Bericht

Zentralasiens Muslime und die Taliban

Auf die Machtübernahme der Taliban haben die zentralasiatischen Nachbarn Afghanistans überwiegend pragmatisch reagiert. Für die autokratisch regierten, säkularen Staaten an der Peripherie des ehemaligen sowjetischen Imperiums stehen die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem südlichen Nachbarn und eine dafür notwendige rasche Stabilisierung der humanitären und politischen Verhältnisse im Vordergrund des Interesses. Folgt man offiziellen Darstellungen, so wird Zentralasiens gefestigte Säkularität durch den Islamismus der Taliban nicht herausgefordert. In den sozialen Medien zentralasiatischer Länder dagegen erscheint das islamische Emirat der Tali­ban als politisches Gegenmodell, dessen Bewertung umso positiver ausfällt, je größer die diskursiven Freiräume in den einzelnen Staaten sind und je offener die Regierungspolitik selbst den Taliban begegnet. Dies offenbart einen Trend hin zu islamistisch inspirierten Identitätsbildungen, den Zensur und Repression kaum aufhalten werden.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Series: SWP-Aktuell ; No. 15/2022

Klassifikation
Politik

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Schmitz, Andrea
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
(wo)
Berlin
(wann)
2022

DOI
doi:10.18449/2022A15
Handle
Letzte Aktualisierung
12.07.2024, 13:21 MESZ

Objekttyp

  • Bericht

Beteiligte

  • Schmitz, Andrea
  • Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)

Entstanden

  • 2022

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