Kultur-Hackathon „Coding da Vinci“ – Kultur und Digitales profitieren voneinander
Am Wochenende fand die Preisverleihung des ersten deutschen Kultur-Hackathons „Coding da Vinci“ statt. 16 Kultur-institutionen hatten ihre Daten für Programmierer, Designer und Gamer unter offenen Lizenzen zur Verfügung gestellt, die zehn Wochen gearbeitet haben und jetzt ihre Ideen und Anwendungen zur Preisverleihung in Berlin vorstellten.
Das Ergebnis war mehr als überzeugend: 17 Teilnehmerteams präsentierten vor rund 150 Interessieren im Jüdischen Museum Arbeiten von einer beeindruckenden Vielfalt und hoher technischer Reife.
Von vielen Teams wurden mobile Apps entwickelt: zum Spielen und Lernen in der Familie, zum gemeinsamen Musizieren mit Klängen historischer Musikinstrumente oder als narrensichere Methode zum Aufstehen am frühen Morgen. Eine weitere große Gruppe unter den präsentierten Projekten bildeten Webseiten, auf denen mittels Storytelling, interaktiver Visualisierungen und Kartenanwendungen neue Zusammenhänge in den verwendeten Kulturdaten sichtbar gemacht wurden. Sogar Hardware-Entwicklungen, Augmented-Reality-Anwendungen und Programmierwerkzeuge für die Entwickler-Community wurden vorgestellt.
Für die teilnehmenden Teams war besonders wichtig, aus den eigenen bekannten Kreisen heraus und mit der „anderen Welt“ der Kulturinstitutionen ins Gespräch zu kommen, wie Claus Höfele, einer der Preisträger, über den Hackathon schwärmt: „Endlich Kontakt zu den Museen!“
Die Vertreter der Kulturinstitutionen waren beeindruckt, wie vielfältig und nützlich Anwendungen sein können, die offene Kulturdaten nutzen. Einer der Unterstützer des Kultur-Hackathons, Wolfgang Both, sagte über die Liste der von den Nationalsozialisten verbotenen Werke, mit der allein vier Teams gearbeitet haben: „Endlich ist die Liste zur Anschauung gebracht. Ich bin stolz und berührt. Wir wissen jetzt, dass 19.000 Bücher betroffen sind.“
- Most Technical: „Alt-Berlin: Die historische Entwicklung Berlins“
- Claus Höfele
- Most Useful: „insight -19xx: Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“
- (Liste der von den Nationalsozialisten verbotenen Werke)
- Daniel Burckhardt, Dierk Eichel, Michael Hintersonnleitner,
- Frederike Kaltheuner, Jeremy Lewis, Jonas Parnow,
- Kristin Sprechert, Kai Teuber, Clemens Wilding
- Best Design: „Ethno Band“
- Thomas Fett
- Funniest Hack: „Cyberbeetle“
- Kati Hyyppä, Tomi Hyyppä
- Out of Competition: „zzZwitscherwecker“
- Anne Weißschädel, Simon Könneke, Christoph Hornig,
- Anne Stephanie Weber, David Gomez
, genutzt.
Die Hoffnung der Veranstalter – Deutsche Digitale Bibliothek, Servicestelle Digitalisierung Berlin, Open Knowledge Foundation Deutschland und Wikimedia Deutschland – wurde damit eingelöst: Zu zeigen, wie unterschiedlich Kulturdaten genutzt werden können, welche kreativen Kräfte ihre Veröffentlichung unter offenen Lizenzen inspirieren kann und wie fruchtbar der Blick über die eigene Disziplin sein kann: „Das immense Potenzial von Kulturdaten für digitale Anwendungen ist ganz deutlich: Kultur und Digitales profitieren von einander.“, so Frank Frischmuth, Geschäftsführer der Deutschen Digitalen Bibliothek.
Die Ergebnisse von „Coding da Vinci“ werden unter einer offenen Lizenz zur Nachnutzung veröffentlicht.
Weitere Informationen und Pressematerial: http://codingdavinci.de/
Twitter: @codingdavinci
Hashtag: #codingdavinci
Die Pressemitteilung als PDF finden Sie im Pressebereich.
Für alle hier verwendeten Fotos gilt: CC-BY Volker Agueras Gaeng