Goethes Privatbibliothek steht seit mehr als zweihundert Jahren in seinem Haus am Weimarer Frauenplan. In einem langen, schmalen Raum neben Goethes Arbeitszimmer werden etwa 7.250 Bände aufbewahrt. Darin bilden sich nicht nur die Quellen seiner Arbeit ab, sondern auch der Umgang mit seinen Kunst- und Naturaliensammlungen und die vielfältigen Beziehungen zu Hunderten von bekannten und weniger bekannten Autorinnen, Autoren und Wissenschaftlern. Die Sammlung war für Goethes Besucher nicht zugänglich und als reine Arbeitsbibliothek gedacht. Ein guter Teil der Bücher besteht aus Einsendungen von Verehrern und Briefpartnern.
Anlässlich des 30. Todestages von Richard Ziegler am 23. Februar blickten die Stadt Calw und die dort ansässige Richard Ziegler-Stiftung in dieser virtuellen Ausstellung 100 Jahre zurück auf die sogenannten „Goldenen Zwanziger“, die eine besonders fruchtbare Zeit im Schaffen des Künstlers darstellt. Der Einblick in die Stiftungsbestände zeigt eindrucksvolle Zeugnisse dieser faszinierenden Epoche, denn Richard Ziegler ist ganz nah am Puls der Zeit und dokumentiert in Berlin die Licht- und Schattenseiten der schillernden Großstadt. Dabei zeigt er ganz im Sinne seiner „Idee eines Ganzen“ den „Mensch mit seinen Lüsten und Leiden“. Gleichzeitig spiegeln die gezeigten Werke die künstlerische Entwicklung Richard Zieglers wider und bilden einen Querschnitt durch die vielfältigen Techniken des Malers, Zeichners und Grafikers, der in den 1920er-Jahren zusammen mit Größen wie Otto Dix und George Grosz im Rahmen der Novembergruppe ausstellt.