Malerei
Lübecker Hafen mit Holstentor
In die Hansestadt Lübeck kam Munch nach seiner Begegnung mit dem dort ansässigen Augenarzt Max Linde. Dieser sammelte impressionistische Gemälde und Skulpturen, hatte aber im März 1902 Munch in dessen Berliner Atelier besucht und noch im selben Jahr die Schrift „Edvard Munch und die Kunst der Zukunft“ veröffentlicht. In den folgenden Jahren war der Künstler häufig bei Linde zu Gast. Er radierte eine Mappe mit Ansichten der von einem weitläufigen Park umgebenen Villa und malte zahlreiche Bildnisse der Familie sowie einen Fries für das Kinderzimmer, den der Auftraggeber jedoch nicht akzeptierte. Als Munch im April und Mai 1907 erneut in Lübeck war, entstanden zwei Hafenansichten. Über den Blickpunkt des Malers berichtete der Lübecker Museumsdirektor Carl Georg Heise später: „Ein Motiv, das Linde mit ihm ausgesucht hat: die Trave mit einem vor Anker liegenden Dampfer, links das Holstentor, gemalt vom Balkon des ehemaligen Hotels Kaiserhof, […] das Bild […] gibt den Eindruck dieser Landschaft mit suggestiver Prägnanz, ohne jeden Schimmer falscher Romantik, nur durch Erfassung des sachlich Gegebenen mit einem unbestechlichen Blick für das Wesentliche“ (zit. nach Edvard Munch und Lübeck, Ausst.-Kat., Lübeck, 2003, S. 118). Auf der zweiten Hafenansicht („Hafen von Lübeck“, 1907; Kunsthaus Zürich) ist der Blickwinkel etwas verändert und das Holstentor nicht mit dargestellt. | Dieter Scholz
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Maße
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Rahmenmaß: 107,5 x 153,5 x 6 cm
Höhe x Breite: 84 x 130 cm
- Standort
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Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
- Inventarnummer
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NG 3/61
- Ereignis
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Erwerb
- (Beschreibung)
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1961 Ankauf aus Mitteln der Deutschen Klassenlotterie Berlin (West)
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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1907
- Letzte Aktualisierung
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08.05.2023, 07:18 MESZ
Datenpartner
Neue Nationalgalerie. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Malerei
Beteiligte
Entstanden
- 1907