Plakat

Erste Ausstellung des deutschen Künstlerbundes. Mannheim 1913

Lucian Bernhard gilt als einer der Begründer des deutschen Sachplakats, das vor dem Ersten Weltkrieg die Plakatreklame revolutionierte. Er bewarb Produkte, indem er ihre Darstellung von allen visuellen Ablenkungen befreite. Vor einfarbigem, flächigem Hintergrund wird jeder Gegenstand – von der Zündkerze über die Glühbirne bis hin zum Auto – markant in Szene gesetzt. Dieser neue Minimalismus spiegelt auch den Anspruch des deutschen Werkbundes, der das Designschaffen der Zeit prägte und zur Einheit von Kunst und Industrie mittels Funktionalität aufrief. Bernhard galt als Spezialist für die Darstellung technischer Gegenstände. Die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin besitzt über 250 Plakate Bernhards, 165 davon aus der Zeit vor 1914. Lucian Bernhard arbeitete seit 1903 für die „Kunstanstalt Hollerbaum und Schmidt“, eine Berliner Druckerei und Werbeagentur, die wegweisend für den Umbruch zur Moderne in der Plakatgestaltung und Druckgrafik war. Gegründet 1897 von Erich Gumprecht, etablierte sie eine neue Form der Werbung in Deutschland. Vom Entwurf bis zum fertigen Druckerzeugnis bot Hollerbaum und Schmidt erstmals alle reklamerelevanten Dienstleistungen gebündelt an. Erfolg brachte vor allem eine weitere Innovation: Die Kunstanstalt nahm moderne, junge Plakatkünstler*innen unter Vertrag, die exklusiv für sie arbeiteten und ihren Stil prägten. So entwickelte sich das Berliner Sachplakat – eine ornamentfreie Gestaltungsart, die auf Fernwirkung abzielte. Vor meist einfarbigem Hintergrund treten die Motive klar hervor und konzentrieren die Aussage des Plakats. Die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin besitzt rund 3600 Originalplakate aus den Jahren 1840 bis 1914. Dieser herausragende Bestand, an dem sich die Vielfalt der Plakatkunst an den Übergängen von Historismus zu Jugendstil und Sachplakat ablesen lässt, wurde 2021 vollständig digitalisiert und online gestellt. Das Digitalisierungsprojekt wurde durch die Deutsche Digitale Bibliothek im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Programms NEUSTART KULTUR ermöglicht.

Standort
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
Sammlung
Plakat
Inventarnummer
2666429
Maße
Höhe x Breite: 82,3 x 61,4 cm
Inschrift/Beschriftung
BERN / HARD (gedruckt, unten mittig)
1 / Ausstellung / des Deutschen Künstlerbundes / Mannheim / 1913 / 4.Mai-30.September
2.1966 (handschriftlich , verso, mittig)
MANNHEIMER VEREINSDRUCKEREI (unten links)

Klassifikation
Plakat (RIA:Sachbegriff)
Bezug (was)
Kunstausstellung
Zusammenkunft, Vereinigung von Künstlern

Ereignis
Entwurf
(wer)
Ereignis
Eigentumswechsel
(Beschreibung)
1966 Ankauf von Marie Rungs, Berlin
Ereignis
Herstellung
(wer)
Mannheimer Vereinsdruckerei (1926), Drucker
(wann)
1913

Förderung
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Rechteinformation
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
25.03.2025, 08:39 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Plakat

Beteiligte

Entstanden

  • 1913

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