Grafik
Der Tod und ein stehender weiblicher Akt
"Vor einer Mauer, deren geringe Höhe den Fernblick auf eine Landschaft mit Stadtbefestigung erlaubt, spielt sich folgendes ab: Frontal dem Betrachter zugewandt steht eine junge nackte Frau im Vordergrund. Unvermutet ist von hinten der Tod an sie herangetreten. Ihre gespannte und fast erstarrte Körperhaltung sowie die plastische Modellierung ihrer Gestalt erinnern an eine Statue. Die Haltung macht deutlich, wie aussichtslos ihr Versuch der Abwehr sein wird: Die Frau hält ihre linke Hand geballt nach oben, jedoch umgreift der Tod den Arm und hält ihn fest. Mit der rechten Hand versucht sie, die mumifizierte Hand des Todes von ihrem Kopf zu entfernen, aber auch dieses Bemühen ist vergeblich. Wie in das Ohr der Frau flüsternd, hält er seinen Kopf geneigt. Und so mutet seine Haltung eher wie die eines Liebhabers an denn die des hinterhältigen Todes. Jedoch gibt es keine Zweifel an seiner Absicht, und daß die Zeit der noch jungen Frau abgelaufen ist, macht die Sanduhr deutlich, die vorn am linken Blattrand steht."
- Alternativer Titel
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Tod und stehende nackte Frau
- Material/Technik
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Papier; Kupferstich
- Maße
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Höhe: 74 mm (Einfassungslinie, Blattmaß)
Breite: 49 mm (Einfassungslinie, Blattmaß)
- Inschrift/Beschriftung
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Aufschrift: HSB [ligiert] 1547 (in der Darstellung oben links und rechts )
Marke: [BIBL. / R. A.CAD. / G.A.] (recto unten rechts, abgeschnitten)
Aufschrift: OMNEM IN HOMINE VENVSTATEM / MORS ABOLET. (in der Darstellung unten rechts, auf einer Steintafel, liegend)
- Standort
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Georg-August-Universität Göttingen / Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität
- Inventarnummer
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D 541
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Beschrieben in: „Gerissen und gestochen : Graphik der Dürer-Zeit aus der Kunstsammlung der Universität Göttingen“. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2001. (S. 154, Nr. 67.)
Beschrieben in: „Bauern, Tänzer, Liebespaare : das pralle Leben ; Grafik der Dürerzeit ; [anlässlich der Ausstellung "Bauern, Tänzer, Liebespaare. Das Pralle Leben - Grafik der Dürerzeit" in der Städtischen Galerie Stihl Waiblingen 3. Mai bis 27. Juli 2014]“. Galerie Stihl Waiblingen, Stadt Waiblingen , 2014. ((laut Karteikarte))
Literatur in Zusammenhang: H. Zschelletzschky, „Die "drei gottlosen Maler" von Nürnberg : Sebald Beham, Barthel Beham und Georg Pencz ; historische Grundlagen und ikonologische Probleme ihrer Graphik zu Reformations- und Bauernkriegszeit“. Seemann, Leipzig, 1975. (S. 190.)
Beschrieben in: A. von Bartsch, „Le Peintre Graveur ; Huitième Volume“. De L'Imprimerie De J.V. Degen, A Vienne, 1808. (Bartsch VIII.175.150)
Beschrieben in: F. W. H. Hollstein, „German Engravings, Etchings and Woodcuts ca. 1400 - 1700 : Volume III.: Hans Sebald Beham“. Hertzberger, Amsterdam, 1954. (Hollstein German III.91.151 I(III))
- Bezug (was)
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der Tod als Skelett
stehende Figur
Totentanz; der Tod tanzt mit einem oder mehreren Menschen
das weibliche Geschlecht; die Frau
- Klassifikation
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Einblattdrucke (Hessische Systematik)
Kupferstich (Oberbegriffsdatei)
- Letzte Aktualisierung
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01.02.2023, 10:32 MEZ
Datenpartner
Kunstsammlung der Universität Göttingen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Grafik
Beteiligte
Entstanden
- 1547