D.Ges Hofesarchiv Gesmann in Nottuln-Schapdetten

Bestandsbeschreibung: Hofesarchiv Gesmann, 2 Kartons mit 31 Verzeichnungseinheiten, in Besitz der Familie Gesmann
Laufzeit: 1827-1992

Der Hof Gesmann oder Gessmann im Kirchspiel Schapdetten, ab 1844 Gemeinde, ist unter diesem Namen vor dem 19. Jahrhundert nicht fassbar. In der Willkommschatzung des Jahres 1498 für Fürstbischof Conrad von Rietberg lässt sich zumindest in der nah gelegenen Bauerschaft "Detten van Helle", heute Heller, eine Familie Gesseman ausmachen. Er war vermutlich ein zum Hof Aulmann gehöriger Kotten (vgl. Nr. 10).

Nach dem Tod Bernard Heinrich Gesmanns teilt sich die Witwe Elisabeth Gesmann ab 1817 den Hof mit ihrem neuen Ehemann, dem Tagelöhner Johann Bernard Musholt (vgl. Nr. 1). Dieser erwirbt neue Grundstücke und löst gutsherrliche Gefälle ab (vgl. Nr. 10). 1847 wird der Hof Johann Bernard Gesmann (*1809) übertragen, der ein Sohn aus Elisabeths erster Ehe ist und ihn mit seiner Frau Maria Anna Bussmann gnt. Nörding (1819-1887) teilt (vgl. Nr. 2, 6). Dieser stirbt bereits 1858 oder 1859, woraufhin der Hof zwischenzeitlich von Joseph Trintrup gnt. Gesmann verwaltet wird, möglicherweise ein Verwandter Maria Annas oder identisch (vgl. Nr. 23) mit ihrem neuen Ehemann Josef Lahrkamp gnt. Gesmann (1818-1905). Spätestens ab 1863 teilt sie sich mit diesem den Hof (vgl. Nr. 28), den er bis 1887 weiter vergrößern kann. Dann wird er Johann Bernard Gesmann (1854-1906) übertragen, der ein Sohn des gleichnamigen ersten Ehemanns Maria Annas ist und ihn mit Maria Theresia Gesmann geb. Hagemann (1854-1914) bewirtschaftet (vgl. Nr. 8). Als Witwe überlasst ihn letztere 1914 ihrem ältesten Sohn Josef (1890-1945), der Gertrud Flechter (1892-1975) ehelicht (vgl. Nr. 8, 4). Seit 1953 führen deren Sohn Bernhard (*1922) und seine Frau Agnes geb. Schocke (*1932) den Hof, welche die Eltern des jetzigen Eigentümers Werner Gesmann sind (vgl. Nr. 9, 4).

Das Archiv enthält neben einigen Dokumenten zur Familiengeschichte hauptsächlich Akten zur Besitzgeschichte des Hofes. Ältestes Stück ist die Eheberedung von 1817. Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt auf dem 19. Jahrhundert. Über den Hof hinaus kann der Bestand für die Ortsgeschichte von Interesse sein. Besonders hingewiesen sei auf die Unterlagen zur Teilung der Detter-Heide (zuvor Allmende) und des Detter-Feldes von 1829, in welchen die Namen etlicher Angesessener aufgeführt sind. Auffällig sind zudem die häufigen Verträge und Prozesse mit dem Kolonat Aulmann, welches bis 1811 dem Stift Borghorst unterstand.

Der Bestand wurde im Rahmen eines studentischen Praktikums durch David Gniffke verzeichnet.

Das Archiv befindet sich derzeit bei

Werner Gesmann
Detterheide 9
48301 Nottuln

Münster, im März 2011

D.Ges

Reference number
Westfälische Hofes- und Familienarchive, D.Ges

Context
Westfälische Hofes- und Familienarchive (Archivtektonik) >> Nottuln

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Last update
19.03.2020, 9:23 AM CET

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LWL - Archivamt für Westfalen. Westfälische Hofes- und Familienarchive. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

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