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Feuchtwanger lebt!
Enthält:
Feuchtwanger lebt! Film von Herbert Krill
Zu den Konstanten in Lion Feuchtwangers (1884-1958) Leben zählen seine Frau Marta, seine Bibliotheken und das Exil. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 kann der gesellschaftskritische Schriftsteller, der sich gerade auf einer Vortragsreise durch die USA befindet, nicht mehr nach Deutschland zurückkehren. Im französischen Sanary-sur-Mer findet er eine neue Heimstatt. Doch nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs muss er in ein französisches Internierungslager, aus dem er nur mit Mühe wieder entkommen kann. 1940 gelingt Lion und Marta Feuchtwanger die Flucht in die USA. Drei Jahre später bezieht das Ehepaar in Pacific Palisades, einem Stadtteil von Los Angeles, schließlich die Villa, die bis zu ihrem Lebensende ihr Zuhause sein wird. Das weitläufige Anwesen, später "Villa Aurora" genannt, wird bald zu einem Treffpunkt prominenter Exilanten, darunter Bertolt Brecht, Thomas und Heinrich Mann, Arnold Schönberg, Albert Einstein. Auch Aldous Huxley und Charlie Chaplin sind des Öfteren zu Gast. In Los Angeles kann Feuchtwanger auch endlich wieder Bücher sammeln. Zweimal schon hatte er sich eine wertvolle und umfangreiche Bibliothek zugelegt, sie jedoch durch Flucht, Enteignung und Krieg verloren. In der Villa Aurora entsteht seine dritte und letzte Bibliothek, die bis heute erhalten geblieben ist. Das Haus selbst ist nun ein Ort der Begegnung und des deutsch-amerikanischen Kulturaustauschs. Als Lion Feuchtwanger 1958 im Alter von 74 Jahren stirbt, gilt er als einer der bedeutendsten Schriftsteller deutscher Sprache. Seine Romane wie "Jud Süß", "Die Geschwister Oppermann" und "Die Jüdin von Toledo" erreichten Millionenauflagen und wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.
Das Porträt zeichnet die wesentlichen Linien im Leben und Werk Lion Feuchtwangers nach: seine Leidenschaft für Bücher, seine ganz persönliche Arbeitsweise, seine 46 Jahre währende Ehe mit Marta sowie seinen unerschütterlichen Optimismus und zähen Überlebenswillen, der auch im langjährigen Exil nicht nachließ. (3sat)
Filmausschnitt: Lion Feuchtwanger (1956), Regie: Albrecht Joseph
Buch & Regie: Herbert Krill
Kamera: Roland Breitschuh, Danny Dimitroff
Schnitt: Gernot Grassl
Sprecher: Ulrike Hübschmann, Tanja Geke, Jörg Stelling
Mitarbeit: Sabine Kammerhofer, Katharina Leduc
Wissenschaftliche Beratung: Manfred Flügge
Produktion: sehen! Filmproduktion Köln im Auftrag von ZDF und 3sat
- Archivaliensignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 20/005 23 R170072/101
- Alt-/Vorsignatur
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J 25_Bü_800_1
- Umfang
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0'44
- Sonstige Erschließungsangaben
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Herkunft: Sammlung Knilli
- Kontext
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J 25 Sammlung Knilli: Ton- und Filmdokumente >> Filmdokumente >> Dokumentarfilme
- Bestand
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 20/005 23 J 25 Sammlung Knilli: Ton- und Filmdokumente
- Indexbegriff Person
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Bidermann, Jacob
Boyer, Odile; Association Mémoire du camp des Milles
Ferrer, José; Schauspieler, Regisseur, 1912-1992
Feuchtwanger, Lion; Schriftsteller, Literaturkritiker, Theaterkritiker, Übersetzer, 1884-1958
Flügge, Manfred; Autor, Übersetzer, Historiker, Regisseur, 1946-
Galinski, Heinz; 1912-1992
Hildebrandt, Dieter; Kabarettist, Schauspieler, Buchautor, 1927-2013
Knilli, Friedrich; Medienwissenschaftler, Schriftsteller, Hochschullehrer, Drehbuchautor, 1930-
Krill, Herbert; Filmschaffender, 1949-
Skierka, Volker; Journalist, Publizist, 1952-
Specht, Heike; Historikerin, Philologin, 1974-
Theilmann, Fritz; Bildhauer, Keramiker, 1902-1991
- Laufzeit
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2008
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 16:50 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- AV-Materialien
Entstanden
- 2008