
- Chef der Feldtelegraphie
- Chef des
Feldeisenbahnwesens
- Chef des
Feldflugwesens
- Inspekteur der
Ballonabwehr-Kanonen
Chef des
Feldsanitätswesens
Generalstabsarzt der
Armee Prof. Dr. Schiernig leitete das Sanitätswesen im gesamten
Kriegsgebiet als oberster Vorgesetzter des Sanitätspersonals.
Seine Zuständigkeit umfasste: den Sanitätsdienst,
die Pflege und den Abtransport der Verwundeten, die Verteilung der
Lazarettzüge und Lazarettschiffe sowie die Lazarette in der
Heimat.
Feldoberpostmeister
Er beaufsichtigte das Postwesen auf allen
Kriegsschauplätzen. Die Feldoberpost-Inspektionen West und Ost
wurden zu seiner Entlastung errichtet.
Zweiter Kommandant des Großen Hauptquartiers
Ihm oblag die Sicherheit und Versorgung des Hauptquartiers und
die Kontrolle des Unterpersonals. Er befehligte die Infanterie- und
Kavallerie-Stabswache, ein Landsturm-Bataillon, ein
Feldgendarmerie-Kommando, Militärpolizei, je eine
Kraftwagen-Funkenstation und Fernsprechabteilung, drei
Ballonabwehr-Geschütze (später durch zwei Flugabwehr-Batterien
ersetzt), einen Scheinwerferzug (später Ausbau zu einer
Scheinwerferabteilung), die Feldintendantur des Großen
Hauptquartiers nebst Feldkriegskasse, Kraftwagenpark, Feldpostamt,
Zentrale für Postüberwachung West mit Postüberwachungsstelle des
Großen Hauptquartiers, Marketenderei und Lesehalle.
Geheime Feldpolizei
Die
Geheime Feldpolizei kooperierte eng mit der Sektion III b.
Während des Krieges kamen außer dem Befehlshaber
der Gruppe West noch eine ganze Reihe von Dienststellen zum Großen
Hauptquartier hinzu.
Der 1915 neu
geschaffene Befehlshaber der Truppen wurde in Luxemburg
verortet.
Chef des Feldkraftfahrwesens
Der Chef des Feldkraftfahrwesens wurde Ende des
Jahres 1916 errichtet und dem Generalquartiermeister unterstellt.
Er diente der Zentralisierung der Kraftfahrformationen. Er war nach
Zustimmung des Generalquartiermeisters gegenüber den
Kraftfahrtruppen bei den Armee-Oberkommandos und den Heeresgruppen
im Westen zugeteilten Stabsoffizieren weisungsberechtigt. Zum 17.
Mai 1918 wurde der Stab des Kommandeurs der Kampfwagen-Abteilungen
dem Chef des Kraftfahrwesens unterstellt.
Beauftragter des Generalquartiermeisters für den östlichen
Kriegsschauplatz (B.d.G.Ost)
Der B.d.G. Ost
mit Sitz in Warschau war zuständig für die Nutzbarmachung des
Landes im Verwaltungsgebiet des Oberbefehlshabers Ost und des
Generalgouvernements Warschau.
Militär-Bergwerks-Direktion Valenciennes
Sie fiel seit September 1917 in die Zuständigkeit des
Generalquartiermeisters. Die Bergwerksverwaltungen Mons und
Valenciennes, die bis dahin dem Gouvernement Metz zugeordnet waren,
wurden zu einer Militär-Direktion vereinigt.
Die deutsche Vertretung im besetzten Italien
Eingesetzt im Februar 1918 in Udine mit Abtransport der 14.
Armee. Sie diente der Durchsetzung der deutschen Interessen bei der
gemeinsam mit Österreich erworbenen Kriegsbeute.
Beauftragter des Generalquartiermeisters in
Pferdeangelegenheiten
Der Kommandeur der 13.
Kavallerie-Brigade und sein Stab sollten auf Grund des zunehmenden
Pferdemangels den Pferdebedarf an der Ost- und Westfront regeln. Er
wurde dem GQ zum 31. Dezember 1916 zugeteilt. Im Februar 1918 wurde
er zum Beauftragten des Generalquartier-meisters in
Pferdeangelegenheiten.
Beauftragter des
Generalquartiermeisters in Berlin
Um wieder
Handelsbeziehungen mit den ehemals russischen Gebieten aufbauen zu
können, die aus den Verträgen mit den Verbündeten resultierten, war
eine Abstimmung zwischen den Zentralbehörden und dem Generalstab
notwendig. Er nahm außerdem die Aufsicht über die Ein- und
Ausfuhrstellen war.
Beauftragter des
Generalquartiermeisters für das Beute- und Sammelwesen
Dieser wurde mit Wirkung zum 1. Juni 1918
geschaffen und war für die Verwaltung der Kriegsbeute und die
Kontrolle der Dienststellen verantwortlich.
General der Munitionskolonnen und Trains im Großen
Hauptquartier
Mit Zunahme der Formationen
ging auch die waffentechnische Zusammenziehung einher, die im Juli
1918 geschaffen wurde. Ihre Aufgabe lag in der Verwendung der
Einheiten, sie übte die Aufsicht über den technischen Dienst im
Kriegsgebiet als auch in der Heimat aus und zeichnete für den
Ersatz an Bespannung und Feldgerät verantwortlich.
3. Oberste Waffenbehörden
Fußartillerie und Pioniere zählten zu den Spezialwaffen, ihre
technische Ausbildung wurde von den Inspektionen überwacht.
Der General der Fußartillerie im Großen
Hauptquartier
Er war Berater des Chefs des
Generalstabes des Feldheeres für die technischen Fragen und den
Einsatz der schweren Artillerie. Zudem prägte er die Ausbildung in
der Heimat. Ihm unterstanden der später eingerichtete "Inspekteur
des Artillerie-Meßwesens" und der "Stabsoffizier für schweres
Flachfeuer".
Zunächst hatte er keinen
direkten Einfluss auf den General der Artillerie. Dies änderte sich
auch nicht als die OHL zur Vereinheitlichung der Artillerie statt
der "Feldartillerie-Brigade-Kommandeure" und Generale der
Fußartillerie die Einheitsstäbe "Generale von der Artillerie"
einführte. Damit erfolgte seine Benennung in "General von der
Artillerie Nr. 1". Einen Monat später wurde er "Generalinspekteur
der Artillerieschießschulen". Ihm oblag die Leitung der
Schießausbildung der gesamten Feld- und Fußartillerie im Feld und
in der Heimat.
Generalinspekteure:
General der Artillerie von Lauter (bis zum 15.
Okt. 1917)
Generalleutnant Ziethen
Der General vom Ingenieur- und Pionierkorps im
Großen Hauptquartier
Er war oberster
Waffenvorgesetzter der Pionierformationen. Er beriet den Chef des
Generalstabes des Feldheeres und war verantwortlich für die
organisatorische und technische Weiterentwicklung der Pioniere.
Darüber hinaus unterstanden ihm die Sonderdienste der Pioniere, wie
die seit Ende 1915 existierenden Inspizienten des
Minenwerfergerätes, der 1916 geschaffene Inspekteur der
Gasregimenter und der im Mai 1918 errichtete Inspizient der
Pionier-Nahkampfmittel. Im August 1918 erhielt er die Bezeichnung
General der Pioniere beim Chef des Generalstabes des
Feldheeres.
General der Pioniere:
General der Infanterie von Claer bis zum 2. Juli
1916
Generalmajor Marschall von Bieberstein
seit 28. August 1918
Der Chef des
Feldmunitionswesens
Dieser unterstand
zunächst dem Generalquartiermeister. Zu seinen Aufgaben gehörte die
vom Kriegsministerium bereitgestellte Munition in Verbindung mit
dem Feldeisenbahnchef sowie den Geräteersatz auf Grund der
Bedarfsmeldungen der Armee-Oberkommandos und der Etappeninspektion
zu koordinieren. Darüber hinaus war er für die Planung des Bedarfes
der Armeeoberkommandos und der Etappeninspektionen und dessen
Meldung an das Kriegsministerium zuständig. Mit Wirkung zum 10. Mai
1915 wurde er direkt dem Chef des Generalstabes des Feldheeres
unterstellt. Damit sollte eine enge Abstimmung mit der
Operationsabteilung gewährleistet werden. Am 23. September 1916
wurde die Stelle des Chefs des Feldmunitionswesens aufgelöst. Seine
Aufgaben wurden von der Operationsabteilung wahrgenommen.
Der Chef der Feldtelegraphie
Der Chef der Feldtelegraphie war während der ersten drei
Kriegsjahre beim Generalquartiermeister angesiedelt. Er leitete die
gesamten Nachrichtentruppen und Nachrichtenmittel des Feldheeres.
Während des Krieges wurden die Nachrichtenformationen stark
ausgeweitet, was die Heeresleitung unter Hindenburg dazu
veranlasste eine Neuorganisation durchzuführen. Es wurde zur
Entlastung des Feldtelegraphiechefs jeweils ein General der
Telegraphentruppen für den westlichen, östlichen und südöstlichen
Kriegsschauplatz geschaffen. Diese Generale waren dem Chef der
Feldtelegraphie unterstellt. Es erfolgte eine erneute
Umstrukturierung des Nachrichtenwesens. Durch eine erneute
Organisationsänderung wurde der Chef der Feldtelegraphie zum "Chef
des Nachrichtenwesens" und direkt dem Chef des Generalstabes des
Feldheeres unterstellt. Zudem wurde er kommandierender General. Er
war nun verantwortlich für Organisation, Verwendung, Ausbildung,
Stellenbesetzung, Ersatz, Nachschub, technische Erfordernisse und
den gesamten deutschen Funkentelegraphie-Verkehr.
Chefs:
Generalmajor Balck
Oberst von Wolff seit 7. Dez. 1914
Generalmajor von Hesse seit 9. Apr. 1917
Der Chef des Feldeisenbahnwesens
Er war zunächst dem Generalquartiermeister unterstellt. Erst
mit Ablösung im Oktober 1916 wurde er dem Chef des Generalstabes
unmittelbar unterstellt. Zu seinen Aufgaben gehörten das komplette
Eisenbahnwesen und die Nutzung der Wasserstraßen. Beim
Oberbefehlshaber Ost wurde er durch den Feldeisenbahnchef Ost
vertreten. Bahnbeauftragte gab es auch bei den Etappenkommandos und
den Etappen-Inspektionen, später kamen bevollmächtigte
Generalstabsoffiziere bei den verbündeten Staaten in
Konstantinopel, Sofia, Wien dazu seit Mitte 1916 auch bei den
Heeresgruppen. Weitere Straffungen der Organisation wurden durch
die Schaffung selbstständiger Eisenbahntransportabteilungen, die
ihren Sitz im Großen Hauptquartier in Kowno und in Pleß hatten,
geschaffen.
Chefs:
Generalmajor Groener bis 31. Okt. 1916
Oberst Freiherr von Oldershausen
Chef
des Kriegsvermessungswesens
Mit dem
Stellungskrieg und der Fertigung unterschiedlichster Karten wurde
das Kriegsvermessungs-wesen zunehmend bedeutender. Der im Juli 1915
eingerichtete Chef des Kriegsvermessungswesens sollte diese Aufgabe
steuern. Diesem waren alle Einheiten des Vermessungswesens
unterstellt. Je nach Bedarf wurden dazu Stabsoffiziere des
Vermessungs-wesens den Armeeoberkommandos im Westen und den
Heeresgruppen im Westen zugeteilt.
Chef des
Feldflugwesens
Während man den
Heeresluftschiffen überlegen war, lag man mit den Fliegern hinter
Frankreich zurück, bei den Fesselballons war man in etwas gleich
aufgestellt. Um die Luftstreitkräfte effizienter zu gestalten,
wurde 1915 der Chef des Feldflugwesens beim Generalquartiermeister
eingerichtet. Er leitete die Flieger, die Feldluftschiffer und den
Wetterdienst. Für die Flugabwehr, die zur Artillerie zählte, wurde
am 1. Juli 1915 ein Inspekteur der Ballonabwehr-Kanonen beim
Generalquartiermeister geschaffen. Durch Allerhöchste
Kabinettsordre wurde am 8. Oktober 1916 Generalleutnant Hoppner zum
Kommandierenden General der Luftstreitkräfte ernannt und der
bisherige Chef des Feldflugwesens, Oberstleutnant von der
Liet-Thomsen, zu seinem Generalstabschef. Dem Kogenluft waren
sämtliche Formationen der Flieger, der Luftschiffer, der Flugabwehr
und des Wetterdienstes im Feld und in der Heimat unterstellt.
Außenstellen
Militärbevollmächtigte bei den Verbündeten
Kriegspresseamt
Dieses wurde im Oktober
1915 dem Chef des Generalstabes direkt unterstellt. Diesem wurde
auch die Oberzensurstelle eingegliedert, die bisher organisatorisch
bei den stellvertretenden kommandierenden Generalen war. Die
Aufgaben des Kriegspresseamtes waren die bessere Zusammenarbeit der
Heimatbehörden mit der Obersten Heeresleitung auf dem Gebiete der
Presse, die Auskunftserteilung an die Behörden und die Presse und
die gleichmäßige Handhabung der Presseaufsicht.
Ihr oblag auch die Weiterleitung der Zensurrichtlinien an die
Zensurstellen. Das Presseamt hatte zu allen Dienststellen Kontakt,
der sonst übliche Instanzenweg existierte hierbei nicht. Es war in
eine Auskunftsstelle, eine Auslandsstelle und die Oberzensurstelle
gegliedert. Im Oktober 1918 wurde das Kriegspresseamt dem
Kriegsministerium unterstellt.
Militärische
Stelle des Auswärtigen Amtes
Die Stelle
wurde am 1. Juli 1916 eingerichtet und war der Obersten
Heeresleitung unterstellt, organisatorisch jedoch dem Auswärtigen
Amt, der Abteilung III b des stellvertretenden Generalstabs, dem
Kriegspresseamt, dem Kriegsministerium, dem Admiralstab und dem
Reichsmarineamt unterstellt war. Sie war für die Abwehr feindlicher
Propaganda und für die deutsche Propaganda im In- und Ausland
zuständig.
Am 30. Januar 1917 wurde eine
"Bild- und Photostelle eingerichtet, welche im April 1917 als
"Bild- und Filmamt" etatisiert wurde. Im Dezember 1917 erfolgte auf
Initiative des Bild- und Filmamtes die Gründung der Universum Film
AG, welche für Aufklärungszwecke eingesetzt wurde.
Das Bild- und Filmamt wurde im Januar 1918
administrativ dem Kriegsministerium unterstellt. Es blieb jedoch
weiterhin die Militärische Stelle des Auswärtigen Amtes
weisungsbefugt.
Die Organisation des Großen
Generalstabs ab 1. Februar 1919 (5)
Nachdem
am 11. Januar 1919 der Demobilmachungsbefehl gegeben worden war,
nahm der Große Generalstab mit Ausnahme der bei der OHL
verbleibenden Teile am 1. Februar 1919 seine Tätigkeit wieder auf.
Die Vertretung des Chefs des Generalstabes des Feldheeres übernahm
der älteste in Berlin anwesende Oberquartiermeister, zunächst der
Chef der Landesaufnahme.
Chef des
Generalstabes des Feldheeres
Zentralabteilung (Z)
Chef der
Landesaufnahme
Abteilung Fremde Heere (F)
unter Major von Rauch. Der Abteilung sind angegliedert die
Nachrichtengruppe (Ng.) (ehemalige Sektion III b), unter Leitung
von Major Gempp und die bisherige O IVa unter Leitung von Major
Crantz
Eisenbahnabteilung (E) unter Leitung
eines bayerischen Majors im Generalstab Baur
Kriegswirtschaftliche Abteilung (Kriweis) unter Leitung eines
bayerischen Majors im Generalstab Baur
Wirtschaftliche Abteilung (W) unter Leitung des Majors von
Berghes
Kriegsgeschichtliche Abteilung (K 1)
unter Leitung von Oberst Sydow
Kriegsgeschichtliche Abteilung (K 2) unter Leitung von Oberst
von Haeften
Kriegsgeschichtliche Abteilung
(K 3) unter Leitung von Major Mueller-Loebnitz
Bibliothek, Kriegsarchiv und die Abteilung B.K. wurden dem
Oberquartiermeister für Kriegsgeschichte unterstellt.
Anmerkungen:
(1) Vgl.
Wiegand Schmidt-Richberg. Die Regierungszeit Wilhelms II., in:
Militärgeschichtliches Forschungsamt, MGFA (Hg.): Deutsche
Militärgeschichte in sechs Bänden 1648 - 1939. Band 3, Abschnitt V.
Von der Entlassung Bismarcks bis zum Ende des Ersten Weltkrieges
1890-1918, München 1983 ff, S. 69-72. Curt Jany: Geschichte der
Preußischen Armee vom 15. Jahrhundert bis 1914, 2. erg. Aufl. (=
Die Königlich Preußische Armee und das Deutsche Reichsheer 1807 bis
1914, Bd. 4), Osnabrück 1967, S. 122.
Vorwort von Hans-Heinrich Fleischer im Findbuch zum Bestand PH
3 Großer Generalstab der Preußischen Armee/Oberste Heeresleitung
des Deutschen Heeres (ungedrucktes Manuskript), Bd. 1, S. I.
(2) Vgl. Walter Görlitz: Kleine Geschichte des
deutschen Generalstabes, Berlin 1977, S. 439.
(3) Vgl. Enzyklopädie Erster Weltkrieg, hg. v. Gerhard
Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit Markus
Pöhlmann, aktual. u. erw. Studienausgabe, Paderborn 2009, S.
754f.
(4) Vgl. Curt Jany: Geschichte der
Preußischen Armee vom 15. Jahrhundert bis 1914, 2. erg. Aufl. (=
Die Königlich Preußische Armee und das Deutsche Reichsheer 1807 bis
1914, Bd. 4), Osnabrück 1967, S. 294-296. Cron, Hermann: Geschichte
des deutschen Heeres im Weltkriege 1914 bis 1918, Berlin 1937, S.
3-23.
Manfred Messerschmidt: Die politische
Geschichte der preußisch-deutschen Armee, in:
Militärgeschichtliches Forschungsamt. Deutsche Militärgeschichte in
sechs Bänden 1648 - 1939, Bd. 2, Abschnitt IV, 1. Teil:
Militärgeschichte im 19. Jahrhundert 1814-1890, München 1983, S.
287, 308-325. Edgar Graf von Matuschka und Wolfgang Petter:
Organisationsgeschichte der Streitkräfte, Bd. 2, Abschnitt IV,
München 1983, S.312. Waldemar Erfurth: Die Geschichte des deutschen
Generalstabes 1918-1945 (= Studien zur Geschichte des Zweiten
Weltkrieges, hg. v. Arbeitskreis für Wehrforschung in
Frankfurt/Main, Bd. 1), Göttingen 1957.
PH
3/124 Die Organisation des Großen Generalstabes 1803-1914 und PH
3/1026 Die Organisation des Großen Generalstabes (vom 18.
Jahrhundert bis zu seiner Auflösung 1919, Manuskript von HOAR
Stoeckel)
(5) Vgl. PH 3/3 Verfügung des
Großen Generalstabes vom 25. Jan. 1919
Bestandsbeschreibung: Die
Karten aus dem ehemaligen Bestand KART 3 wurden in den Bestand PH
3-KART überführt. Zuvor waren diese bis zu Nr. 1056 in der Sammlung
8. Die Karten gliedern sich wie folgt: 1, 2, 16, 180, 181, 340,
341, 342, 561, 671, 812, 739, 1017, 1018, 1019 Findmittel, 16-179
W4, 180-339 W6, 340-560 W2, 561-670 W7, 671-738 W1, 739-811 W3,
812-1015 W5, 1016-11156 W C, A, B
Inhaltliche
Charakterisierung: Der Kartenbestand beinhaltet Karten
unterschiedlichster Art (Abschnittskarten, Lagekarten,
Stellungskarten, Operationskarten Fotokarten, Artilleriekarten,
Kartenblätter, Kartenskizzen etc.) von den Kriegsschauplätzen des
Ersten Weltkrieges. Die Karten entstanden bei der Kartographischen
Abteilung des Stellvertretenden Generalstabes des Feldheeres bzw.
bei den Vermessungsabteilungen und Kartenstellen der
Kommandobehörden und Verbände. Der Großteil der Karten bezieht sich
auf den westlichen Kriegsschauplatz insbesondere Belgien,
Frankreich und Luxemburg. Lediglich ein kleiner Teil der Unterlagen
bezieht sich auf den östlichen Kriegsschauplatz insbesondere
Russland.
Erschließungszustand:
Invenio
Zitierweise: BArch PH
3-KART/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch PH 3-KART
- Extent
-
4714 Aufbewahrungseinheiten
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Preußische Armee 1867 bis 1918/1919 >> Spitzenbehörden
- Related materials
-
Fremde Archive: Geheimes Staatsarchiv, Berlin
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: PH 3 Großer Generalstab/Generalstab des Feldheeres der Preußischen Armee
PH 5-I Heeresgruppen des Deutschen Heeres
- Provenance
-
Großer Generalstab der Preußischen Armee / Oberste Heeresleitung des Deutschen Heeres, 1867-1919
- Date of creation of holding
-
1914-1919
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Großer Generalstab der Preußischen Armee / Oberste Heeresleitung des Deutschen Heeres, 1867-1919
Time of origin
- 1914-1919