Düsseldorf-Gerresheim (Bestand)

Bestand

Bestandsbeschreibung: Evangelische Kirchengemeinde Kirchengemeinde Düsseldorf-Gerresheim Geschichte Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Gerresheim - das sich auf eine Stiftung des Ritters Gericus zurückführt - nahezu rein katholisch. Der Umschwung kam mit Ferdinand Heye, einem Fabrikantensohn aus Bremen, der im März 1864 ein fast 18 Morgen großes Grundstück in der Nähe der Eisenbahnlinie Düsseldorf-Elberfeld erwarb und auf diesem Gelände eine Glashütte errichtete. Die Glasbläser und Glaspfleger, die er vornehmlich in den Provinzen Pommern und Ostpreußen, aber auch in Polen, Böhmen und Rußland anwerben ließ, waren überwiegend evangelisch. Ihre Zahl nahm rasch zu. 8. Mai 1865 Auf Initiative des Fabrikanten Emil von Gahlen wird im Quadenhof eine evangelische Schule eingerichtet. 08.10.1867 Die Mutter Ferdiand Heyes, Louise Heye, schenkte ein Grundstück für ein Schulgebäude und einen Betsaal. Bereits im folgenden Jahr war die einklassige Schule bezugsfertig. 16.01.1876 Unter Leitung des Erkrather Pfarrers Friedrich Wilhelm Bleier und dem Ehrenvorsitzender, dem katholischen Bürgermeister Louis Ernst, wurde ein 17-köpfigen provisorischen Kirchenvorstand gebildet. 21. Juni 1876 Das Konsistorium sandte den Pfarrvikar Friedrich Wilhelm Neveling nach Gerresheim. Ihm wurde zugleich die Seelsorge an der neu eingerichteten Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg übertragen. Oktober 1877 Das erste Pfarrhaus an der Bahnstraße, heute Heyestraße, wurde fertiggestellt. (Es brannte am 03.11.1943 vollständig aus.) 10.12.1878 Die Gemeinde weihte die "Stadtkirche" - ab 1932 Gustav-Adolf-Kirche genannt -ein (Baubeginn: Jan. 1878, Grundsteinlegung: 09.05.1878, 11 Monate Bauzeit). 30. Juni 1879 Der Bezirk Gerresheim löste sich von der Gemeinde Erkrath ab und wurde mit der Landgemeinde Ludenberg und Teilen von Urdenbach und Ratingen zur neuen Evangelischen Gemeinde zu Gerresheim verbunden. Am 27.07.1879 gab Pastor Neveling bekannt, dass das Vikariat Gerresheim nun ein "selbständiges Kirchen- und Pfarrsystem" sei. 28. Oktober 1879 Friedrich Wilhelm Neveling, der bereits am 31.05.1876 im Schulsaal ordniniert wurde, wurde zum Pfarrer der neu errichteten Gemeinde gewählt. 1887(-1897) Paul Pieper trat die Nachfolge Nevelings an, der nach Berlin berufen wurde. 1891 Zwei Jahre nach dem Tod von Ferdinand Heye wurde das Ferdinand-Heim gegründet, bestimmt für die Invaliden der Glashütte; Architekt B. Tüshaus. 1893 Das zweite Pfarrhaus wurde gebaut. 27.07.1893 Aus der bisherigen Hilfspredigerstelle ging die zweite Pfarrstelle hervor und zwei Monate später, am 25.09.1893 wurde Waldemar Zetzsche zum Pfarrer berufen. Zetzsche gründete den "Christlich-patriotischen Verein", der 1898 in den "Evangelischen Arbeiterverein" umbenannt wurde. 13.04.1897 August Montel wurde zum Pfarrer der 1. Pfarrstelle berufen. 1899 Das "Vereinhaus" an der Vereinstraße wurde fertigtgestellt; Architekt B. Tüshaus; Einweihung am 01.01.1900. Es wurde später das Gemeindehaus. 1921 Erstmalig wurden Frauen wuins Presbyterium gewählt: Helene Pape und Mathilde Strauch. 1922 und 1924 Evangelisationswochen von Pfarrer Hellbardt 1923 Renovierung der Kirche. 1930 Die erste Notküche wurde mit Spenden der Gemeindeglieder begründet. 1932 Von einem Freiwilligen Arbeitsdienst wurde das Jugendheim Hardenbergstraße 1a gebaut. Juli 1936 Das Presbyterium wies die Bitte des "Bruderrats der Bekennenden Gemeinde", dem Hilfsprediger Herbert Dallmeier Räume zu überlassen, zurück. Der Bruderrat hatte ca. 150 Mitglieder. 03.11.1943 Durch einen alliierten Bombenangriff wurden die Kirche, das Gemeindehaus und das Pfarrhaus beschädigt. Ein Teil des Archivs verbrannte. 22.03.1945 Durch den letzten großen Bombenangriff auf Gerresheim wurden das Haus Heyestraße 46 mit Kindergarten und Schwesternstation getroffen. 15.05.1945 Das Presbyterium erklärte sich bereit, den Kindergarten an der Nachtigallenstraße 26, der bis dahin von der NSV betrieben wurde, zu übernehmen. 06.11.1945 Vertreter des "Bruderrats der Bekennenden Gemeinde unter dem Wort" treffen mit dem Presbyterium zusammen und formulieren eine gemeinsame Kanzelabkündigung. 23.12.1945 Synodalassessor Rudolf Harney führte im Gottesdienst 15 neue Presbyter (20 Mitglieder insgesamt) ein. 08.03.1946 Das Presbyterium wählte den aus dem Krieg heimgekehrten Hilfsprediger Herbert Dallmeier zum Pfarrer der neu errichteten dritten Pfarrstelle. 1949 Das niedergebrannte Pfarrhaus Heyestraße 97 wurde wiederaufgebaut. 1952 In der Siedlung Tannenhof erstand die Markuskirche am Sandträgerweg, aus der im November 1954 die gleichnamige Gemeinde hervorging (Errichtunngurkunde vom 20.08.1954). Die Markus-Kirche wurde am 22.06.1952 eingeweiht (Architekt: Dr. Rehder; Baubeschluss: 24.08.1951, Grundsteinlegung: 18.11.1951) 30.11.1952 Pfarrer Dr. Erich Thier wurde auf die neu eingerichtete 4. Pfarrstelle berufen, die am 01.11.1954 auf die Markus-Kirchengemeinde übertragen wird. 1953 Das Haus Truchseßstraße 8 wurde wiederaufgebaut. 25.03.1956 Das Hermann-Ehlers-Haus in der Vereinsstraße wurde mit Kindergarten und Jugendräumen eröffnet. 2. Juni 1957 Die Gnadenkirche am Hellweg mit Gemeinderäumen im Untergeschoss wurde eingeweiht (Architekt: Heinrich Kleiner, Grundsteinlegung: 05.08.1956; Richtfest: 08.11.1956). 1. Advent 1960 (27.11.1959) Die Apostelkirche in der Benderstraße wurde eingeweiht (Heinrich Kleiner; Grundsteinlegung: 22.03.1959 (Palmarum); Orgel: 22.12.1964) 1962 Die Pfarrhäuser neben der Gnadenkirche (Hellweg 206) und unterhalb des Gallbergs (Im Heidewinkel 17) wurden errichtet. 1963 Im Gemeindehof wurde das Pfarrhaus Hardenbergstraße 1 gebaut. 22.10.1967 Von den britischen Streitkräften übernahm die Gemeinde die Kapelle auf dem Gallberg. 1969 Der Neubau am Grafenberger Wald, dem "Haus am Schulberg", ersetzte den alten, angemieteten Beetsal. 1970 Im Garten des einstigen Pfarrhauses des Pfarrer Küppers wurde das Pfarrhaus Hardenbergstraße 4 errichtet. 1971 Schularbeitenhilfe 23.07.1971 Freizeitheim bei Merkausen 06.10.1974 Pfarrer Herbert Dallmeier wurde verabschiedet. 19.11.-03.12.1978 Hundert Jahre Ev. Gemeinde Gerresheim, Ausstellung, organisiert von Pfarrer Erich Cohen 31.12.1999 Aufstellung eines Kruzifix in der Apostelkirche (Geschenk der Familie Johann von Metzen) Literatur: Erich Cohen, Wie die Evangelischen in Gerresheim und Umgebung eine selbständige Gemeinde wurden, dargestellt nach Briefen aus den Jahren 1874 bis 1879, in: MRhKG, 45./46. Jg., 1996/1997, S. 405-446. Erich Cohen, Friedrich Wilhelm Neveling (1851-1931) - Gerresheims erster evangelischer Pfarrer, in: MRhKG, 147./48. Jg., 1998/1999, S. 279-327. Weitere Artikel s. Akte Nr. 22. Pfarrer 1879-1886 Friedrich Wilhelm Neveling 1887-1897 Paul Pieper 1893-1930 Waldemar Zetzsche 1897-1928 August Montel 1929-1935 Hermann Brützel 1931-1961 Richard Grimm 1893-1971 1936-1969 Fritz Küppers (-1979 1945-1974 Herbert Dallmeier 1946-1949 Max Becker (Ostpfarrer mit Beschäftigungsauftrag) 1949-1952 Erich Woronovicz 1952-1954 Erich Thier 1961-1991 Heinz Pohlmann 1962-1985 Christof Dehn 1962-1986 Erich Cohen 1971-2000 Ernst Fengler 1972-1980 Herbert Calaminus (Städt. Krankenhaus, Städt. Altenheim Gallberg) 1981-1984 Jürgen Tillmanns (1935-1984) 1985- Olaf Steiner 1986-1996 Erika Schmitt (Städt. Krankenhaus, Städt. Altenheim Gallberg) 1986- Cornelia Oßwald 1991-2003 Dietrich Spandick Bestand Ein Teil des Bestandes wurde von dem Pfarrer Erich Cohen aus den Aktenordnern bzw. -heftern entnommen und grob nach Aktenzeichen des Registraturplans für die rheinischen Kirchengemeinden vorsortiert und in Graukartondeckel eingelegt. Hinzugefügt hat er wohl seine Handakten. Eine Archivschicht umfasste die Akten bis ca. 1959. Der erste Band der Abkündigunsbücher aus der Gründungszeit der Kirchengemeinde ist nicht verhanden. Die Protokolle des Presbyteriums vor 1944 sind verbrannt. Zudem fehlen die Niederschriften des Presbyteriums ab 1986. Quellen / Literatur Kirchlicher Anzeiger für die evangelischen Gemeinden Gerresheim, Hilden, Ratingen, Urdenbach-Benrath Erich Cohen, Aufbewahrtes. Leben unter schützenden Händen, Düsseldorf 1998.

Angaben zum Objekt

• Bestandssignatur: 4KG 051

Verweise und Beziehungen

• Kontext: Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik) >> 4KG Kirchengemeinden >> 4KG 051 Düsseldorf-Gerresheim

Weitere Informationen

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• Geliefert über: Archive in NRW
• Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs: https://www.archive.nrw.de/ms/search?link=ARCHIV-DE-2107
• Letzte Aktualisierung: 06.03.2025, 18:28 MEZ