Bestand
Kommando der Volksmarine (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Kommando der Volksmarine Aufstellung: Bef.
4/56 MfNV Aufgaben - Sicherung der Seegrenzen und des
Küstenvorfeldes der DDR un die Organisation des Zusammenwirkens
mit den verbündeten Ostseeflotten, sowie mit den Land- und
Luftstreitkräften der DDR Chefs der VM: Scheffler, Felix
(1955-1956), Verner Waldemar (1957-1959) Ehm, Wilhelm (1959-1961
u. 1963-1987) Neukirchen, Heinz (1961-1963) Hofmann Theodor
(1987-1989) Born, Hedry (1989-1990)
Strukturdokumente der Volksmarine 1988 (DVM
10/131146)
Funktionsvorgänger des
Kommandos der Volksmarine waren:
Hauptverwaltung Seepolizei 1950-1952 (DVM 1)
Stab der Volkspolizei-See 1952-1956 (DVM
2)
Die Volksmarine war eine
Teilstreitkraft der Nationalen Volksarmee und wurde auf Befehl
des Ministers für Nationale Verteidigung Nr. 4/56 vom 21.
Februar 1956 aufgestellt. Ihre Umbenennung in "Volksmarine"
erfolgte am 19.10.1960.
Das Kommando der
Volksmarine hatte seinen Standort in Rostock. Geführt wurde die
Volksmarine durch den Chef des Kommandos und seinem Stab. Seit
1972 war der Chef gleichzeitig Stellvertreter des Ministers und
in dieser Eigenschaft Mitglied des Kollegiums des Ministeriums
für Nationale Verteidigung. Die Chefs der Volksmarine waren:
1956 Verwaltung der Seestreitkräfte Konteradmiral Scheffler 1957
bis 1959 Vizeadmiral Verner 1959 bis 1961 Kommando Volksmarine
Konteradmiral Ehm 1961 bis 1963 Konteradmiral Neukirchen 1963
bis 1987 Admiral Ehm 1987 bis 1989 Vizeadmiral Hoffmann 1989 bis
1990 Vizeadmiral Born Die Hauptaufgabe der Volksmarine bestand
darin, im Rahmen der verbündeten Ostseeflotten (VOF) - das waren
die Baltische Flotte der UdSSR, die Polnische Seekriegsflotte
und die Volksmarine - militärische Operationen im Falle eines
Krieges durchzuführen. Seit dem 1. November 1961 war der Chef
der Volksmarine für die Sicherung der Seegrenze der DDR
verantwortlich. Zu diesem Zeitpunkt wurde die bislang dem
Kommando der Deutschen Grenzpolizei (DGP) unterstehende
6.Grenzbrigade (Küste) dem Chef der VM unterstellt. Die
Volksmarine setzte sich aus Überwasserkräften (1., 4. und
6.Flottille), Marinefliegerkräften (Marinehubschraubergeschwader
und dem nur im Verteidigungsfall operativ, ansonstem dem
Kommando der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung, unterstelltem
Marinefliegergeschwader 28) sowie Raketen-
(Küstenraketenregiment) und Spezialtruppen zusammen. Sie
verfügte über keine U-Boote und spielte keine nukleare Rolle
obwohl die Schiffe über Schiff-Schiff-Raketen und die
Küstenverteidigung über landgestützte Systeme, die aber alle
nicht nuklearfähig waren, verfügte. Zur Erfüllung der Aufgaben
hatte die Volksmarine einen Personalbestand von ca. 15000
Armeeangehörigen und 4500 Zivilbeschäftigten. Sie verfügte in
den 80er Jahren über etwa 120 Kampf- und 50 Hilfs- bzw.
Spezialschiffe, 26 Hubschrauber und 8 selbstfahrende Startrampen
des Küstenraketenkomplexes "Rubesh". Das Marinefliegergeschwader
28 verfügte über 27 Flugzeuge des Typs "Suchoi", Su-22
verschiedener Modifikationen.
Bef. 77/84
MfNV vom 16.7.1984 über strukturelle Veränderungen im
Dienstbereich der Volksmarine
Bef. 72/86
MfNV vom 27.6.1986 über strukturelle Veränderungen im
Dienstbereich der Volksmarine
Bef. 56/89
MfNV vom 13.6.1989 über strukturelle Veränderungen im
Dienstbereich der Volksmarine
Politverwaltung der Volksmarine DVP 65:
Der Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung Nr.
4/56 vom 21. Febr. 1956 legte die Aufstellung der Verwaltung der
Seestreitkräfte fest. Mit der Verwaltung wurde gleichzeitig eine
Politabteilung errichtet. Der Leiter der Politabteilung war
Stellvertreter des Chefs der Verwaltung und hatte für die
politische Aus- und Weiterbildung im gesamten Bereich der
Seestreitkräfte zu sorgen. Als leitender Funktionär der SED war
er für die Parteiarbeit verantwortlich und in dieser Funktion
dem Chef der Politischen Verwaltung im Ministerium für Nationale
Verteidigung rechenschaftspflichtig. Mit der Umbenennung der
Politischen Verwaltung in Politische Hauptverwaltung der
Nationalen Volksarmee erhielten die nachgeordneten
Politabteilungen bei den Kommandos der Teilstreitkräfte ab dem
1. Oktober 1961 die Bezeichnung Politische Verwaltung.
Leiter der Politischen Verwaltung waren:
Fregattenkapitän Rudi Wegner 1956 - 1958, Fregattenkapitän Heinz
Thude 1959 - 1961, Kapitän z. S. Rudi Wegner 1961 - 1974, VA
Günter Kutzschebauch 1974 - 1982, KA Hans Heß 1982 - 1989, KA
Helmut Milzow 1990.
Politabteilung des
Kommandos der Volksmarine DVP 66:
Bei der
Aufstellung der Verwaltung der Seestreitkräfte (ab 1960
Volksmarine) gab es nur eine Politabteilung, die für die
politische Erziehung, Aus- und Weiterbildung der
Armeeangehörigen sowie für die Parteiarbeit der SED-Mitglieder
zuständig war. Als diese 1961 in den Rang einer Verwaltung
gehoben wurde, errichtete man für die Führung der politischen
und Parteiarbeit im Kommando der Volksmarine eine
Politabteilung. Zeitweilig wahrscheinlich ab 1983 bestand je
eine Politabteilung für den Stab und den Chef Rückwärtige
Dienste.
Inhaltliche
Charakterisierung: Die Aktenbildung erfolgte bereits beim
Registraturbildner auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes K
01/3/001, der für alle Dienststellen der NVA verbindlich war.
Die Akten wurden über das Verwaltungsarchiv der Volksmarine an
das Militärarchiv in Potsdam übergeben. Von dort gelangten sie
in das Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg.
Politverwaltung der Volksmarine DVP 65:
Die Politische Verwaltung hatte als beratendes Organ beim
Chef der Politischen Verwaltung ein Sekretariat. Dessen
Unterlagen sind von 1968 - 1989 überliefert. Relativ geschlossen
sind die Parteiaktivtagungen und Delegiertenkonferenzen der SED
vorhanden. Von Bedeutung sind auch die Informationsberichte von
1964 - 1989. Beim Stellvertreter für Instruktion/Organisation
sind Akten zur Arbeit der Bereichsgewerkschaftsleitung - sie
hatte die Gewerkschaftsarbeit in der Volksmarine zu führen - und
der Betriebsgewerkschaftsleitung im Kommando der Volksmarine
sowie zur Sportarbeit überliefert. Bei einer abschließenden
Bearbeitung sind diese Akten möglicherweise an die Stiftung
Archiv der Parteien und Massenorganisationen im Bundesarchiv
abzugeben.
Politabteilung des Kommandos
der Volksmarine DVP 66:
Überliefert sind
Informationsberichte, Berichte über die "ideologische
Diversion", Unterlagen der Parteikontrollkommission und
Delegiertenkonferenzen der SED zwischen 1969 und
1974.
Erschließungszustand: Der
Gesamtbestand ist für den Zeitraum 1956 bis 1990 erschlossen.
Findkarteien sind vorhanden und zum Teilbestand Chef der
Volksmarine und zugeordnete Bereiche sind Findbücher erarbeitet.
Publikationsfindbuch zu Beständen des Bundesarchivs, Bd.58,
Kdo.der VM, Teil 1, Chef der Volksmarine und Teil 2 für den
internen Gebrauch des Militärarchivs sind 1997
erschienen.
Vorarchivische Ordnung:
Politverwaltung der Volksmarine DVP 65:
Die Akten der Politischen Verwaltung waren im
Verwaltungsarchiv der Volksmarine getrennt von denen des
Kommandos zu erfassen und zu bearbeiten. Vom Verwaltungsarchiv
erfolgte die Abgabe an das Militärarchiv. Seit 1992 befinden
sich die Unterlagen im Endarchiv dem Bundesarchiv-Militärarchiv
Freiburg. Der Bestand ist wie folgt gegliedert: 1. Chef der
Politischen Verwaltung mit Sekretariat, 2.
Parteikontrollkommission, 3. Unterabteilung Spezialpropaganda,
4. Arbeitsgruppe Finanzökonomie, 5. Stellvertreter des Chefs für
Instruktion/Organisation, 6. Unterabteilung Jugend. Die Akten
sind noch nicht endgültig bearbeitet. Deshalb sind vorläufig
noch Bestandssignaturen VA-P-04/ und P 04/ im Gebrauch.
Politabteilung des Kommandos der Volksmarine
DVP 66:
Die Akten waren über das
Verwaltungsarchiv der Volksmarine an das Militärarchiv Potsdam
abzugeben. Seit 1992 befinden sie sich im
Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg. Für die Aktenordnung war
der Einheitsaktenplan der Nationalen Volksarmee K 010/3/001
gültig. Die Akten sind noch nach der Potsdam-Signatur VA-P-04/
zu zitieren.
Zitierweise: BArch DVM
10/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch DVM 10
- Umfang
-
11987 Aufbewahrungseinheiten; 214,9 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Volksmarine
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Amtliche Druckschriften: Anordnungs- und Mitteilungsblatt (AMBl, 1956 - 1990)
Dienstvorschriften des Kommandos der Volksmarine - Katalog ( K 258/3/001 )
Zeitschriften: "Marinewesen" , "Ausbilder" ( Ausgabe C - Volksmarine ), "Militärwesen" ( auch VVS - Militärwesen ), "Informationsheft der Seestreitkräfte für militärwissenschaft- liche Fragen", "Informationsdienst" (Reihe Marinewesen) und "Militärgeschichte".
Literatur: Hans Mehl/Knut Schäfer: Die andere deutsche Marine, 1991.
Gerhard Koop/ Siegfried Breyer: Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute, Ausgabejahr 1996.
- Provenienz
-
Kommando der Volksmarine (Kdo VM), 1950-1990
- Bestandslaufzeit
-
1950-1990
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Kommando der Volksmarine (Kdo VM), 1950-1990
Entstanden
- 1950-1990