Bestand

Spezialkinderheim Pretzsch (Bestand)

Benutzbarkeit: eingeschränkt benutzbar

Hinweis: Der Bestand enthält Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 10 Abs. 3 Satz 2 ArchG LSA unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 10 Abs. 4 Satz 2 ArchG LSA oder eines Informationszuganges gemäß § 10 Abs. 4a ArchG LSA zugänglich ist.

Findhilfsmittel: Findkartei (online einsehbar)

Registraturbildner: Das Schloss Pretzsch, in welchem das Spezialkinderheim untergebracht war, wurde in Folge des Wiener Kongresses königlich preußischer Besitz.
Der preußische König Friedrich Wilhelm III. machte das Schloss 1827 der Stiftung „Potsdamsches Großes Militärwaisenhaus“ zum Geschenk. 1829 wurde es für fast 100 Jahre Militärwaisenhaus, eine Heimstatt für Waisen und Halbwaisen der Stiftung. Im Jahre 1923 gingen alle Insassen nach Potsdam zurück und das Schloss wurde von der Stadt Pretzsch gepachtet und fand für verschiedene Zwecke Verwendung. Vor Beginn des zweiten Weltkrieges und in den ersten Kriegsjahren wurde das Schloss als sogenannte Grenzpolizeischule genutzt. 1947 wurde das Schloss wieder von der Stiftung „Potsdamsches Großes Waisenhaus“ als Waisenhaus übernommen und es fanden hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche, die im ehemaligen Osten Deutschlands durch Kriegseinwirkungen ihre Eltern und ihre Heimat verloren hatten, ein neues Zuhause. Später wurde es ein Kinderheim.
Mit der Verordnung über Heimerziehung von Kindern und Jugendlichen vom 26. Juli 1951 wurden durch die Ministerien der Länder Jugendwerkhöfe und Spezialkinderheime in der DDR als Erziehungseinrichtungen für schwererziehbare und straffällig gewordene Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren eingerichtet. Nach Auflösung der Stiftung im Jahre 1952 wurde das Kinder- und Jugendheim eine Landeseinrichtung. Durch die Umprofilierung vom Normalkinderheim zum Spezialkinderheim wurde 1960 die Schaffung einer Heimschule erforderlich; es entstand eine Allgemeinbildende Oberschule mit den Klassen 1 bis 10.
Mit Beschluss des Rates des Bezirkes Halle über „Maßnahmen zur Übernahme der Jugendwerkhöfe und Spezialkinderheime in den Verantwortungsbereich des Rates des Bezirkes Halle“ vom 27. August 1964 und schlussfolgernd aus dem Beschluss des Ministerrates vom 28. Mai 1964 wurde das Spezialkinderheim Pretzsch ab 01. September 1964 vom Rat des Bezirkes Halle aus dem Verantwortungsbereich des Rates des Kreises Wittenberg übernommen. Ab 01. Januar 1965 war das Spezialkinderheim Pretzsch dem Rat des Bezirkes Halle direkt unterstellt. Die SALUS gGmbH, eine Betreibergesellschaft für sozial-orientierte Einrichtungen des Landes Sachsen-Anhalt, übernahm im Jahre 2000 die Trägerschaft für das Kinder-und Jugendheim „Adolf Reichwein“ Pretzsch.

Bestandsinformationen: Die Unterlagen des ehemaligen Spezialkinderheimes Pretzsch wurden im Jahre 2011 von der SALUS gGmbH, Kinder- und Jugendheim Pretzsch an das Landesarchiv Merseburg abgegeben. Dabei handelt es sich lediglich um die „Heimakten“. Leitungs- und Verwaltungsschriftgut wurde nicht abgegeben.
Die Bearbeitung der „Heimakten“ erfolgte im Jahre 2012. Der Bestand besteht aus 4391 Verzeichnungseinheiten aus dem Zeitraum 1940 bis 2011 und umfasst 26,8 lfm.

Zusatzinformationen: Zug.-Nr. 28/2011

Bestandssignatur
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, M 542 Pretzsch (Benutzungsort: Merseburg)
Umfang
Laufmeter: 26.8

Kontext
Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik) >> 05. DDR-Bezirke Halle und Magdeburg (1952 - 1990) >> 05.01. Bezirkstag, Rat des Bezirkes Halle und nachgeordnete Einrichtungen >> 05.01.08. Bildung, Kultur und Sport >> M 542 Spezialkinderheime

Bestandslaufzeit
1940, 1946 - 2011

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Letzte Aktualisierung
22.02.2024, 07:22 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1940, 1946 - 2011

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