Bestand

Gasanstalt (Bestand)

Bestandsinhalt: Rechnungsbücher zum Bau der Gasanstalt und zum Verkauf von Gas.- Rechnungsbelege.- Sitzungsprotokolle des Gasanstaltsausschusses und Wasserwerkausschusses.

Bemerkungen: Bereits 1858 gab es die ersten Pläne zum Bau einer Gasanstalt in Bautzen. Noch im selben Jahr erfolgte die Grundsteinlegung und bereits am 12. Dezember 1858 konnte die Gasanstalt Bautzen ihren Betrieb aufnehmen. Pünktlich zum Geburtstag des sächsischen Königs Johann wurde das Bautzener Straßenbeleuchtungsnetz in Betrieb genommen. Die Leitung der Gasanstalt und des Wasserwerkes übernahm ein gewählter Stadtrat, welcher in der Funktion eines Betriebsdirektors für die geregelte Versorgung der Stadt mit Gas und Wasser verantwortlich war. In den ersten Jahren wurden hauptsächlich Fabriken und Geschäftshäuser, aber auch vereinzelt private Wohnhäuser mit "Bautzener Gas" versorgt. Bereits nach 7 Jahren reichte die Produktionskapazität der Bautzener Gasanstalt nicht mehr aus und es folgten 1865, 1883 und 1910 verschiedene Erweiterungen. Zur Verbesserung der Versorgung der Gasanstalt mit Kohle und Koks, die als Grundlagen zur Gaserzeugung benötigt wurden, erfolgte am 19. Juni 1893 der Anschluss an das Eisenbahnnetz durch die Fertigstellung der Spreetal-Flügelbahn, deren Baubeginn bereits 1891, hauptsächlich durch die Initiative der Bautzener Papierfabrik, erfolgte.
Bis 1910 konnte ein stetiger Anstieg des Gasverbrauchs verzeichnet werden, der jedoch nach und nach zurückging, da die Stromerzeugung eine immer wichtigere Rolle in Sachen Beleuchtung und Beheizung einnahm, was im Laufe der Zeit zum Rückbau der Gasometer führte.
In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges und den damit verbundenen Kämpfen in Bautzen wurden sämtliche Produktionsanlagen zerstört. Nach dem Kriegsende wurde sofort mit dem Wiederaufbau der Produktionsanlagen begonnen und bereits im Dezember selbigen Jahres konnte die Bautzener Gasanstalt die Stadtbevölkerung wieder mit Gas versorgen.
Mit der stetigen Zunahme der Stromerzeugung, dem Import von Erdgas aus dem Ausland und die Anbindung der Stadt Bautzen an die Fernversorgung sank die Rentabilität der Bautzener Gasanstalt, was zur Einstellung der Produktion am 12. Juli 1972 führte. Kurze Zeit darauf wurden fast alle technischen Anlagen abgerissen und das Bautzener Betonwerk auf dem ehemaligen Gelände der Bautzener Gasanstalt, welches sich im Bereich der Spreegasse 10 und 12 befand, errichtet.

Zitierhinweis: StA Bautzen, 62545, Gasanstalt

Bestandsgeschichte: Die zumeist jahresweise geführten Bücher sind im Einzelnen noch nicht erschlossen und dadurch nicht als Verzeichnungseinheiten in der Datenbank erfasst.

Reference number of holding
Archivverbund Stadtarchiv/Staatsfilialarchiv Bautzen, 62545

Context
Archivverbund Bautzen (Archivtektonik) >> Städtische Verwaltung bis 1945 >> städtische Anstalten und Einrichtungen
Related materials
Literaturhinweis: Das Bautzener Gaswerk / Eberhard Schmitt. (Amtsblatt der Stadt Bautzen Jg. 18. Nr. 02/26.01.2008, Nr. 03/09.02.2008 und Nr. 04/23.02.2008)

Provenance
städtische Verwaltung
Date of creation of holding
1858 - 1911

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Last update
16.01.2024, 8:06 AM CET

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Object type

  • Bestand

Associated

  • städtische Verwaltung

Time of origin

  • 1858 - 1911

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