Kultur-Hackathon „Coding da Vinci“ – Kultur und Digitales profitieren voneinander

Kultur-Hackathon „Coding da Vinci“ – Kultur und Digitales profitieren voneinander

08.07.2014

 

 

Coding da Vinci

Am Wochenende fand die Preisverleihung des ersten deutschen Kultur-Hackathons „Coding da Vinci“ statt. 16 Kultur-institutionen hatten ihre Daten für Programmierer, Designer und Gamer unter offenen Lizenzen zur Verfügung gestellt, die zehn Wochen gearbeitet haben und jetzt ihre Ideen und Anwendungen zur Preisverleihung in Berlin vorstellten.



Das Ergebnis war mehr als überzeugend: 17 Teilnehmerteams präsentierten vor rund 150 Interessieren im Jüdischen Museum Arbeiten von einer beeindruckenden Vielfalt und hoher technischer Reife.



Von vielen Teams wurden mobile Apps entwickelt: zum Spielen und Lernen in der Familie, zum gemeinsamen Musizieren mit Klängen historischer Musikinstrumente oder als narrensichere Methode zum Aufstehen am frühen Morgen. Eine weitere große Gruppe unter den präsentierten Projekten bildeten Webseiten, auf denen mittels Storytelling, interaktiver Visualisierungen und Kartenanwendungen neue Zusammenhänge in den verwendeten Kulturdaten sichtbar gemacht wurden. Sogar Hardware-Entwicklungen, Augmented-Reality-Anwendungen und Programmierwerkzeuge für die Entwickler-Community wurden vorgestellt.

 

Cyberbeetle

Für die teilnehmenden Teams war besonders wichtig, aus den eigenen bekannten Kreisen heraus und mit der „anderen Welt“ der Kulturinstitutionen ins Gespräch zu kommen, wie Claus Höfele, einer der Preisträger, über den Hackathon schwärmt: „Endlich Kontakt zu den Museen!“



Die Vertreter der Kulturinstitutionen waren beeindruckt, wie vielfältig und nützlich Anwendungen sein können, die offene Kulturdaten nutzen. Einer der Unterstützer des Kultur-Hackathons, Wolfgang Both, sagte über die Liste der von den Nationalsozialisten verbotenen Werke, mit der allein vier Teams gearbeitet haben: „Endlich ist die Liste zur Anschauung gebracht. Ich bin stolz und berührt. Wir wissen jetzt, dass 19.000 Bücher betroffen sind.“

Vertreter der Kulturinstitutionen

Graphical Recording

Die Jury - von links: G. Beger, T. Koch, U. Müller, L. Pintscher, Anja Jentzsch)
Die Jury (Gabriele Beger, SUB Hamburg, Anja Jentzsch, OKFN, Thorsten Koch, digiS, Uwe Müller, DDB, Lydia Pintscher, WMDE) zeichnete in fünf Kategorien folgende Preisträgerprojekte aus:
Die Coding-da-Vinci-Preisträger
Als Deutsche Digitale Bibliothek freuen wir uns über die Arbeiten dreier Teams, die auf unserem API aufsetzen. Darunter zeichnen sich zwei Projekte dadurch aus, dass sie Werkzeuge entwickelt haben, die Anderen die Nutzung der Daten in der DDB erleichtern: „DDBRest“, ein JavaScript-Framework für unser API, und „Kulturchronologie“, ein Typo3-Plugin zur Gestaltung virtueller Ausstellungen. Das DDBRest-Framework wurde bereits vom dritten Projekt, dem an Ideen von Aby Warburg orientierten „Mnemosysne“

Mnemosyne

, genutzt.



Die Hoffnung der Veranstalter – Deutsche Digitale Bibliothek, Servicestelle Digitalisierung Berlin, Open Knowledge Foundation Deutschland und Wikimedia Deutschland – wurde damit eingelöst: Zu zeigen, wie unterschiedlich Kulturdaten genutzt werden können, welche kreativen Kräfte ihre Veröffentlichung unter offenen Lizenzen inspirieren kann und wie fruchtbar der Blick über die eigene Disziplin sein kann: „Das immense Potenzial von Kulturdaten für digitale Anwendungen ist ganz deutlich: Kultur und Digitales profitieren von einander.“, so Frank Frischmuth, Geschäftsführer der Deutschen Digitalen Bibliothek.



Die Ergebnisse von „Coding da Vinci“ werden unter einer offenen Lizenz zur Nachnutzung veröffentlicht.



 

Weitere Informationen und Pressematerial: http://codingdavinci.de/

Twitter: @codingdavinci

Hashtag: #codingdavinci

Die Pressemitteilung als PDF finden Sie im Pressebereich.



Für alle hier verwendeten Fotos gilt: CC-BY Volker Agueras Gaeng