Bestand
Nachlass Rudolf Horn (1878-1939): Lehrer, Abgeordneter der DVP im badischen Landtag 1929-1933 (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Geschenk der Familie 2003-2008
Inhalt und Bewertung
Personalpapiere,
Erinnerungsalben, Feldpostbriefe des Ersten Weltkriegs,
Vermögensunterlagen und Wiedergutmachung bei Horns Frau Claire,
geb. Cantor, und seinem Sohn Hans Otto
Überlieferung: Der Nachlass
Rudolf Horn wurde dem Generallandesarchiv 2003/2008 von seiner
Enkelin Inge Buschmann/Karlsruhe geschenkt. Dass er wenig
umfangreich ist und vor allem nur fragmentarisches Material aus der
Abgeordnetenzeit Horns enthält, dürfte mit seiner politischen Rolle
in der Weimarer Zeit zusammenhängen: Als Abgeordneter der DVP - aus
seiner liberalen Grundeinstellung machte er auch nach der
Machtergreifung keinen Hehl -, noch mehr als Gatte seiner Frau
Claire, der Tochter des jüdischen Professors für
Mathematikgeschichte in Heidelberg, Moritz Benedikt Cantor, verlor
er im Spätjahr 1933 seine Schulleiterstelle in Emmendingen und
wurde 1937 wegen seiner "jüdischen Versippung" und als ehemaliger
Freimaurer zwangsweise zur Ruhe gesetzt. So wurde der eigentliche
politische Nachlass möglicherweise schon nach 1933 vorsorglich
vernichtet. Der Nachlass von Horns Schwiegervater Cantor wurde
ebenfalls über Horns Enkelin Inge Buschmann an das
Universitätsarchiv Heidelberg abgegeben.
Inhalt: Neben familiären
Erinnerungsalben vom Beginn des 20. Jahrhunderts, militärischen
Auszeichnungen und Feldpostbriefen Rudolf Horns an seine Frau,
seinen Schwiegervater Cantor und eine Heidelberger Verwandte
1914-1918 besteht der Nachlass vor allem aus Schriftgut zu den
Wiedergutmachungsverfahren für Claire Horn und ihren Sohn Otto Hans
nach 1945. Claire Horn war nach Theresienstadt deportiert worden,
Otto Hans konnte seinen Beruf als Apotheker nur noch ausüben, weil
ein hilfreicher Vorgesetzter den Verbotsbescheid zurückhielt. Die
Quellen zum beruflichen Werdegang Rudolf Horns als Lehrer und zu
seiner politischen Rolle als Abgeordneter der DVP im badischen
Landtag von 1929 bis 1933 sind allenfalls aus diesen
Verfahrensunterlagen - z.T. Korrespondenz mit der Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes - zu rekonstruieren. Lediglich ein
kurzer Briefwechsel aus der Tätigkeit Horns im Aufsichtsrat der
Heidelberger Portheim-Stiftung gibt direkt Auskunft über dessen
bürgerschaftlich-politisches Engagement. Zur Biografie vgl. GLA 235
Zug. 1967-41 Nr. 1970. Der Nachlass umfasst 0,2 lfd.m in 28
Nummern. Karlsruhe, im August 2007 und 2008 Konrad Krimm
- Bestandssignatur
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Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, N Horn
- Umfang
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28 Nummern
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Nachlässe >> Andere Nachlässe >> Horn
- Bestandslaufzeit
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1877-1966
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1877-1966