Bestand
Kirchlicher Suchdienst.- Karteien (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Der
Kirchliche Suchdienst (KSD) nahm von August 1945 bis zu seiner
Auflösung am 30.9.2015 unter der Trägerschaft der kirchlichen
Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie den Auftrag der Nachforschung
und Auskunftserteilung hinsichtlich vermisster deutscher und
deutschstämmiger Zivilpersonen aus den ehemaligen deutschen Ost- und
Siedlungsgebieten wahr. Darüber hinaus betätigte er sich im
suchdienstlichen Aufgabenbereich für Spätaussiedler und deren
Nachkommen. Als zentrales Hilfsmittel für die Erledigung seiner
Aufgaben unterhielt er seit 1947 die so genannten Heimatortskarteien
(HOK), die als „Einwohnerverzeichnis des deutschen Ostens" bekannt
wurden. Mehr als 20 Millionen Personen sind in seinen Karteien
registriert. Die Archivierung der Heimatortskarteien des Kirchlichen
Suchdienstes nach dem Abschluss der ihm übertragenen Aufgaben regelt
das Gesetz über die zentrale Archivierung von Unterlagen aus dem
Bereich des Kriegsfolgenrechts vom 6. Januar 1988.
Die Heimatortskarteien sind aus den Suchstellen und Meldeköpfen
des frühen Suchdienstes hervorgegangen und wurden 1950 zu zwölf
Bereichen und Dienststellen zusammengefasst. Der Begriff der
Heimatortskartei bezeichnete demnach nicht nur die Karteien als
systematische Aggregationen von Karteikarten, sondern auch die
Dienststellen, an denen sie geführt und wo aus ihnen beauskunftet
wurde. Später wurden sukzessive Heimatortskarteien zusammengefasst, so
dass zum Zeitpunkt der Auflösung des Kirchlichen Suchdienstes nurmehr
die HOK-Dienststellen in Passau und Stuttgart existierten, die mit den
Karteien, die ihnen zwischenzeitlich zum größten Teil in einer
Datenbank vorlagen, arbeiteten.
Die Entwicklung
der einzelnen Heimatortskarteien ist eine komplizierte Geschichte von
Zusammenführungen, Vereinigungen, Verlegungen, Trennungen und
Wiedervereinigungen von Karteien und Dienstsitzen. Sie dokumentieren
nahezu alle Regionen deutscher Siedlungsgebiete in Mittel-, Nordost-,
Ost- und Südosteuropa.
Inhaltliche Charakterisierung:
Dieser Bestand beinhaltet die Heimatortskarteien (HOK) weitere
kleinere Karteien und Nebenkarteien des Kirchlichen
Suchdienstes.
Erschließungszustand: Nur ca. 30
lfm in BASYS, übrige Karteikästen müssen manuell mit Bestellschein
bestellt werden (Stand: 2.1.2017)
Zitierweise: BArch B
530-KARTEIEN/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch B 530-KARTEIEN
- Umfang
-
283 Aufbewahrungseinheiten; 5510,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Organisationen und Verbände >> Kirche
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Literatur: - Die Geschichte des Kirchlichen Suchdienstes, hg. v. Ferdinand Kösters, Altötting 2005
- Gesamterhebung zur Klärung des Schicksals der deutschen Bevölkerung in den Vertreibungsgebieten / hrsg., bearb. u. zusammengest. von d. Zentralstelle des Kirchlichen Suchdienstes in München, München [nach 1965]; 3 Bde.
- Provenienz
-
Kirchlicher Suchdienst (KSD), 1946-2015
- Bestandslaufzeit
-
1945-2015
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Kirchlicher Suchdienst (KSD), 1946-2015
Entstanden
- 1945-2015