Arbeitspapier

Eine Änderung in der Konsumstruktur und ihre Folgen für die Gesamtwirtschaft - wie wichtig ist der Kauf von Fahrzeugen?

In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie wichtig die inländische Nachfrage nach Kraftwagen und Kraftwagenteilen für die heimische Automobilindustrie ist. Dabei wird unterstellt, dass die privaten Haushalte den Kauf von Fahrzeugen 2009 einmalig um 11,5% reduzieren. Gleichzeitig wird das frei werdende Einkommen nicht gespart, sondern vollständig für andere Konsumverwendungszwecke ausgegeben. Es wird dabei keine Bewertung der einzelnen konjunkturpolitischen Programme wie die Abwrackprämie oder das Kfz-Steuermoratorium vorgenommen. Die Ergebnisse auf Basis einer Sensitivitätsrechnung mit dem Prognose- und Simulationsmodell INFORGE zeigen, dass ein Einbruch bei den Autokäufen auf dem privaten Sektor zwar für die Automobilindustrie unerfreulich ist, für die gesamtdeutsche Wirtschaft jedoch kaum negative Auswirkungen beinhaltet. Im Jahr 2009 liegt in der Szenarienrechnung die Produktion der Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen um 1,6% unter der ursprünglich angenommenen Entwicklung. Entsprechend fällt die Menge an benötigten Vorleistungen und eingesetzten Arbeitskräften niedriger aus. Gleichzeitig ist vor allem im Handels- und Dienstleistungsbereich eine Ausdehnung der Beschäftigtenzahl zu beobachten. Die negativen Effekte aus der Automobilindustrie werden dadurch abgefedert: Während sich einerseits die Produktion und der Einsatz von Vorleistungen in der Gesamtwirtschaft insgesamt reduzieren, nehmen andererseits die Bruttowertschöpfung, das Bruttoinlandsprodukt sowie die Zahl der Erwerbspersonen zu. Gemessen an der vergleichweise schwachen Auswirkung der inländischen Kraftfahrzeugnachfrage auf die Industrie müssen die Erwartungen an die Maßnahmen zur Stimulierung der heimischen Nachfrage nach Kraftwagen und Kraftwagenteilen relativiert werden. Die schwache Exportnachfrage wird nicht durch eine stimulierte inländische Nachfrage kompensiert oder gar überkompensiert werden können. Dennoch hat die Analyse die systemisch wichtige Position der Automobilindustrie innerhalb der Gesamtwirtschaft verdeutlicht.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Series: GWS Discussion Paper ; No. 2009/4

Klassifikation
Wirtschaft
Consumer Economics: Empirical Analysis
Transportation Economics: General
Thema
Konsum
Konsumstruktur
Gesamtwirtschaft
Fahrzeuge
Automobile
Automobilbranche

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Mönnig, Anke
Stöver, Britta
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS)
(wo)
Osnabrück
(wann)
2009

Handle
Letzte Aktualisierung
20.09.2024, 08:24 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Mönnig, Anke
  • Stöver, Britta
  • Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS)

Entstanden

  • 2009

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