Perlon – das Nylon aus Deutschland
In Deutschland sind seit den 1930er Jahren die National-Sozialisten an der Macht.
Sie hatten mitbekommen, dass in den USA die Nylon-Strümpfe erfunden wurden.
In einer Zeitung der National-Sozialisten steht im August 1939:
Die Nylon-Faser soll besser als alle bisher geschaffenen Fasern sein.
Und besser als Natur-Seide.
Die Erfindung kommt aus Amerika.
Deutschland will die Rechte am Nylon kaufen.
Am Ende kauft Deutschland die Rechte am Nylon nicht.
Denn der deutsche Chemiker Paul Schlack stellt ähnliche Strümpfe her:
Das Material bekommt den Namen Perlon.
Das ist die Geschichte von Perlon:
Der Chemiker Schlack arbeitet bei einer Berliner Firma.
Diese Firma gehört zum Chemie-Unternehmen I.G. Farben.
Im Jahr 1937 verbringt Schlack seinen Urlaub am Tegeler See.
Er liest Texte über Nylon.
Denn die Amerikaner haben Nylon als Erfindung angemeldet.
Und darüber gibt es Texte.
Schlack weiß, dass er Nylon nicht einfach nachmachen darf.
Deshalb will er eine ähnliche Faser entwickeln.
Im Januar 1938 schafft es Paul Schlack.
Er entwickelt ein Material mit gleichen Eigenschaften wie das Nylon.
Aber die Zusammensetzung vom Material ist unterschiedlich.
Neben dem Nylon gibt es jetzt Polyamid 6, auch Perlon genannt.
Die Amerikaner wollen die Rechte an Perlon kaufen.
DuPont bietet der I.G. Farben Geld an.
Aber die I.G. Farben lehnt ab.
Von nun an gibt es 2 Kunst-Faser-Firmen: DuPont und die I.G. Farben.
Aber sie arbeiten zusammen:
- Sie teilen die Geheimnisse, wie man Fasern herstellt.
- Sie teilen sich den Markt auf.
- Sie teilen sich die Gewinne auf.
Aber zunächst darf die I.G. Farben keine Strümpfe herstellen.
Denn Perlon gilt als wichtig für den Krieg.
Die I.G. Farben stellt Kriegs-Material her:
- Fall-Schirme
- Seile
- Schläuche für Flugzeug-Reifen
- Borsten für die Reinigung von Waffen
Die I.G. Farben wird nach dem Ende des 2. Welt-Kriegs aufgelöst.
Denn die I.G. Farben hatte Menschen zu Zwangs-Arbeit verpflichtet.
Und außerdem hatte die Firma Gift-Gas während dem Krieg hergestellt.