Bestand
Diakonisches Werk - Innere Mission und Hilfswerk - der Evangelischen Kirchen in der DDR - Direktorat (Bestand)
Dem Direktor des Diakonischen Werkes
oblag die Leitung der Geschäftsstelle des Werkes, die Koordination und
Repräsentation der Diakonie in der DDR, die Führung der Verhandlungen mit
staatlichen Stellen und Ministerien der DDR sowie die Koordination von
Auslandskontakten.
Weil die ev. Freikirchen und ihre
Diakonie gleichberechtigt integriert waren, sollte der Name "ev." klein
geschrieben bleiben (Hinweis von Ernst Petzold).
Vorwort: 1. Das Direktorat der
Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes in der DDR
Im Zusammenhang mit den durch die Währungsreform verursachten
Devisenbestimmungen kam es in der SBZ am 20.5.1949 zur Registrierung
einer Geschäftsstelle des Central-Ausschusses für die Innere Mission der
Deutschen Evangelischen Kirche in Berlin N 58, Schönhauser Allee 59. Die
eigentliche Arbeit begann erst nach der Berufung des Direktors, Pastor
Laudien, im Jahre 1952. Der Central-Ausschuss schloß sich 1957 mit dem
Evangelischen Hilfswerk zusammen. Die formale organisatorische Trennung
von der EKD kam zum Abschluss, in dem sich das Werk am 2.6.1969 unter der
Bezeichnung "Innere Mission und Hilfswerk der Evangelischen Kirchen in
der DDR" eine eigene Ordnung gab. Es bildete eigne Organe
(Hauptversammlung, Hauptausschuss) und wurde zur zentralen Leitstelle der
Diakonie in der DDR. Die anfänglich gebildeten Dezernate reichten bald
nicht mehr aus, die umfangreichen Aufgaben zu lösen. Es kam zur Bildung
von 8 Fachabteilungen, dabei erhielten das Diakonische
Qualifizierungszentrum und das Bauberatungs- und Planungsbüro besondere
selbständige Strukturen.
Die Fachaufgaben wurden
immer mehr den Fachabteilungen übertragen, so dass sich die Tätigkeit des
Direktors auf die Aufgaben der Leitung, Koordination und Repräsentation
konzentrierte.
Die Jahres- und Synodenberichte des
Direktors lassen erkennen, wie sich die Zusammenarbeit der
Geschäftsstelle mit den verschiedenen Ebenen der Landesverbände,
Fachverbände und Einrichtungen vollzog. Dank großer finanzieller
Zuwendungen des Diakonischen Werkes der EKD und ökumenischer
Hilfsorganisationen war es möglich, umfassende Bauprogramme in den
diakonischen Anstalten und Einrichtungen zu verwirklichen. Die dazu
notwendigen Verhandlungen mit dem Staatssekretär für Kirchenfragen und
den Ministerien wurden in der Regel vom Direktor geführt. Zu dessen
wichtigsten Aufgaben gehörte auch die Koordination und Organisation der
Auslandskontakte.
Die Zeit nach der Wende 1989
wurde zu einer besonderen Herausforderung. Es mussten die Voraussetzungen
für den Beitritt der ostdeutschen Landesverbände zum Diakonischen Werk
der EKD geschaffen werden. Neue Möglichkeiten machten alte Strukturen zum
Teil überflüssig. Mit der Vereinigung der beiden Diakonischen Werke im
Frühjahr 1991 wurden die Aufgaben des Direktorats in die Verantwortung
des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland
gegeben.
Amtszeiten der Direktoren:
1. Pastor Gerhard Laudien 1952 - 1968
Sekretärin: Hildegard Breitschwerdt.
2. Dr.
Gerhard Bosinski 1968 - 1976
Sekretärinnen: Ingeborg Teske,
Erika Meusel.
3. Oberkirchenrat Dr. Ernst Petzold
1976 - 1991
Sekretärinnen bzw. Leiter des Direktorats:
Erika Meusel, Vogt, Gerlinde Petri, Hedwig Sittner, Andrea Malek,
Stephan Röger, Christel Flechtner.
2.
Umfang des Bestandes
Beim Aufbau des Diakonischen
Werkes in der DDR wurden vor allem in der Anfangsphase ab 1952 die
meisten Aufgaben vom Direktor wahrgenommen. So entstanden viele Sachakten
zu Aufgaben, die später von neu gebildeten Abteilungen übernommen werden
konnten. Die Handakten des Direktors wurden in den Teilbestand des
Direktorats eingegliedert. Der Bestand enthält 556 Verzeichniseinheiten.
Kassiert wurden lediglich die Tageskopien.
Der Bestand ist
ADW, DWDDR D zu zitieren.
3. Die
Ordnung des Bestandes
Bei der Aktenbildung des
Direktorats konnte nur in der Anfangsphase eine Anlehnung an den
Aktenplan des Central-Ausschsses (West) erfolgen. Wegen der teilweise
anders gearteten Aufgabenstellungen im Bereich der DDR wurden neue
Aktentitel gebildet, die nicht oder nur in abgewandelter Form in den
Aktenplan aufgenommen wurden. Viele Akten blieben ohne Signatur. Dies war
vor allem bei den Handakten des Direktors der Fall. Der Teilbestand wurde
1994/95 von Herrn Johannes Hofmann verzeichnet und geordnet. Das Findbuch
schrieb 1996 Frau Köppen nach Redaktion von Frau Annerose
Schwittlinsky.
4. Abgrenzung des
Bestandes
Die Akten des Direktorats wurden im
wesentlichen nach der Vereinigung der beiden Diakonischen Werke im März
1991 geschlossen. Um inhaltliche Zusammenhänge nicht zu zerreißen,
mussten in wenigen Fällen geringfügige Überschneidungen in Kauf genommen
werden. Die später gebildeten Akten wurden dem Bestand des Diakonischen
Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland zugeordnet.
Abkürzungen
AG Arbeitsgemeinschaft
AMD
Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste
AVO
Arbeitsvertragsordnung
BEK Bund Evangelischer Kirchen in der
DDR
CA Central-Ausschuss
DEKT Deutscher
Evangelischer Kirchentag
DIAKONIA Weltbund von
Schwesternschaften und Verbänden der Diakonie
DQZ Diakonisches
Qualifizierungszentrum
DW Diakonisches Werk
EDKE
Ev. Diakoniewerk Königin Elisabeth
EKD Evangelische Kirche in
Deutschland
EKU Evangelische Kirche der Union
epd
Evangelischer Pressedienst
Ev. Evangelische/r
EVA
Evangelische Verlagsanstalt
FDGB Freier Deutscher
Gewerkschaftsbund
FFU Fürsorgerischer Fernunterricht
GFK Geschäftsführerkonferenz
GFU Geriatrischer
Fernunterricht
HEKS Hilfswerk der Evangelischen Kirche in der
Schweiz
HFU Heilpädagogischer Fernunterricht
HGSt
Hauptgeschäftsstelle
HW Hilfswerk
IM Innere
Mission
IMHW Innere Mission und Hilfswerk
KKL
Konferenz der Evangelischen Kirchenleitungen in der DDR
LAFIM
Landesausschuss für Innere Mission
LPG Landwirtschaftliche
Produktionsgenossenschaft
Ns. Niederschrift
ÖRK
Ökumenischer Rat der Kirchen
o.D. ohne Datum
o.J.
ohne Jahresangabe
S. Seite
VELKD Vereinigte
Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands
Wibu
Wirtschaftsbund im Raum der DDR
- Bestandssignatur
-
DWDDR D
- Kontext
-
Archiv für Diakonie und Entwicklung (Archivtektonik) >> Zentrale und übergeordnete Organisationen >> Diakonisches Werk der Ev. Kirchen in der DDR
- Bestandslaufzeit
-
1952-1991
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- Letzte Aktualisierung
-
22.04.2025, 11:01 MESZ
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1952-1991