Die Ausstellung widmet sich den zeitgenössischen Keramikerinnen Grita Götze, Heidi Manthey und Sonngard Marcks, in deren Werk Malerei und Keramik eine besondere Symbiose eingehen. In den meisterhaft gemalten Dekoren lassen sie einen ganzen Mikrokosmos aus Blumen, Gräsern, Früchten, Insekten und Amphibien entstehen. Historisch inspirierte Fabelwesen und Ornamente gesellen sich hinzu. Die drei Künstlerinnen beherrschen die diffizile Technik der Fayence-, Porzellan- und Engobemalerei wie heute nur noch ganz wenige. Damit führen sie eine jahrhundertealte Tradition in die Gegenwart fort und beleben sie neu.
Frauen haben die Wende zum 20. Jahrhundert in Europa und den USA entscheidend geprägt. Durch neue Mobilitätsformen, Kommunikationswege und Erfindungen wurden alte Werte Stück für Stück aufgebrochen. Fahrradfahrend konnten Frauen erstmals alleine Strecken zurücklegen, neue Medien wie der Fotoapparat ermöglichten Zugang zu künstlerischen Tätigkeiten, man frönte neuen Freizeitaktivitäten wie Sport und Urlaubsreisen, ging ins Theater, Varieté und Café.
Auch wenn diese Freiheiten bestimmten sozialen Schichten vorbehalten waren und zunächst wenig an der strukturellen Benachteiligung änderten: Der Wandel im Rollenbild der Frau und gewisse emanzipatorische Errungenschaften gehören zu den wichtigsten Neuerungen der Epoche um 1900. Die virtuelle Ausstellung verfolgt die Entwicklung anhand zeitgenössischer Plakatkunst – von „Werbedame“ bis „Neue Frau“.