Virtuelle Ausstellungen März 2023

Virtuelle Ausstellungen März 2023

Liebe Leser*innen,

der Internationale Frauentag am 8. März erinnert nicht nur an den fortlaufenden Kampf um politische und soziale Gleichberechtigung, er läutet auch den Women’s History Month ein. Einen Monat lang werden historische Spuren und Beiträge von Frauen gefeiert. Das nehmen wir zum Anlass, Ihnen in diesem Newsletter sieben virtuelle Ausstellungen zu präsentieren, in denen es um Bilder von Frauen geht – im künstlerischen wie im gesellschaftlichen Sinne.

Die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin beschäftigt sich in ihrer Ausstellung mit dem Wandel des Frauenbildes an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und zieht diese Entwicklung anhand von Werbeplakaten nach. Mit Kunst von Frauen befassen sich gleich vier virtuelle Ausstellungen: Die Künstlernachlässe Mannheim widmen sich dem abstrakt-philosophischen Werk von Gabriele Heims und stellen die kraftvollen Bilder von Trude Stolp-Seitz vor. In der Ausstellung der Städtischen Galerien Nordhorn geht es um die Künstlerin Michaela Meise, die in ihren Arbeiten verschiedene Materialien mit kulturhistorischen Recherchen, persönlichen Erlebnissen und Popkultur verbindet. Blumig-fantasievolle Malerei auf Keramik stellt das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin anhand der Künstlerinnen Grita Götze, Heidi Manthe und Sonngard Marck vor.

Der Letteverein Berlin war einer der wenigen Orte, an denen Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Beruf erlernen konnten. Heute bildet der Verein Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht aus. In der Ausstellung „Streuselkuchen im Wandel der Zeit“ erfahren Sie mehr übers Kochen und Backen vor hundert Jahren. Von einer Zeit, in der es für Frauen kaum möglich war, einen qualifizierten Beruf auszuüben, handelt auch die Ausstellung der v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel: Sie erzählt die Geschichte von Frauen, die ihre Berufung im Dienst einer evangelischen Schwesternschaft fanden.

Bleiben Sie neugierig!
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"Saxoléine. Pétrole de Sûreté", Jules Chéret, 1896, aus der Sammlung von Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin (CC BY-NC-SA 3.0 DE)
"Saxoléine. Pétrole de Sûreté", Jules Chéret, 1896, aus der Sammlung von Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin (CC BY-NC-SA 3.0 DE)
Virtuelle Ausstellung der Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin

Verklärt, begehrt, vergessen. Frauen in der frühen Plakatgestaltung

Frauen haben die Wende zum 20. Jahrhundert in Europa und den USA entscheidend geprägt. Durch neue Mobilitätsformen, Kommunikationswege und Erfindungen wurden alte Werte Stück für Stück aufgebrochen. Fahrradfahrend konnten Frauen erstmals alleine Strecken zurücklegen, neue Medien wie der Fotoapparat ermöglichten Zugang zu künstlerischen Tätigkeiten, man frönte neuen Freizeitaktivitäten wie Sport und Urlaubsreisen, ging ins Theater, Varieté und Café.

Auch wenn diese Freiheiten bestimmten sozialen Schichten vorbehalten waren und zunächst wenig an der strukturellen Benachteiligung änderten: Der Wandel im Rollenbild der Frau und gewisse emanzipatorische Errungenschaften gehören zu den wichtigsten Neuerungen der Epoche um 1900. Die virtuelle Ausstellung verfolgt die Entwicklung anhand zeitgenössischer Plakatkunst – von „Werbedame“ bis „Neue Frau“.

Virtuelle Ausstellung
Grita Götze, Teller „Rote Paprika“, Detail, 2006, Foto: Klaus E. Göltz, aus der Sammlung von: Grita Götze (Rechte vorbehalten - Freier Zugang)
Grita Götze, Teller „Rote Paprika“, Detail, 2006, Foto: Klaus E. Göltz, aus der Sammlung von: Grita Götze (Rechte vorbehalten - Freier Zugang)
Kunstgewerbemuseum - Staatliche Museen zu Berlin

Flora, Fauna, Fabelwesen. Malerei auf Keramik: Grita Götze, Heidi Manthey, Sonngard Marcks

Die Ausstellung widmet sich den zeitgenössischen Keramikerinnen Grita Götze, Heidi Manthey und Sonngard Marcks, in deren Werk Malerei und Keramik eine besondere Symbiose eingehen. In den meisterhaft gemalten Dekoren lassen sie einen ganzen Mikrokosmos aus Blumen, Gräsern, Früchten, Insekten und Amphibien entstehen. Historisch inspirierte Fabelwesen und Ornamente gesellen sich hinzu. Die drei Künstlerinnen beherrschen die diffizile Technik der Fayence-, Porzellan- und Engobemalerei wie heute nur noch ganz wenige. Damit führen sie eine jahrhundertealte Tradition in die Gegenwart fort und beleben sie neu.

Virtuelle Ausstellung
TAO XVI, 1989, aus der Sammlung von: Künstlernachlässe Mannheim, Foto: Ulrich Fuchs, Frankfurt (Rechte vorbehalten – Freier Zugang)
TAO XVI, 1989, aus der Sammlung von: Künstlernachlässe Mannheim, Foto: Ulrich Fuchs, Frankfurt (Rechte vorbehalten – Freier Zugang)
Künstlernachlässe Mannheim

Gabriele Dahms. Innere Reise

Gabriele Dahms, 1944 in Freiburg/Breisgau geboren, war schon in frühester Jugend von der Malerei fasziniert, doch entschied sie sich zunächst für ein Studium zur Textilbetriebswirtin, um im elterlichen Betrieb in Mannheim mitzuarbeiten. Ab 1965 widmete sie sich dann ganz dem Studium der Malerei...

Virtuelle Ausstellung
o. T., 2001. Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm. Foto: H. - J. Schröder
o. T., 2001. Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm. Foto: H. - J. Schröder
Künstlernachlässe Mannheim

Trude Stolp-Seitz (1913-2004). Malerei als Fest

Trude Stolp-Seitz ist in Mannheim und Umgebung noch immer bekannt. Und viele erinnern sich sicher noch gut an die resolute, zupackende „Grande Dame“, die sich sehr energisch um Ausstellungen ihrer Arbeiten kümmern konnte. Mit Leidenschaft hat sie gemalt und von farbiger Leidenschaft sind auch ihre Arbeiten.

Virtuelle Ausstellung
"Schwimmer" Michaela Meise, 2006, Fotografien der Ausstellungsansichten in der Städtischen Galerie Nordhorn, aus der Sammlung von: Städtische Galerie Nordhorn (Rechte vorbehalten – Freier Zugang)
"Schwimmer" Michaela Meise, 2006, Fotografien der Ausstellungsansichten in der Städtischen Galerie Nordhorn, aus der Sammlung von: Städtische Galerie Nordhorn (Rechte vorbehalten – Freier Zugang)
Städtische Galerie Nordhorn

Michaela Meise. Arbeiten auf Papier

Die Künstlerin und Musikerin Michaela Meise setzt sich intuitiv und experimentell mit Materialien und Inhalten auseinander, die entweder aus kulturhistorischen Recherchen entstammen oder denen sie in ihrem persönlichen Alltag begegnet. Die Retrospektive der Städtischen Galerie Nordhorn widmet sich ihren Arbeiten auf Papier.

Virtuelle Ausstellung
„Wagenfahrt durch das Watt.,” aus der Sammlung von: Hauptarchiv Bethel, HAB Fotosammlung (Rechte vorbehalten – Freier Zugang)
„Wagenfahrt durch das Watt.,” aus der Sammlung von: Hauptarchiv Bethel, HAB Fotosammlung (Rechte vorbehalten – Freier Zugang)
v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

Frauen mit Beruf(-ung) - Die Geschichte Sareptas

Dies ist die Geschichte von Frauen, die in einer Zeit, in der es für Frauen kaum möglich war, einen qualifizierten Beruf auszuüben, der Berufung zum Dienst in einer evangelischen Schwesternschaft folgten. Diese Ausstellung zeigt die Entwicklung der Westfälischen Diakonissenanstalt Sarepta von ihren Anfängen 1869 in Bielefeld über Phasen der Professionalisierung und Krisenzeiten bis zur neuen Form der Sarepta Schwesternschaft seit 2004.

Virtuelle Ausstellung
Kochkurs, Elise Hannemann, 1912, aus der Sammlung von Lette Verein Berlin, Archiv (Public Domain Mark 1.0)
Kochkurs, Elise Hannemann, 1912, aus der Sammlung von Lette Verein Berlin, Archiv (Public Domain Mark 1.0)
Lette Verein Berlin

Streuselkuchen im Wandel der Zeit

Der Berliner Lette-Verein hatte 1872 seine erste eigene Schule – die Handels- und Gewerbeschule für Frauen – eröffnet. Im dazugehörigen Wohnheim und Restaurant arbeitete Elise Hannemann. 1888 eröffnete der Verein unter ihrer Leitung eine Kochschule. Neben Unterricht und gemeinnütziger Aktivität war Hannemann auch eine rege Autorin. Ihre Publikationsliste umfasst Lehrbücher, Rezeptsammlungen und ein Kochbuch, welches 1899 erstmals erschien und bis 1932 viele Auflagen erlebte. Im Kochbuch gibt es ein Rezept für Streuselkuchen.

Ausblick
"La Grande Galerie, entre 1801 et 1805 (Musée du Louvre)", Hubert Robert (1733- 1808), Copyright: bpk / RMN - Grand Palais / Jean-Gilles Berizzi

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