Newsletter September 2022

Newsletter September 2022

Liebe Leser*innen,

die Verbindung der europäischen Kunst der Fotografie mit der japanischen Zeichenkunst ist das, was den Künstler Kusakabe Kimbei im späten 19. Jahrhundert berühmt macht. Seine Fotografien werden zum Exportschlager und prägen das europäische Bild von Japan bis heute – die außergewöhnliche Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg stellen wir Ihnen heute vor. Und noch mehr Kunst gilt es zu entdecken: Zum einen die Geschichte jener Künstler*innen und ihrer Werke, die von den Nationalsozialisten als „entartet“ definiert wurden. Zum anderen stellen wir die Sammlung des Brücke-Museums vor, welches – mit diesem Forschungsschwerpunkt einzigartig auf der Welt – die expressionistische Künstlergruppe „Brücke“ ausstellt. Und schließlich widmen wir uns der Frau in der Plakatkunst des frühen 20. Jahrhunderts, deren Entwicklung von „Werbedame“ zu „Neue Frau“ in der virtuellen Ausstellung „Verklärt, begehrt, vergessen“ nachverfolgt wird. 

Was haben Einhörner und Büros gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, ihre Geschichten sind dennoch höchst spannend und beginnen deutlich früher, als man vermuten würde: Das Büro hat seine Wurzeln im antiken Römischen Reich ca. 80 v. Chr., das Einhorn wird erstmals um 400 v. Chr. nach einer Indienreise vom griechischen Arzt Ktesias von Knidos beschrieben. Wir erzählen, wie sich Büro und Einhorn entwickelten, um schließlich in der Moderne der Großraumbüros und Schwimmhilfen anzukommen. 

Zuletzt möchten wir noch einen Abschied bekannt geben und zwar von unserem Kultur-Hackathon Coding da Vinci. Über acht Jahre hat er uns begleitet, nun läuft die Förderung der Kulturstiftung des Bundes aus und wir blicken zurück auf die Anfänge, die vielen ereignisreichen Hackathons, viele spannende Ergebnisse und nicht zuletzt nach vorn in eine mögliche Zukunft.  

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen, Stöbern und Entdecken. Bleiben Sie neugierig.

Ihre Deutsche Digitale Bibliothek
 

Die Startseite von Coding da Vinci – Der Kultur-Hackathon 2022
Die Startseite von Coding da Vinci – Der Kultur-Hackathon 2022
Ein Ende & ein Anfang

Der Kultur-Hackathon Coding da Vinci: Der Abschluss

Bei der Abschlusskonferenz am 23. September 2022 findet der Kultur-Hackathon Coding da Vinci sein Ende dort, wo er schon seinen Anfang nahm – im Jüdischen Museum Berlin, in dem 2014 die allererste Preisverleihung stattfand. Über acht Jahre haben Kultureinrichtungen und Kreative im Rahmen des Hackathons bundes- und länderübergreifend zueinander gefunden, voneinander gelernt und sind miteinander aktiv geworden, um den Wert digitaler, offener Kulturdaten öffentlich bekannt zu machen. 

Entdecken
„I.G.-Farben, Frankfurt/Main. Verwaltungsgebäude: Großraumbüro“ (1928-1931), Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin (CC0 1.0)
„I.G.-Farben, Frankfurt/Main. Verwaltungsgebäude: Großraumbüro“ (1928-1931), Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin (CC0 1.0)
DDBspotlight

Das Büro – Von Kanzleien, Wolkenkratzern und ungleicher Bezahlung

Die deutsche, englische und französische Bezeichnung für das Büro hat ihre Wurzeln ebenso im christlichen Kloster wie auch in der weltlichen Verwaltung. Beide formen das Büro nicht nur sprachlich, sondern prägen auch unser modernes Verständnis von Arbeit. Doch wie geht es weiter und wie fing es eigentlich an mit dieser heute so bekannten Arbeitsumgebung?

Entdecken
„Tinzenhorn“ Ausschnitt (1919), Künstler: Ernst Ludwig Kirchner, Brücke-Museum Berlin (Public Domain Mark 1.0)
„Tinzenhorn“ Ausschnitt (1919), Künstler: Ernst Ludwig Kirchner, Brücke-Museum Berlin (Public Domain Mark 1.0)
Wir sind die DDB

Das Brücke-Museum Berlin

Das Brücke-Museum sammelt und erforscht die Werke der expressionistischen Künstlergruppe Brücke. Es ist das einzige Museum weltweit mit diesem Schwerpunkt und besitzt eine der umfangreichsten Sammlungen zur Brücke-Kunst. Als Sondermuseum mit einem fokussierten Sammlungsschwerpunkt ist es eine Forschungseinrichtung, die weltweit die erste Anlaufstelle für Wissenschaftler*innen für Fragen und Recherchen zur „Brücke“ sein möchte.

Virtuelle Ausstellung
"Saxoléine. Pétrole de Sûreté", Jules Chéret, 1896, aus der Sammlung von Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin (CC BY-NC-SA 3.0 DE)
"Saxoléine. Pétrole de Sûreté", Jules Chéret, 1896, aus der Sammlung von Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin (CC BY-NC-SA 3.0 DE)
Eine virtuelle Ausstellung der Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin

Verklärt, begehrt, vergessen. Frauen in der frühen Plakatgestaltung

Frauen haben die Wende zum 20. Jahrhundert in Europa und den USA entscheidend geprägt. Durch neue Mobilitätsformen, Kommunikationswege und Erfindungen wurden alte Werte Stück für Stück aufgebrochen. Auch wenn diese Freiheiten bestimmten sozialen Schichten vorbehalten waren und zunächst wenig an der strukturellen Benachteiligung änderten: Der Wandel im Rollenbild der Frau und gewisse emanzipatorische Errungenschaften gehören zu den wichtigsten Neuerungen der Epoche um 1900. 

Noch mehr entdecken
Diebold Lauber, Das Einhorn, aus: MEGENBERG, Das Buch der Natur, Hagenau um 1442 – 1448, Universitätsbibliothek Heidelberg (Public Domain Mark 1.0)
Diebold Lauber, Das Einhorn, aus: MEGENBERG, Das Buch der Natur, Hagenau um 1442 – 1448, Universitätsbibliothek Heidelberg (Public Domain Mark 1.0)
Das Einhorn

Von magischen Missverständnissen, Jungfrauen und Jesus Christus

Eine Welt aus Glitzer und Regenbogen und mittendrin hüpft ein weißes Einhorn mit rosa Schweif. Woher kommt dieses Wesen, das seit Jahren die Spielzimmer erobert, im Sommer als Pooltier mit ins Wasser springt und Kinder wie Erwachsene in den Bann zieht – oder in den Wahnsinn treibt? Wir haben uns auf Spurensuche begeben.

Entdecken
Franz Marc: Blaues Pferdchen, Kinderbild (1912), Öl auf Leinwand, 58 x 73 cm, Saarlandmuseum, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz © Bildarchiv Saarlandmuseum (CC BY-NC-ND 4.0)
Franz Marc: Blaues Pferdchen, Kinderbild (1912), Öl auf Leinwand, 58 x 73 cm, Saarlandmuseum, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz © Bildarchiv Saarlandmuseum (CC BY-NC-ND 4.0)
Verfemt, Verfolgt, Zerstört

„Entartete Kunst“ im Nationalsozialismus

Marc Chagall, Max Ernst, Paul Gauguin, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Käthe Kollwitz, Pablo Picasso – viele bedeutende Künstler*innen, die aus der Kunst- und Kulturgeschichte Deutschlands, Europas und der Welt nicht mehr wegzudenken sind, wurden vom nationalsozialistischen Regime als „entartet“ verfemt und verfolgt. Sie erhielten künstlerische Arbeitsverbote, wurden geächtet, ihrer Ämter enthoben, aus Deutschland und Europa vertrieben. Ihre Kunstwerke wurden beschlagnahmt, verkauft, übermalt oder zerstört.

Entdecken
„Dancers“ (1880-1890), Kusakabe Kimbei, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (CC0 1.0)
„Dancers“ (1880-1890), Kusakabe Kimbei, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (CC0 1.0)
Aus den Sammlungen

Kusakabe Kimbei – Japanbilder im späten 19. Jahrhundert

Die Farbfotografie ist im Grunde genommen zwar so alt wie das Medium selbst, hat sich im großen Stil aber erst in den 1930er und 40er-Jahren durchgesetzt. Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Fotografien stattdessen in aufwendiger Handarbeit mit Pinsel und Stift koloriert. Die schönsten kolorierten Fotografien dieser Zeit stammen nicht etwa aus Europa oder den USA, sondern aus Japan. Techniken aus dem traditionellen japanischen Kunsthandwerk lassen diese Bilder besonders realistisch erscheinen und geben Einblick in ein Land, das sich lange Zeit vom Ausland abgeschottet hatte. Einer der erfolgreichsten japanischen Fotografen des späten 19. Jahrhunderts ist Kusakabe Kimbei. 

Anteprima
Coding da Vinci Abschlusskonferenz

Coding da Vinci Abschlusskonferenz

Es könnt’ ein Anfang sein: Die Coding da Vinci-Abschlusskonferenz am 23.09.2022 in Berlin.